Mittwoch, Juni 22, 2005

Erfolg für die FREIe HEIDe

Am 1. Juni 2005 fand im Bundestag die letzte Beratung des Antrages zur Nutzung des ehemaligen BombodromsBundestag statt. Die Unterstützung für den im Januar von vielen Abgeordneten eingebrachten Gruppenantrag fiel im Vorwahlkampf ernüchternd aus.
Der Gruppenantrag fand in den Fachausschüssen keine Mehrheit. Nur alle grünen Abgeordneten, einige SPD-Abgeordnete sowie ein CDU-Abgeordneter stimmten für den Antrag. Allgemein herrscht die Auffassung, dass juristische Verfahren die Entscheidung noch über Jahre hinauszögern können.
Inzwischen haben seit dem 25. Juli letzten Jahres über 1200 UnterstützerInnen die Verpflichtungserklärung “ Bomben nein, wir gehen rein“ unterzeichnet.Das massive Beharren der Bundesregierung an diesem Gelände zeigt, wie immens wichtig dieser Übungsplatz für ihre geopolitischen Interessen ist. Vom 03.-08. August finden in Schweinrich erneut die Sommeraktionstage statt.
Roland Brinkmann

Sportaktion im Bombodrom 2003
Foto: Roland Brinkmann

Dienstag, Juni 21, 2005

Rechtshilfefonds für FREIe HEIDe

Am 25. Juli 2004 fand nach der 90. Protestwanderung auf dem Gelände des ehemaligen Bombodroms in der Kyritz-Ruppiner Heide eine Begehung statt. An der Aktion beteiligten sich etwa 350 Personen, die von etwa 10 Feldjägern ungehindert auf den "militärischen Sicherungsbereich" gelassen wurden. Sechs Wochen nach der Begehung erhielten drei von den acht Aktivisten einen Verwarnungsgeldbescheid für das Betreten militärischer Anlagen und das Verweigern der Personalienfeststellung. Zwei Teilnehmer legten beim Amtsgericht Strausberg Widerspruch ein. Ein dritter Teilnehmer zahlte das Ordnungwidrigkeitsgeld nicht fristgemäß. Das Gericht hatte den Bescheid an die falsche Adresse geschickt.
Die beiden Aktivisten nahmen sich anwaltliche Unterstützung, legten Widerspruch ein. Das Gericht kam ihrer Forderung auf Einstellung des Verfahrens nach.
Für die Deckung der Anwaltskosten in Höhe von 1340 Euro wurde nun von der Gruppe FREIe HEIDe Neuruppin-Berlin ein Rechtshilfefonds eingerichtet.

Montag, Juni 20, 2005

75 Jahre GULag 1930-2005

Am 25. April 1930 wurde in der UdSSR das GULag geschaffen. GULag ist die russische Abkürzung von Glavnoe Upravlenie Lagerej
(Hauptverwaltung der Lager). Die Schaffung dieses Amtes ging auf eine Dienstanweisung Stalins vom 13. April 1929 zurück. Stalin forderte eine stärkere Nutzung der Arbeitskraft von Häftlingen, die eine Haftstrafe von weniger als drei Jahren zu verbüßen hatten. Keinen Monat später, am 11. Juli 1929 faßte der Rat der Volkskommissare den "Beschluß über die Nutzung der Arbeit krimineller Häftlinge".

Durch eine konzeptionelle Änderung der Haftziele ließen sich Häftlinge nun auch gezielt für Arbeiten an den Baustellen des Fünfjahrplans einsetzen. Die Leitlinie der politischen Umerziehung im Sinne der Kulturrevolution durch Isolation wurde ersetzt durch das Konzept der Umerziehung durch Gewöhnung an gesellschaftlich nützliche Arbeit. Vor 75 Jahren wurde daraufhin die Upravlenie Lagerej, die Verwaltung der Lager "ULag" des Geheimdienstes OGPU gegründet. Genau ein Jahr darauf wurde aus dem ULag das GULag. GULag wurde zur Sammelbezeichnung für die Lager des Geheimdienstes NKWD, der die Nachfolge des OGPU antrat. Weit über 400 solcher Besserungslager sollen insgesamt existiert haben. Doch wie entstanden diese Lager? Wie Lebten deren Inhaftierte? Welche Probleme bestimmten den Alltag der Menschen in den Geheimdienstlagern.
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Mit Wikis in die Wissensgesellschaft

Wikis, das sind offene Redaktionssysteme, die von Usern schnell und einfach gelesen und bearbeitet werden können. Durch die sogenannte "Jedermannsänderbarkeit" wurde eine ursprüngliche und zuvor nicht verwirklichte Idee des World Wide Web in die Tat umgesetzt. Die Grenze zwischen Verfasser und Leser verschwimmt.



Im Januar 2005 wurde die freie Online-Enzyklopedie Wikipedia vier Jahre alt. Im Dezemeber 2004 ging das Schwesterprojekt Wikinews in deutscher Sprache online.
Wikis eignen sich nicht nur als Werkzeuge für Wissensmanagement und Organisation. Ihr Einsatz schult auch die Medienkompetenz der User. So sind Wikis eine neue und attraktive Möglichkeit der Unterrichtsgestaltung.
(Erschienen in der Zeitschrift für aktuelle Aspekte des Informationswesens Schnittstelle, dem Schweizer Bildungsserver educa.ch, gipfelthemen.de, perlentaucher.de, netzjournalist.today und politik-digital.de)