Mittwoch, Oktober 12, 2005

Stralau-Blog im Jugend-Style



Immer die gleichen Formatvorlagen. Irgendwann müssen doch alle BloggerInnen genervt sein. Auch das Design des Reifenwechsler-Blogs ist bestenfalls aufgepeppter Standard. Es geht auch anders.
Werft einen Blick auf das Stralau-Blog. Stralau, das klingt nach Brandenburg-Romatik, nach strahlender Sonne.

Der Name wurde vom wendischen/slawischen "strala" oder "strela" abgeleitet. Das heißt Pfeil.

Stralau ist mit 112 ha eine für Berliner Verhältnisse große Halbinsel zwischen Treptow, Friedrichshain und Lichtenberg. Knapp 1900 Menschen leben dort. Auf der einen Seite grenzt der Treptower, der Hafen der Weißen Flotte, die Insel der Jugend und der Kulturpark Plänterwald. Gegenüber liegt das legendäre Kraftwerk Klingenberg, der alte Knast, das Zementwerk und das Funkhaus Nalepastraße.
Vorn rattert die Ringbahn Richtung Ostkreuz. Früher gab es mal einen Straßenbahntunnel. Von dem ist nur noch wenig geblieben.
Zu DDR-Zeiten sollte Stralau mal das werden, was später die Waldsiedlung Wandlitz wurde. Das bot sich an. Nur 8 Minuten bis zum ZK bei freier Straße. Ringsrum Wasser.

Marx, Zille und Fontane haben dort mal für ein Weilchen gewohnt. Bis 2015 soll Stralau zur Reihenhaussiedlung umfunktioniert werden. "Wohnquartiere mit Grünanlagen" nennt sich das jetzt. Schöner sterben am Wasser.

1 Kommentar:

stralau hat gesagt…

Ha -- danke für die Blumen!

Die hübsche Erklärung über Stralau erinnert mich an das, was ich bisher im Blog sträflich vernachlässigt habe (aber das soll anders werden!): Lokales.

Das mit der geplanten Regierungssiedlung wußte ich nicht -- das ist sehr interessant. Hast du dazu Quellen?

Immerhin gab es ja bis in Anfang der neunziger Jahre relativ viel Industrie auf Stralau -- daher wäre es doch eher ungeeignet gewesen, oder?

Die Herkunft des Namens vom slawischen Pfeil zu erklären ist mir auch neu, ich wußte bisher nur vom Ritter Ystralow, dem im 13. Jh. das Gut Boxhagen gehörte.

Die Sache mit den Reihenhaussiedlungen darf man nicht allzu ernst nehmen. Geplant wurde viel, der Vermietungsstand sieht nicht besonders gut aus und die Förderung der Wasserstadt GmbH (auch so eine komische Konstruktion, in der die öffentliche Hand ziemlich blutet) läuft im nächsten Jahr aus.

Ja, es wurde einiges gebaut, aber es gibt auch noch viele wilde, romantische Plätze. Und hübsche Altbauten.