Dienstag, März 22, 2005

Was ist los in Kirgistan?

Kirgistan, einst als Insel der Demokratie beschworen, ist ins Wanken geraten. Amtsmissbrauch, Korruption, Todesstrafe, das Vorgehen gegen islamistische Gruppen nach dem 11. September 2001, die Polizeischüsse auf Demonstranten und die Verhaftung des Parlamentariers Beknazarov im Jahr 2002 haben dieses Bild verblassen lassen. Im Februar 2005 fanden in Kirgisien Parmalentswahlen statt. Präsident Askar Akajew warf der Opposition im Vorfeld der Wahlen vor, sich den "Technologien der samtenen Revolution" zu bedienen. Die Proteste erfassten zuerst die ländlichen Regionen und sollen jetzt auch die größeren Städte erfasst haben.

Montag, März 21, 2005

Belarus: polnische Journalisten verhaftet

In der weissrussichen Stadt Grodno, nahe der polnischen Grenze wurden am Sonntag, den 22. März 2005 zwei Journalisten aus Polen verhaftet.
Sie sind für den Fernsehsender POLSAT und das Magazin Newsweek tätig. Angeblich hätte ihnen die Akkreditierung für die Berichterstattung vom Wahlkampf des regionalen Parlaments gefehlt.

Freitag, März 18, 2005

FDP gründet Initiative für Webradios

Die FDP im Landtag von Baden-Württemberg hat eine Initiative ins Leben gerufen, die die Auswirkungen der neuen Lizenzgebühren von GEMA und GVL auf Internetradios beleuchten und die Aufmerksamkeit der Landesregierung auf das Thema lenken so

Dabei bezieht man sich stark auf die Erfahrungen im Ausland. Wo sich gezeigt hat, dass sich die hohen Gebührenforderungen nicht bewährt haben. In den USA wurde nach Protesten von Webradios eine differenzierte Gebührenordnung für unkommerzielle Anbieter eingeführt.

GEMA und GVL bedrohen Webradios

Neue Technologien und Anwendungen wie Peercast, WLAN, DAB und NAT (Network Address Translation) bieten auch kleinen Internetradios vollkommen neue Chancen und Möglichkeiten. Ohne großen finanziellen Aufwand lassen sich semiprofessionelle Spartenprogramme von zu Hause aus produzieren. Ein Stück von Bertold Brechts Vision vom Arbeiterradio wurde durch das Internet realisierbar. Unzählige Anbieter drängten sich mit Special Interest Angeboten für nahezu jeden Radiogeschmack ins Netz.

Hochkonjunktur für Patentanwälte

Software ist eine neue Zeiterscheinung. Daher sind Softwarepatente bisher nur sehr schwammig definiert. Monopolfreiheit und freier Austausch von Wissen und Ideen waren die Katalysatoren des Erfolgs des Internets. Softwarepatente können dieser Entwicklung einen Riegel vorschieben und Weltkulturerbe in Privateigentum verwandeln. Joachim Jakobs von der Free Software Foundation Europe stellte sich den Fragen von Jenz Steiner hier

Dienstag, März 15, 2005

GUS-Republikenführer treffen sich in Moskau

Ein Thema beherrscht heute die unabhängigen Medien Osteuropas. Heute treffen sich in Moskau die Staatschefs der ehemaligen Sowjetrepubliken Moldowa, Aserbaidschan und Georgien. Beim Treffen sollen gemeinsame politische Strategien ausgearbeitet werden.
Dieses Meeting ist das Zweite seiner Art seit der Amtsübernahme in der Ukraine durch den oppositionellen Präsidenten Viktor Juschtschenko, der eher westlich als Russland-orientiert arbeitet. Durch die gültige Wahl verlor die Russische Föderation ein wichtiges diplomatisches Standbein in der Ukraine.

Montag, März 14, 2005

Ideen Patente Eigentum

Julian Finn gehört zu den Mitwirkenden am Projekt Wissensallmende. Die Arbeitsgruppe versteht sich als Teil von Attac und der globalisierungskritischen Bewegung. Sie befasst sich mit den Problemen der Gesellschaft, im Hinblick auf den Wandel zu einer Informationsgesellschaft. Ein Interview mit Julian Finn hier.
Eine kommentierte Linksliste zum Thema Softwarepatente in der EU hier.

Transparenz in EU-Gremien unterentwickelt

In den Parlamenten der EU-Länder stieß der Ratsbeschluss zu Softwarepatenten in der EU auf Ablehnung. EU-Kommission und Rat hätten sich damit über den parlamantarischen Willen hinweggesetzt. Der Rechtsausschuss des EU-Parlamentes hat sich auf seiner Sitzung am 8. März 2005 darauf geeinigt, die Protokolle der Ratssitzung und die Zusatzerklärungen der einzelnen Mitgliedsstaaten zu überprüfen und dem Parlament vorzulegen. Das sei bisher aber noch nicht geschehen, erklärte Lichtenberger. “Transparenz ist in EU-Gremien unterentwickelt.“ ergänzte die EU-Abgeorndete der Grünen.

Dienstag, März 08, 2005

Softwarepatente als Prüfstein der Demokratie

Der Europäische Rat hat am Montag, den 07. März einen gemeinsamen Standpunkt für eine neue Software-Patentrichtlinie verabschiedet. Damit werden Türen zu Bereichen aufgestoßen, die bislang von der Patentierbarkeit ausgeschlossen waren und die Weichen gestellt für eine grenzenlose Patentdurchsetzbarkeit von nicht selbst entwickelten Ideen. Dabei wurden die üblichen EU-Verfahrensvorschriften missachtet. In Politik und Zivilgesellschaft wurde dieser Akt als undemokratisch kritisiert. Bereits am 24. September 2003 hatte das EU-Parlament eine klare Entscheidung gegen Softwarepatente getroffen.

Montag, März 07, 2005

Georgien: Adschara TV ohne Nachrichtenredaktion

Die Kündigung der Nachrichtenchefin des georgischen Fernsehsenders Adschara TV, Nata Imedeischwili, bewegte zehn Journalistinnen und Journalisten dazu, ihre Arbeit niederzulegen. Unter dem Druck der Zensur innerhalb des staatlichen Senders könnten sie nicht weiter arbeiten. Auf dem kritischen Privatsender Rustawi 2 sagten sie, sie hätten kein Recht, die Bevölkerung in Adschara zu belügen. Der einflussreiche Sender Rustavi 2 steht der George-Soros-Stiftung nahe, ist aber nur in Ballungszentren zu empfangen. Mittlerweile haben sich den streikenden Journalisten auch die Technikerinnen und Techniker von Adschara TV angeschlossen. Sie gingen in Batumi auf die Straße und verlangten den Rücktritt der Geschäftsleitung des Senders.

Donnerstag, März 03, 2005

Leihnetzwerk statt Internet-Auktion

Online-Auktionshäuser wie ebay haben sich in den letzten Jahren zu den erfolgreichsten kommerziellen Angeboten im World Wide Web gemausert. Kurierdienste liefern nahezu alles bis an die Wohnungstür. Man könnte meinen, das Internet ließe die Menschen vor ihren Rechnern seelisch und finanziell verarmen. Wie das Netz helfen kann, Menschen miteinander zu verbinden, Wissen und Besitz zu teilen, beweist seit einem Jahr das Leihnetzwerk. Wer Bücher, Filme, Musik oder Geräte nicht gleich kaufen möchte oder einfach nicht mehr finden kann, kann sie sich auch leihen. Wer nicht weiß wohin mit all den Videos, Zeitschriften und DVD's, kann sie Freunden oder Menschen in der eigenen Umgebung verborgen. Die Koordination erfolgt über das Internet, die Übergabe in der Offline-Welt. In Zeiten von kostenpflichtigen und schlecht ausgestatteten Bibliotheken entwickelt sich dieses Netzwerk zu einer echten Alternative.

Mit Wikis in die Wissensgesellschaft

Wikis sind offene Content Management Systeme. Wikipedia, das bekannteste Wiki-Projekt, wurde vor wenigen Tagen vier Jahre alt.Wikis eignen sich nicht nur als Werkzeuge für Wissens-management und Organisation. Ihr Einsatz schult auch die Medienkompetenz der User. Im Januar 2005 wurde die freie Online-Enzyklopedie Wikipedia vier Jahre alt. Seit im Dezemeber 2004 das Schwesterprojekt Wikinews in deutscher Sprache online ging, ist das Medienfeedback unüberschaubar geworden.

Mittwoch, März 02, 2005

Am 05. März starten Chemnitzer Linuxtage

Software mit offenem Quellcode und Betriebssysteme wie GNU Linux sind in aller Munde. Am 05. und 06. März 2005 finden die Chemnitzer Linuxtage statt. In Seminaren, Workshops und Vortragsreihen soll an der Technischen Universität Chemnitz besonders Schülerinnen und Schülern das Thema Open Source näher gebracht und Medienkompetenz gefördert werden. Das jährliche Event wird vom Individual Network Chemnitz veranstaltet. Der Eintritt zur Veranstaltung kostet ermässigt 3 und sonst 5 Euro.

Dienstag, März 01, 2005

Kennen Sie Yacy

Yacy ist eine Suchmaschine, die auf Peer-to-Peer-Basis funktioniert. Mit Yacy kann man unabhängig von Anbietern wie Google, Yahoo oder Microsoft recherchieren. Das Prinzip ist das gleiche wie bei Tauschbörsen. Alle Nutzer tragen ihren Teil zur Funktion des Services bei, indem sie ihren lokalen Suchindex einem globalen Suchindex zur Verfügung stellen. Die Yacy-Software gibt es für GNU Linux, Windows und MacOS zum freien Download. Zum Betreiben sollte man vorher Java installiert haben. Auf dem Rechner wird ein Zwischenspeicher eingerichtet, der alle besuchten Seiten archiviert. Das ersetzt die Arbeit der Webroboter, die sonst das WWW abgrasen und indizieren. Mit der Prefetch-Funktion wird zudem das Umfeld der besuchten Pages unter die Lupe genommen. Auch die Suchtiefe lässt sich verändern. Ein toller Schritt in Richtung Unabhängigkeit von kommerziellen Search Engine Providern.