Donnerstag, Juli 05, 2007

Preis für den größten Großen Bruder

Zum achten Mal jährt sich die Verleihung der Datenschutz-Negativpreise
"BigBrotherAwards". Immer neue Gesetze zur vorsorglichen Ausspähung
aller Bürger, Entwicklung von Überwachungstechnologien und uferloses
Datensammeln durch die Wirtschaft lassen das Bewusstsein für
Datenschutz in der Bevölkerung stetig wachsen: Jedes Jahr werden es
mehr Einsendungen, wer einen der bei den Preisträgern wenig beliebten
Preise erhalten soll. Auch dieses Jahr bittet die Jury wieder um
qualifizierte Vorschläge zu den BigBrotherAwards 2007.

Eine Jury aus Menschenrechtlern, Computerexperten, Daten- und
Verbraucherschützern wählt aus den Vorschlägen die gemeinsten
"Datenkraken" des Jahres aus. Vorschläge können per Post, eMail, Fax
oder Online-Formular eingereicht werden. Einsendeschluss für Vorschläge ist der 15. Juli 2007

Zu den Ausgezeichneten der letzten Jahre gehörten u.a. die
Payback-Rabattkarte (für das zentrale Sammeln umfangreicher
Konsumdaten), Innenminister Schily (2001 und 2005 für sein
Lebenswerk), die Bayer AG (für den Drogentest per Urinprobe bei ihren
Auszubildenden), die Informa (für das völlig intransparente
Scoringverfahren, das die Kreditwürdigkeit jedes Bürgers in einer Zahl
angibt), das Ausländerzentralregister (für institutionalisierte
Diskriminierung), Microsoft (u.a. für Digital Rights Management),
TollCollect (für Kfz-Kennzeichenerfassung aller Fahrzeuge), die Metro
Group (für ihre Future Store Initiative zur Einführung von
RFID-Technik im Supermarkt), das Fußball-WM-Organisationskomittee
(wegen inquisitorischer Fragebögen u.a.), SWIFT (für die weitergabe
von Zahlungsdaten an die USA), Kultusminsterkonferenz (wegen
Schüler-ID) und die Versicherungswirtschaft (wegen ihrer „Warn- und
Hinweisdatei“).

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