Freitag, Mai 30, 2008

Orphtheater vor dem Aus

Alles deutet darauf hin, dass das Orphtheater ab 2009 keine Förderungen seitens des Senats mehr erhält, das wäre das Ende des Theaters und auch das Ende unserer Spielstätte auf dem Hinterhof des Schokoladens in Mitte. Die jüngste Eigenproduktion “TODESANZEIGE” von Heiner Müller (Regie: Uwe Schmieder) ist zur euro scene Leipzig - Festival zeitgenössischen europäischen Theaters 2008, einem der im deutschsprachigen Raum renommiertesten Festivals der Avantgarde, eingeladen worden.

Unter dem Motto “Sterben und Wiederauferstehen” wollen wir 2009/2010 ein alternatives Künstlerkollektiv mit jährlich 10 Premieren und 120 Vorstellungen aufbauen. Wir haben dafür prominente Mitstreiter gewonnen, unter anderem Chistine Hofer, Jo Fabian, Heiko Senst, Janek Müller, Otmar Wagner/Florian Feigl und Claudia Splitt. Dazu wird es, wenn der Senat die Fördermittel streicht, nicht mehr kommen.

Das ORPHTHEATER existiert seit 1990 und ist eine der ältesten und erfolgreichsten freien Ensemblegruppierungen in Berlin. Seit 2004 gab es mehr als 35 Premieren in dem Haus. Für den Erfolg sorgten auch die 25 Gastinszenierungen unterschiedlichster Genres. Mit über 12.000 Zuschauern in den letzten vier Jahren ist die Spielstätte auch bundesweit eines der renommiertesten freien Theater: als eine künstlerische Alternative zu der immer glatter werdenden übersanierten Berliner Mitte. Hier lebt noch der Geist, mit dem die Hauptstadt zur Zeit weltweit wirbt. Trotzdem wurden in den vergangenen Jahren die öffentlichen Förderungen Schritt für Schritt gesenkt (von 125.000 Euro in 1999/2000 auf 60.000 Euro in 2007/2008).

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