Freitag, Oktober 21, 2005

Links ist nicht immer gleich keimig

Lieblose Transpis, blinder Aktionismus und Geheimdienst-Para, Bleiwüsten auf Pamphlet-Flugblättern, Spaltung, keimige Klos, reudige Vokü, endlose Plenen und gegenseitige ismus-Vorwürfe, ja ja die Linken.
Nee, nee, diese Schubladen sind nicht repräsentativ.
Neulich war ich im Zeitschriftenladen und stieß auf ein Journal, dass mich zuerst an das (nicht immer) gute (aber) alte Time Magazin aus Amiland erinnerte. Ein betupfter Bush war auf dem Cover. "A crack in the facade" lautete die Fusszeile. Ich musste schmunzeln.



Ja, ja, die guten alten Adbusters aus Kanada. Ich hab noch nie 18 Euro für ein Magazin ausgegeben. Die waren es mir aber wert. Wenn ich irgendwem gesellschaftliche Impulse zutraue, dann denen.

Eine 120.000er Auflage hat das Heft mittlerweile. Zwei Drittel der Leserschaft lebt in den USA. Das Adbusters Magazin ist ein wahres journalistisches und gestalterisches Kunstwerk, von der ersten bis zur letzten Seite.
Eine bildreiche Sprache, geschmackvolle Typo, durchdachtes Layout und ästhetische Fotografien. So verleiht man Inhalten eine angemessene und ansprechende Form.
Das ist Medienaktivismus, keine Salon-Linkstümelei. In meinen Augen haben die Adbusters "a greater impact on society" als herkömmliche Black Block Demos, Flugi-Verteilaktionen und Solipartys jemals hatten.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.