Wer mal in einem der kleinen Russenläden in Prenzlauer Berg war, hat sicher diese großen Plastikflaschen gesehen, Gefüllt mit einer schwarzbraunen Flüssigkeit, nicht Bier, nicht Brause.
Auf dem Schildchen meist eine dicke Babuschka mit einem Glas in der Hand un darüber in kyrillischen Buchstaben das Wörtchen KBAC, also Kwas.
Ursprünglich war das ein kohlensäurehaltiges Erfrischungsgetränk aus Wasser, Roggen und Malz. Kleine gelbe Tonnen auf Rädern prägten zu UdSSR-Zeiten das Straßenbild sowjetischer Städte. Für ein paar Kopeken bekam man an diesen Wagen ein olles Glas Kwas.
Die Perstroika ließ die kleinen Kwas-Händler weniger werden, aber nicht verschwinden.
Die großen Limonadenfabriken entdeckten den Dauertrend für sich und starteten die eigene Kwasproduktion. Aus wirtschaftlichen Gründen verwendeten sie jetzt mit Kohlensäure versetztes Mineralwasser, Zucker, Farbstoff und Aromen, die an den ursürünglichen Kwas erinnern sollen.
Retro-Produkte können Erfolg haben. Beispiele in Deutschland gibt es viele. Nudossi im Osten, Brauner Bär im Westen. In Russland ist es halt Kwas.
Nun hat Coca-Cola diesen Trend entdeckt und nimmt ihn durchaus ernst. Das macht dem russischen Limo-Hersteller Borodino Sorgen. Im März 2008 will Coca Cola mit einer eigenen Kwas-Version den russischen Limonadenmarkt aufmischen. Ob es die Westversion des Russenkwas auch in die kleinen "Magaziny" in der Berliner Innenstadt schaft, bleibt abzuwarten.
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