Mittwoch, Juni 24, 2009

Die Träume der Kommunisten sind wahr geworden

Der DDR war Prenzlauer Berg zu dreckig, zu verwinkelt, zu unübersichtlich, zu schwer zu überwachen und zu teuer zur Instandsetzung. Am liebsten hätten die Planer des Sozialismus einen Bezirk gehabt, dessen Altbausubstanz sich nur noch ausserhalb des S-Bahnrings befindet und so schön und glatt saniert ist wie es der Arnimplatz in den Siebzigern und die Husemannstraße zur Hälfte in den Achtzigern war. Den Rest hätten sie am liebsten abgerissen und gegen Neubaugebiete - heute sagt man Quartiere dazu - ausgetauscht. Als ich letzte Nacht mit dem Rad von Kreuzberg nach Hause fuhr und durch die totschwarzen, sterilen Straßen rings um den Kollwitzplatz surrte, hatte ich den Eindruck, als hätten die Stadtplaner von damals ihr Ziel doch erreicht. Nur komisch, dass diese Veränderungen erst in Gang kamen, als in der Bezirksverordnetenversammlung, in den Dezernaten und Ausschüssen schon Leute gesessen haben, die sich zu DDR-Zeiten gegen solche Entwicklung als Bürgerbewegte und Subkultur-Vertreter gegen so eine Entwicklung gewehrt haben. Doch auch wenn hier inzwischen wieder DDR-mäßiger Kleinstadtmief durch die Straßen weht, mit dem Unterschied, dass die Kinderwagenschieberinnen etwas besser betucht sind, mag ich meine Gegend immer noch. Es grüßt Local Love Blogger Jenz Steiner.

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