Dienstag, September 27, 2005

Der Störsender kommt in den Knast

Mit dem Ende des kalten Krieges schien auch der gute alte Störsender ausgedient zu haben. Im alten RIAS-Gebäude am Berliner Innsbrucker Platz kann man noch einen betrachten. Einige können sich auch noch an das gestörte Nachrichtenprogramm des konservativen Schamoni-Privatsenders Hundert,6 im heißen Herbst 89 erinnern. Für die einen wars die Stasi, für die anderen eine PR-Aktion der privaten Station. Schließlich blieben die Nachrichten von Rias und SFB ungestört. Doch das ist Geschichte.


Foto: Sebastian Krekow

"Zurück in die Zukunft", sagt sich Baden-Württembergs liberaler Justizminister Ulrich Goll. Seine Partei hatte im Wahlkampf mit dem Gegensatzpaar "Freiheit und Sicherheit" geworben. Zielgruppe seiner Politik sind nun erstmal die Menschen, die mehr in Sicherheit als in Freiheit leben. Goll möchte am liebsten gegen im Gefängnis verbotene Gespräche mit Handy vorgehen. Sogar eine Bundesratsinitiative hat er schon ins Rollen gebracht. Durch den Einsatz von Störsendern sollen die Gespräche von Gefangenen zukünftig unterbunden werden. Es ist sowieso fraglich, wie die Mobiltelefone überhaupt durch die dicken, deutschen Gefängnismauern geraten, aber irgendwie schaffen es die kleinen Dinger trotzdem. Besucher und Vollzugsbeamte kommen nicht in Frage. Da die Schwachstelle nicht ausfindig zu machen ist, kommt jetzt der Störsender in den Knast.
Der Minister war sicher schon so frei und hat sich ein Unternehmen ausgeguckt, welches die Geräte herstellt, liefert, montiert und wartet.


Quelle: alarm.de

Den Handy Blocker für das D + E Netz mit 2x2 Watt, bis max. 2x 20 Watt gibt es im Internet schon für günstige 865 Euro.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.