"Anschläge auf Wohnprojekt-Infohaus und Lkw". Bei der Springerschen Morgenpost-Schlagzeile kam mir zuerst der Gedanke an einen Überfall auf einen Infoladen eines ehemaligen besetzten Hauses und einen Laster einer Wagenburg. Da lag ich wohl falsch.
Unbekannte Täter haben Sonntagmorgen zwei Schaufensterscheiben eines Ausstellungshauses des Wohnprojektes "Kastaniengärten" in Prenzlauer Berg beschädigt. [...]
Am meisten stört mich aber die immer wiederkehrende Formulierung: "Die Polizei schließt politische Tatmotive nicht aus." Das impliziert doch, das irgendwelche resignierten Linken ihren Frust auf "die Reichen" mit blindem Aktionismus ablassen.
Ich persönlich glaube das nicht. Schließlich hat die verbliebene Berliner Linke spätestens seit dem sogenannten mg-Verfahren viel zu viel Angst vor staatlichen Repressionen und würde eher ganz andere, in der Öffentlichkeit positiver und nachhaltiger wirkende Aktionen starten: Demos, Straßenfeste oder Flashmobs.
Es sollte vielleicht eher heißen: "Die Polizei schließt persönliche und wirtschaftliche Tatmotive nicht aus." Denn in meinen Augen tragen die brennenden Autos und Attacken auf Townhouse-Verkaufspavillons eher die Lausbuben-Handschrift frustrierter Immobilien-Händler, die ihren Mitbewerbern den Markt versauen wollen, indem sie die Umgebung der Konkurrenz-Objekte durch Feuerchen und Farbbeutel abwerten. Der Linken in ihrem Dornröschenschlaf lassen sich solche Taten auch leicht unterjubeln. Ein gefundenes Fressen für die Berliner Lokalpresse, die selbst nach sechs Wochen Schnee immer noch im Sommerloch zu stecken scheint.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen