Montag, Oktober 04, 2010

Interflug Transportfliegergeschwader 33



Ein Film über die von Gerüchten umwitterte, noch unerzählte Story der DDR-Regierungsflieger, einer kleinen militärischen Elitetruppe für besondere "Transportaufgaben".

"Wo saß denn hier der Honecker?" Dies war oft die erste Frage, die den Flugkapitänen der Regierungsmaschinen 1990 gestellt wurde. Egal, ob Lothar de Maizière, Rainer Eppelmann oder Angela Merkel alle wollten es wissen, beim Einstieg in die IL-62-Maschine der DDR-Flugbereitschaft. So mancher von ihnen setzte sich dann sogar auf Honeckers Stammplatz, um ganz so wie einst das Politbüro um den Globus geflogen zu werden.

Die Besatzungen der Regierungsflieger agierten weltweit, nach Moskau in Uniform, nach Bonn in Zivil. Die "roten Preußen der Luft", wie sie im Ausland auch genannt wurden, flogen für die DDR alles: Honecker, Mielke, Ulbricht & Co., Waffen, Weizen und Devisen. Eine Geschichte zwischen Bombay und Budapest, zwischen New York und Nairobi.

Die ehemaligen DDR-Regierungsflieger berichten zum ersten Mal vor der Kamera: Im Reisegepäck hatte man auch schon mal 30.000 US-Dollar, denn in vielen Ländern musste das Benzin in bar bezahlt werden. Welche Privilegien hatte man und welche nicht? Wie erlebte man den Westen und wie die Wende? Ein Film, der nach Spuren sucht: Wie wurde man "Regierungsflieger"? Was war wichtiger: Politik oder Fliegerei? Was waren das für Männer, was trieb sie an? Abenteuerlust, Pflichterfüllung, Patriotismus, Geltungsdrang?

Der Film erzählt eines der letzten bis heute unbeleuchteten Kapitel der DDR-Geschichte. Die Autoren Jürgen Ast und Dirk Kühlow führten exklusive Interviews mit Piloten, Kommandeuren und Technikern, auch mit Honeckers Leibwächter. Unveröffentlichte Fotos und umfangreiches Archivmaterial ergänzen die Berichte und Schilderungen. Und was ist vom Glanz der einstigen Elitetruppe geblieben? Vor kurzem erst machte eine Meldung aus Amsterdam Schlagzeilen: Honeckers Dienstflugzeug als 5-Sterne Luxushotel eröffnet.

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