Dienstag, Oktober 30, 2007

Ohne Robotron kein SAP

Bis kurz nach der Wende befand sich in der Greifswalder Str. / Ecke Hufelandstr. eine Außenstelle der Robotron-Werke. Heute berichtet die Welt, dass das Kombinat Robotron Anfang der 70er eine Geschäftssoftware entwickelt hat, die allen anderen weit überlegen war. SAP konnte auf diese Robotron-Vorarbeit aus der DDR zurückgreifen und damit seinen weltweiten Siegeszug beginnen. Der Software-Konzern weist diese Behauptung jedoch vehement zurück.

Die "Forschungsstelle für Gesamtdeutsche wirtschaftliche und soziale Fragen" konstatierte 1990 in einer Studie für die Bundesrepublik: Auf den meisten Gebieten sei die DDR-Informatik zwar sechs bis zehn Jahre der westlichen Technologie hinterher gehinkt. Auch sei vieles "nachempfunden" worden. Doch habe die DDR mit den SOPS in den siebziger Jahren im europäischen Maßstab Pionierarbeit geleistet.

SAP und Siemens Nixdorf kaufen die Reste von Robotron
Aus der Robotron-Zentrale ging 1990 das "Software- und Systemhaus Dresden" (SRS) hervor, an dem zu gleichen Teilen SAP und Siemens Nixdorf beteiligt waren. Das Gros der 300 Mitarbeiter hatte zuvor bei Robotron gearbeitet. "Einige kamen damals zu mir und erzählten, sie hätten dort gar nicht groß eingewiesen werden müssen, weil die Software so ähnlich sei", erinnert sich Gräßler. Für ihn ein weiteres Indiz. Nun sucht der inzwischen 80-Jährige späte Gerechtigkeit.

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