Samstag, April 01, 2006

Mauerpark wird dicht gemacht

Nach Angaben des Stadtbaurates von Berlin Prenzlauer Berg, Harald Klüngler, soll der Mauerpark in drei Wochen für die Öffentlichkeit komplett geschlossen werden. Grund sei die enorme Schadstoffbelastung des Bodens im Park. Vor dem Mauerbau befand sich auf dem Gelände ein Güterbahnhof und ein Gaswerk.


Mauerpark bald wieder Niemandsland, Quelle: Bezirksamt

Zu DDR-Zeiten setzten die Grenztruppen aggressives Unkrautvernichtungsmittel ein, um den Pflanzenwuchs im Niemandsland zu unterbinden. "Die Ergebnisse der letzten Bodenmessungen sind eine Katastrophe", sagte Klüngler gestern Abend nach der BVV-Versammlung. Der Park müsse eigentlich sofort dichtgemacht werden. Alles andere sei verantwortungslos.

Einer erneuten Öffnung müsse eine komplette Bodensanierung vorausgehen und die könne sich der Bezirk grad nicht leisten.
Mitarbeiterinnen des anliegenden Kinderbauernhofes hatten vor einer Woche das Umweltamt informiert, nachdem vier Schafe noch während des Verzehrs von frischem Gras im Mauerpark plötzlich verstarben.

Amelie Henze, gebürtige Mühlheimerin und Sprecherin der BürgerInnenvetretung "Oderberger Kiez", ist geschockt und frustriert.
"Unsere Kommunalpolitiker sind verantwortlich für die gesundheitlichen Spätfolgen unserer Kinder. Wieso erfahren wir das erst jetzt. Wieso mussten erst unschuldige Schafe sterben?".

Im Berliner Senat wollte man die Angaben im Schadstoff-Bericht des Umweltamtes weder bestätigen noch dementieren.
Indes planen Technisches Hilfswerk und Freiwillige Feuerwehrbereits den Bau einer provisorischen Zaunanlage, die ab Ende April den Wedding wieder vom Prenzlauer Berg trennen könnte.
Nach Vorstellungen von Harald Klüngler werden dann nur noch Mitarbeiter des Ordnungsamtes Zugang zum Gelände haben.

Ordnungsamtsleiter Andreas Ziebel zeigt sich wenig begeistert über diesen Vorschlag. "Nur für die Bewachung des kontaminierten Parks kann ich eine Gefährdung unserer Aussendienst-Mitarbeiter nicht verantworten. Sollte es so weit kommen, werden wir diese Aufgabe an private Sicherheitsunternehmen oder an Ein-Euro-Jobber von der Arbeitsagentur auslagern."

Der Mauerpark befindet sich zwischen Eberswalder Strasse und S-Bahnhof Bornholmer Strasse. 1995 wurde der ehemalige Grenzstreifen mit Mitteln der Allianz Versicherungs AG zur Parkanlage umgebaut und erfreut sich seither grosser Beliebtheit. Einen Zusammenhang zwischen befürchteten Ausschreitungen in der Walpurgisnacht und am ersten Mai und der zeitnahen Schließung des Parks gäbe es nach Angaben des Bezirksamtes nicht.

Quelle: ril (ap)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Echt, ach Du scheisse?
Wo soll ich denn dann schaukeln gehen?

Anonym hat gesagt…

Die wollen doch nur Krawalle verhindern und die Punker und Sprayer vertreiben.