Mittwoch, Juli 28, 2010

Da sind wir aber immer noch

Der Journalist Peter Nowak hat für das Neue Deutschland und die taz die neue Ausgabe der Zeitschrift telegraph besprochen. Die Artikel gibt es hier und hier. Wer das aktuelle Heft bestellen möchte, kann das hier tun.

Donnerstag, Juli 22, 2010

Playlist Funkhaus Prenzlauer Berg, 20. Juli

The incredible Herrengedeck - Lasterfahrerei
Hans der Kleingärtner - Liebe Hoch drei
Drumkid - Who
Der singende Tresen - Das zerbeulte wir
Der singende Tresen - Kleinigkeiten
Drumkid - Guddafucker
Skazka Orchestra - Tatarstan
The Special Guests - Inspecteur Clouseau
The Special Guests - Sweet Liza
Dexter - Raw Shit
Wood in di Fire - Nardis
Bucked Head - New Lines

Dienstag, Juli 20, 2010

Historische Bilder


Sichtbeton - "Kraft & Platz / Kiezfieber" - LIVE

Morgen früh um acht wird das Zapata geräumt. Nächste Woche, am 28. ist das restliche Tacheles dran. Das wars dann mit kiezfiebrigen Releasepartys.

Nach dem Schulterschluss aller Künstler, Gruppen und Projekte im Tacheles bei der Megaspree-Demo ging es schon am Mittwoch, 14.07., in die nächste Runde: Erneut scheiterte der Räumungsversuch eines Teilgeländes des Tacheles durch die mit dem Security-Unternehmen Shelter angerückte Zwangsverwaltung, die weiterhin konsequent auf Eskalation setzt.

Die legendäre Metallwerkstatt ist vorläufig gerettet! Die Zermürbungs- und Spaltungsstrategie der Anti-Kultur-Anwälte der Hamburger Kanzlei Titz & Tötter, die hier die Interessen der Milliarden-Skandal-Bank HSH Nord und ihres umstrittenen Chefs Dirk Jens Nonnenmacher vertritt, geht offenbar nicht auf: Noch scheitert sie an fachlicher Inkompetenz der Anwälte, Unkenntnis der Lage vor Ort und dem Zusammenhalt im Tacheles.

Auf Gesprächsangebote seitens der Tacheles-Gruppen reagiert man hingegen bei der HSH Nordbank – trotz der Bekenntnisse der Berliner Politik, des Regierenden Bürgermeister und von über 80000 internationalen Supportern zum Tacheles – weiterhin mit kalter Schulter: Dabei sollte der bereits jetzt für Anwälte und Bank entstandene Imageschaden selbst die härtesten Hamburger Hardliner aufhorchen lassen. Doch nun sind Räumungen im Wochentakt geplant:

Am morgigen Mittwoch, 21.07., 8:00, ist das Café Zapata an der Reihe, in der darauf folgenden Woche soll der Tacheles e.V. das Feld räumen. Unterdes kündigt die Gruppe Tacheles bei fortgesetzer Eskalationsstrategie der Investoren die Besetzung weiterer HSH-Investitionsruinen in Berlin-Mitte an. “Es ist höchste Zeit, endlich mit uns zu verhandeln” betont Katrin Maßmann, die Sprecherin der Gruppe: “Wir sind bereit, als Mieter oder Käufer des Geländes unsere Verantwortung zu übernehmen”. Zum morgigen Räumungstermin am 21.07. ist für Frühstück gesorgt.

Ausgetachelest

Anstehende Räumungstermine
Mittwoch 21.07. 8:00 Uhr, Café Zapata
Mittwoch 28.07. 7:00 Uhr, Tacheles e.V.

Nach dem Schulterschluss aller Künstler, Gruppen und Projekte im Tacheles bei der Megaspree-Demo ging es schon am Mittwoch, 14.07., in die nächste Runde: Erneut scheiterte der Räumungsversuch eines Teilgeländes des Tacheles durch die mit dem Security-Unternehmen Shelter angerückte Zwangsverwaltung, die weiterhin konsequent auf Eskalation setzt.

Die legendäre Metallwerkstatt ist vorläufig gerettet! Die Zermürbungs- und Spaltungsstrategie der Anti-Kultur-Anwälte der Hamburger Kanzlei Titz & Tötter, die hier die Interessen der Milliarden-Skandal-Bank HSH Nord und ihres umstrittenen Chefs Dirk Jens Nonnenmacher vertritt, geht offenbar nicht auf: Noch scheitert sie an fachlicher Inkompetenz der Anwälte, Unkenntnis der Lage vor Ort und dem Zusammenhalt im Tacheles.

Auf Gesprächsangebote seitens der Tacheles-Gruppen reagiert man hingegen bei der HSH Nordbank – trotz der Bekenntnisse der Berliner Politik, des Regierenden Bürgermeister und von über 80000 internationalen Supportern zum Tacheles – weiterhin mit kalter Schulter: Dabei sollte der bereits jetzt für Anwälte und Bank entstandene Imageschaden selbst die härtesten Hamburger Hardliner aufhorchen lassen. Doch nun sind Räumungen im Wochentakt geplant:

Am morgigen Mittwoch, 21.07., 8:00, ist das Café Zapata an der Reihe, in der darauf folgenden Woche soll der Tacheles e.V. das Feld räumen. Unterdes kündigt die Gruppe Tacheles bei fortgesetzer Eskalationsstrategie der Investoren die Besetzung weiterer HSH-Investitionsruinen in Berlin-Mitte an. “Es ist höchste Zeit, endlich mit uns zu verhandeln” betont Katrin Maßmann, die Sprecherin der Gruppe: “Wir sind bereit, als Mieter oder Käufer des Geländes unsere Verantwortung zu übernehmen”. Zum morgigen Räumungstermin am 21.07. ist für Frühstück gesorgt.

Grußbotschaften bitte direkt an:
dirk.jens.nonnenmacher@hsh-nordbank.com

Kanzlei Titz und Tötter
Büro Hamburg
Tel.: +49(0)40 30301-239
Fax: +49(0)40 30301-111

Büro Berlin
thorsten.appel@stt-hh.de
Tel.: +49(0)30 516510-60
Fax: +49(0)30 516510-626

Funkhaus-Zeit


Eine neue Sendung aus dem Funkhaus Prenzlauer Berg auf Piradio 88,4 MHz gibt es heute wieder zwischen 22.30 und 24 Uhr. Der Kult-Imbiss Konnopke in der Schönhauser Allee ist verschwunden - wie viele Dinge im Zentrum und Nordosten der Stadt.

Die kulinarische Vielfalt verschwindet, die musikalische Vielfalt bleibt, nur bekommt man sie nicht vor die Füße geworfen, sondern muss Ausschau nach ihr halten. Das habe ich getan und meinen musizierenden Bekannten im Bezirk besuche abgestatten und deren Lieblingsmusik aus der Gegend eingesammelt. Herzlich wenig Rap, aber ambitioniertes und gutes Zeug, das gleichzeitig Zeugnis dafür ist, dass es hinter geglätteten Fassaden noch immer kocht und brodelt. Noch!

Die Playlist und der Download-Link folgen wieder kurz nach der Sendung.
Studiogäste sind willkommen in der Lottumstraße 9-10, beim U-Bahnhof Rosa-L-Pl.

Montag, Juli 19, 2010

Termine

Eine neue Sendung aus dem Funkhaus Prenzlauer Berg gibt es wieder am Dienstag, 20. Juli, ab 22.30 Uhr. Wenn alles klappt, mache ich am Samtag, 24. Juli, ab 20 Uhr eine fünfminütige Show-Einlage im Sommertheater am Alex, in der Ruine der Klosterkirche, Klosterstr. 73a, Berlin-Mitte. Dann sind erstmal drei Wochen Pause. Wir sehen uns dann erst am 13. August auf Fort Gorgast beim OBOA-Festival auf der Beatbasar-Bühne wieder. Kurz bevor sich der Sommer seinem Ende entgegen neigt, komme ich nochmal nach Kreuzberg und trete anlässlich des Weltfriedenstages beim "Tatort Kurdistan" Benefiz Open Air auf dem Heinrichplatz auf. Zwei Wochen später werde ich die Friedrichshainer Gäste des Suppe & Mucke Festivals bespaßen. Den genauen Auftrittstermin und den Auftrittsort gebe ich bekannt, sobald ich genauere Angaben dazu habe.

Sonntag, Juli 18, 2010

Machwattewillzt


Digital Underground - Doowutchyalike

Es ist Sonntag und ein weiser Ausspruch des großen Humpty Hump hat auch nach zwei zwei Jahrzehnten nichts an Gültigkeit eingebüßt - Doowutchyalike! Genau das mache ich jetzt, schnappe meine Badehose und fahre an den Straussee.

Rabenkinder, Rabenmütter, Rabenliebe

Peter Wawerzinek aus Prenzlauer Berg hat gerade den Bachmannpreis gewonnen. Ich habe ein paar seiner Bücher gelesen - "Mein Babylon" und "Nix" - und tat mich anfangs schwer mit seiner Sprache, seiner sehr eigenen, sehr sensiblen Poesie. "Mit dem Geldscheffeln, mit dem Renommieren hatte es der Peter nicht, der gern dazugehören wollte, aber nie glaubte, irgendwo wirklich dazuzugehören. Viel besser als sich vermarkten konnte er sich selbst im Weg stehen.", beschreibt ihn ein Portrait in der aktuellen Ausgabe der Welt. Eigentlich verlinke ich nicht so gerne auf Springer-Medien, doch dieser Beitrag ist wirklich treffend und gut.

Der 304 Seiten starke autobiografische Roman "Rabenliebe" des Prenzlauer Berger Autors Peter Wawerzinek, erscheint am 19. August bei Galiani Berlin für 22,95 Euro.
Die ausführliche Version dieses Porträts erscheint im September in "Die Besten 2010. Klagenfurter Texte (Piper, München. 224 S., 14,95 Euro)".

Samstag, Juli 17, 2010

Weißensee: Nazis nerven Bunte Kuh & Kubiz

Neonazis versuchten in der vergangenen Nacht zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen gegen das Kultur- und Bildungszentrum Bunte Kuh vorzugehen. Nach Angaben der NEA Antifa habe gegen 23.30 Uh einer der Kubiz-Bewohner drei umherschleichende Personen in dunkler Kleidung auf dem Gelände bemerkt. Diese hätten Schlagringe und Holzplatten mitgeführt. Sein energisches Auftreten habe die Nazis jedoch verscheucht.

Animexxtreffen



Soll jemand behaupten, es gäbe keine neuen Jugendkulturen in diesem Bezirk. Das hat zwar schon vor zwei Jahren im Ernst-Thälmann-Park stattgefunden, ist mir aber erst jetzt in die Hände gekommen.

U Senefelder Platz - 3 Tageszeiten


Der Eingang zur U-Bahnstation Senefelder Platz auf der Schönhauser Allee in Berlin.
Morgens um 5:30 Mittags um 12:00 und abends um 20:00 Uhr, Eine UdK-Arbeit!


Heute ist auch Rundgang an der Kunsthochschule Weißensee.

Beer Pit Karaoke im Mauerpark


Sonntag, 20. Juni 2010: Chor, bestehend aus 75 bis 95 Jährigen, singt "Highway to Hell" von AC/DC beim Mauerpark-Karaoke

Und noch ein Prenzlauer Berg-Artikel in der Wochenend-Taz. Diesmal geht es um Joe Hatchibans mobile Karaokestation auf einem Lastenfahrrad. Viel Neues erfährt man nicht, dafür lässt sich die Stimmung ganz gut nachfühlen. Und die taz wäre doch nicht die taz, wenn ihrer Reporterin Nina Apin nicht auch die Roma-Familie, die nach liegen gebliebenen Pfandflaschen späht.

Nina Apin, Sonne, Bier, Sinatra, taz, 17./18. Juli 2010, S. 35.

Jammern auf hohem Niveau



Prenzlauer Bergs Trennungsmütter stehen im Mittelpunkt einer Reportage in der Wochenendausgabe der taz. Jede zweite Ehe im Bezirk scheitert, erfährt man aus dem Text von Julia Niemann.
40 Prozent der Prenzlauer Berger sind Alleinerziehende, sagt das Jugendamt.
Man lernt eine frisch getrennte Mutter mit geändertem Namen kennen, die sich darüber beklagt, dass ihr und ihren Kindern im Monat 500 Euro zum Verbraten bleiben: jedoch nach Abzug von Miete, Kindergarten, Strom, Krankenkasse und Musikschule.

Mich würde viel mehr interessieren, wieviele Mütter im Bezirk mit 500 Euro im Monat schon das Leben ihrer Familie bestreiten müssen - inklusive aller anfallenden Kosten. Doch solange ich es nicht selbst herauszufinden versuche, werde ich es wahrscheinlich nie erfahren, denn diese Mütter haben keine Lobby und kennen auch keine Journalistin bei der taz.

Siehe: Julia Niemann, Die verlassenen Macchiato-Mütter, taz, sonntaz, 17./18. Juli 2010, S. 16/17

Freitag, Juli 16, 2010

Viermal tiefer in die leere Tasche greifen

(mediafon, 8.7.10) Der Bundestag hat am 8. Juli dem von der Bundesregierung vorgelegten "Beschäftigungschancengesetz" und damit der Fortführung der freiwilligen Arbeitslosenversicherung für Selbstständige zugestimmt. Mit dem Gesetz wird die ursprünglich befristete Arbeitslosenversicherung für Selbstständige über das Jahresende hinaus fortgeführt, jedoch zu veränderten Bedingungen. Insbesondere soll in Zukunft ein vierfach höherer Beitrag erhoben werden. Unter anderem ver.di kritisiert, dass die höheren Kosten Versicherungswillige ausbremsen werden.

Details unter: http://www.mediafon.net/meldung_volltext.php?id=4c349e00d18ac&akt=news_versicherungen

Donnerstag, Juli 15, 2010

Wenn man Zeuge wird


Brutale Festnahme eines Demonstrierenden durch Bundespolizisten bei der Abschlusskundgebung der Megaspree-Demo am 10. Juli 2010, gegen 18.20 Uhr, Spandauer Straße, Neptunbrunnen. Foto: ((i))





Letzte Woche noch prangerte Amnesty International die Vertuschung von Polizeigewalt in Deutschland an. Letzten Samstag, bei der Abschlusskundgebung der Megaspree-Demo wurde ich selbst Zeuge übertriebener polizeilicher Gewalt gegen Demonstrierende. In solchen Situationen ist es mitunter schwierig, einen kühlen Kopf zu behalten und besonnen zu handeln. Die Kampagne für Opfer rassisistischer Polizeigewalt empfielht auf ihrer Website folgendes:

Fragen Sie die Polizisten/innen nach ihren Dienstnummern. Die Verweigerung der Dienstnummer ist rechtswidrig; in diesem Fall verlangen Sie, den Einsatzleiter zu sprechen.

Wenn Zivilgekleidete behaupten, zur Polizei zu gehören, bestehen Sie darauf den Polizeiausweis zu sehen.

Fordern Sie bereits vor Ort, als Zeuge/in aufgenommen zu werden! Stellen Sie sich auch den Betroffenen als Zeuge/in zur Verfügung. Bitten Sie Umstehende, das ebenfalls zu tun.
Im Fall einer Festnahme erfragen Sie unbedingt Namen und Adresse der/des Abgeführten!

Wenn Sie Anzeige erstatten wollen: Erstatten Sie diese bei der Staatsanwaltschaft.
Eine Dienstaufsichtsbeschwerde können Sie beim Polizeipräsidenten Ihres Bundeslandes (in Berlin: Platz der Luftbrücke 6) stellen.
In jedem Fall

"Wenn Sie Opfer oder Zeuge/in einer Festnahme oder eines rassistischen Polizeiübergriffs werden, schreiben Sie den genannten Vorgang so genau möglich in einem Gedächtnisprotokoll auf:


* Ort und Zeitpunkt des Vorfalls
* Beobachtete Handlungen
* Personenbeschreibungen
* Kontakte zu anderen Zeugen/innen
* Dienstnummer der Beamten/innen
* Helmnummer der Beamten/innen
* Autonummern der Polizeiwagen.


Wenn Sie Fragen haben oder Unterstützung brauchen, wenden Sie sich an uns. Auch wenn Sie keine Anzeige erstatten möchten oder anonym bleiben möchten, ist es wichtig, dass der Fall ohne Namen dokumentiert wird.

* ReachOut – Opferberatung und Bildung gegen Rechtsextremismus und Rassismus
Oranienstr.159
10969 Berlin
Tel: 030-69568339

* ADB – Anti-Diskriminierungsbüro Berlin e.V.
Greifswalder Str.4
10405 Berlin
Tel: 030-2042511

* EA – Ermittlungsausschuss Berlin
Gneisenaustr.2a
10961 Berlin
Tel: 030-6922222

Altstoffsammlung

Ich habe gerade den Papplast der Republik und das Berliner Pappschloss gefunden - und zwar hier bei Reclaim Your City.

Kulturbeitrag des Tages


Jeht kacken!

Panda | MySpace Music Videos

Panda - "Geht auf Toilette!"

Mittwoch, Juli 14, 2010

MEGASPREE: Neptunbrunnen mit neongrünem Wasser

Bayern-Stasi und Schwaben-Streik

Ich stelle mir ein anderes, ein durchaus mögliches Ende des zweiten Weltkriegs vor: Die Westalliierten haben den nördlichen Teil Deutschlands besetzt, die ruhmreiche Sowjetarmee den Süden. Glaubt jemand ersnthaft, die Stasi Bayerns hätte weniger effektiv gearbeitet als die, deren Akten wir gerade so gründlich durchforsten? Oder daß die Schwaben gegen den Bau der Mauer einen Generalstreik angezettelt hätten? Oder daß die Franken 1968 zu Deserteuren geworden wären, um nicht in Prag einmarschieren zu müssen? Jurek Becker (1937-1997)

Das Zitat habe ich gerade in einem Interview mit Christine Ostrowski gefunden. Im Buch "Noch Fragen, Genossen" von Brigitte Zimmermann und Hans-Dieter Schütt aus dem Jahr 1994 wird die ehemalige PDS-Vize-Chefin Ostrowski gefragt, ob sie sich noch die Verwirklichung der sozialistischen Idee vostellen kann. In diesem Kontext fällt ihr das Jurek-Becker-Zitat ein.

Mime Centrum macht Luxus-Wohnungen Platz


Liebesduett mit Katja Tannert und Rocco Menzel, betreut und koordiniert von Mime-Centrum-Trainern Oliver Pollak und Anke Gerber.


Prenzlauer Berg verliert in diesen Tagen einen wichtigen Standort und Anlaufpunkt für Darstellende Künste. Das 20 Jahre alte Mime Centrum in den Gethsemanehöfen in der Schönhauser Allee 73, wird es in seiner bisherigen Form nicht mehr geben. Gegründet wurde es nach Vorbild des Niederländischen Mime Centrums mit der Idee, lokale und internationale Darsteller und Veranstaltungsorte besser zu fördern und zu vernetzen.

In den Räumlichkeiten der beiden Studios und der umfangreichen Mediathek sollen nun nach Vorstellung der Verwaltung der Gethsemanehöfe hochwertige Loft-Eigentumswohnungen entstehen. Der Kaufpreis des bewegungschoreographischen Studios im dritten Stock liegt bei 237.500 Euro. Das geht aus der Preisliste auf der Website der Immoblienverwaltung hervor.

Das Damoklesschwert schwebte seit dem Zeitpunkt über der Institution, seit der Bezirk Pankow, zu dem Prenzlauer Berg gehört, die Trägerschaft aufgab. Überleben konnte die uneigennützige Einrichtung bislang als Mitglied des Netzwerks TanzRaum Berlin und mit der Unterstützung des Hochschulübergreifenden Zentrums Tanz – der Universität der Künste Berlin und der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und des Zentrums für Bewegungsforschung an der Freien Universität Berlin.

Nach Angaben des Bezirksamtes Pankow lief der ursprüngliche Mietvertrag bis 31. Juli 2006 mit einer fünfjährigen Zusatzoption. Die Mietkosten für 465 Quadratmeter Nutzfläche beliefen sich auf 50.874,- Euro, die Bewirtschaftungskosten auf 7.474,- Euro. Zwischenzeitlich arbeiteten dort ein Kulturarbeiter als Einrichtungsleiter, mehrere Honorarkräfte, Praktikanten und bis Oktober 2002 eine vom Arbeitsamt geförderte SAM-Stelle.

Das Angebot des Mime Centrums wurde schleichend kleiner. Noch 2002 gab es 178 Veranstaltungen mit 6292 Besuchern. Die regelmäßgen Workshops mit Gastdozenten aus aller Welt fielen schon vor längerer Zeit weg. Anfang Mai 2010 musste das Studio 2 geschlossen werden. Das offene Bewegungstraining und Inszenierungsarbeiten mussten vor zwei Wochen zum Semesterende eingestellt werden.

Die Mitarbeiter, Trainer und Teilnehmer wollen die Flinte noch nicht ins Korn werfen. Das Entstehen eines großen Zentrums für Darstellende Künste im Kreuzberger Bethanien weckt Hoffnungen für einen Neustart in neuen Räumlichkeiten zum Wintersemester. Augenblicklich ist jedoch noch alles unklar. Ob, wann und wie es weitergeht, erfährt man Ende August auf der Website der Einrichtung.

Mit der Neukonzeptionierung der Gethsemane-Höfe scheint das 1995/96 entstandene Konzept des Kunst-und Theater Hofs QuARTier 73 im gescheitert zu sein. Damals siedelten sich im Aufgang 3 der Höfe auch das ada Studio für Zeitgenössischen Tanz, die Puls-Modelagentur, das freie Kulturbüro ehrliche Arbeit und die Werbeagentur 3DeSIGN an.

Historisch wertvoller Wahlwerbespot



Wahlwerbespot für "Die Unregierbaren/Autonome Liste" 1994 von AK Kraak. Der Clip lief im ZDF als offizieller Wahlspot!

Musik: Yok Quetschenpower & Hirn.

P-Bergs Pressefreiheit: Erneut Buchläden durchsucht

Manchmal fühlt man sich Fahrenheit 451 von Ray Bradbury erinnert, wenn man die Meldungen von durchsuchten Buchläden hört. Gestern war es mal wieder soweit. In Prenzlauer Berg wurde Schwarze Risse in der Kastanienallee durchsucht. In Kreuzberg waren M99 in der Manteuffelstraße, die Schwarze Risse Filiale im Mehringhof in der Gneisenaustraße und OH*21 in der Oranienstraße betroffen. Offizieller Grund der Razzia: Die Läden verkaufen die Zeitschrift Interim. Mehr dazu hier.

Dienstag, Juli 13, 2010

Ey, ick lieb da

Kein öffentlicher Liebesbrief, sondern Werbung für die Neonchocolate Gallery in der Lychner Straße. Noch bis 15. Juli zeigt Susanne Vetter dort ihre Illustrationen.

Man ey, ich lieb’ Dich doch!

Wir haben uns schon so lange nicht mehr gesehen,
obwohl man Dir hier früher an jeder Ecke begegnet ist.
Wir waren unzertrennlich, Du Verrückte.
Manchmal hast Du mich zum glücklichsten Menschen der
Welt gemacht. An anderen Tagen haben wir diskutiert
bis in die Nacht, nur weil Du unbedingt einen auf
anders machen musstest.
Vielleicht haben wir es damals ein wenig übertrieben,
ich wäre an Deiner Stelle auch gegangen.
Du fehlst mir immer noch nach all den Jahren.
Komm zurück, liebe Kunst!
Ich lieb’ Dich doch immer noch…


Montag, Juli 12, 2010

Neptuns anarchistische Nixen


Megaspree-Abschlussveranstaltung 10.07.2010 Alexanderplatz

Sonntag, Juli 11, 2010

Sommerpause

Tschüssi alte Oderberger Straße

Heute habt ihr nochmal die Chance, die Oderberger Straße in ihrer alten Pracht zu erleben. Ab Montag verschwinden dann die Bäume und Pflanzschalen und die Gehwege werden saniert.
Offizielle Begründung: Vor hundert Jahren gab es dort auch keine Bäume. Das folgende Video wird schon in zwei Jahren historischen Charakter haben.

Festnahme bei Megaspree-Abschlusskundgebung

Kurz nach Ankunft der Demonstrationszüge aus Moabit und Prenzlauer Berg in der Spandauer Straße wurde ein Mann von mehreren Polizisten angegriffen. Zuerst versuchten die Beamten, dem Mann seine schwarzrote Fahne zu entreissen. Dann kreisten sie den Mann ein und schirmten ihn von anderen Demonstranten ab. Eine Polizisten bedrohte Menschen, die deeskalierend eingreifen und beschwichtigen wollten, mit einem Reizgasbehälter. Währenddessen nahmen andere Polizisten den jungen Mann in den Schwitzkasten, pressten mit angelegten Diensthandschuhen ihre Finger in dessen Augen, warfen ihn zu Boden und fügten ihm offene Verletzungen zu, die stark bluteten. Danach wurden dem Mann Handschellen angelegt. Er wurde innerhalb kurzer Zeit abtransportiert.
Ein Polizist gab an, er sei von dem Demonstrierenden bespuckt worden. Dafür gab es jedoch keine Augenzeugen.

Der Berliner Ermittlungsausschuss wurde telefonisch über den Vorgang informiert.

Samstag, Juli 10, 2010

Anschlag auf bunte Kuh vereitelt

Etwa zehn Mitglieder der Freien Nationalisten Berlin Mitte planten laut einer Meldung auf indy.de am Morgen des 10. Juli einen Anschlag auf das alternative Wohnprojekt und Jugendzentrum Bunte Kuh in Berlin Weißensee und verklebten auf dem Weg vom Antonplatz zur Bernkasteler Straße Aufkleber mit rechten Parolen. Am Weißensee fiel die Gruppe das erste mal auf, als sie einen Menschen mit dunkler Hautfarbe anpöbelten und verjagten.

Die Polizei rückte mit Mannschaftswagen, Sprintern und Polizisten in zivil an.
Aktivisten vermuten, dass das LKA Berlin bereits über das Anschlagsvorhaben informiert war, da bereits am Vortag gegen acht Uhr mehre Einsatzhunderschaftswagen in der nähe der Bunten Kuh gesichtet wurden.

Nachdem die Neonazis bemerkten, dass sie verfolgt wurden, handelt sie unorganisiert und panisch in Richtung Bunte Kuh, heisst es in dem Bericht. Demnach befand sich dort bereits die 24. Einsatzhundertschaft und hielt sie neben dem Gelände fest.
Die Polizei habe laut Bericht bei den Neonazis verbotene Gegenstände und einen Brandsatz gefunden.

Freitag, Juli 09, 2010

Icke bin och Mikroblogger

Man muss ja nicht immer alles auswalzen, was man so zum Thema Prenzlauer Berg und Umland (interessant) findet. Deswegen beitreibe ich zusätzlich zu diesem Blog seit geraumer Zeit auch einen reifenwechsler-Kanal auf twitter und dem cooleren Open Source Pendant identi.ca. Beide Kanäle sind inhaltlich identisch.

Wem es noch nicht aufgefallen ist, sämtliche Meldungen aus Mainstream-Medien zum Thema Prenzlauer Berg sind als Schlagzeile in der rechten Spalte dieser Seite eingebunden.

Donnerstag, Juli 08, 2010

Megaspree-Faust ballen



10. Juli, 15 Uhr, Mauerpark und dann zum Roten Rathaus, mit Dr. Motte und mir.

Mittwoch, Juli 07, 2010

Robotron



Wieder etwas unnützes Stadtbezirkswissen: Der DDR-Computer-Hersteller Robotron hatte auch eine Zweigstelle in Berlin Prenzlauer Berg. Sie befand sich im Erdgeschoss der Hufelandstraße 2/ Ecke Greifswalder Straße, gleich neben der Softeisdiele John.

Montag, Juli 05, 2010

Ausgekonnopket

Die alte Konnopke-Bude wird morgen abgerissen. Seit Ende Juni ist der Laden dicht. Bis der neue Imbiss steht, dauert es noch. Die Rekonstruktionsarbeiten am Magistratsschirm zwingen das Berliner Schnellrestaurant in (verkehrs)betriebsbedingte Sommerferien. Ab 2. August wird ein Stück weiter aus einem Imbisswagen die Worscht verkauft. Mich interessieren ja nur die Feierabendbrötchen mit Rührei. Hoffentlich gibt es die dann ab Herbst im neuen Domizil an alter Stelle auch noch. In den letzten Monaten mussten sich die Ziervogels, die den Kult-Imbiss betreiben, mit Pankows Bezirksstadtrat für Öffentliche Ordnung Jens-Holger Kirchner und der BVG rumärgern. Der 80. Geburtstag der Firma im Oktober fällt nun wohl ins Wasser. Der Fleischer und die anderen Imbisse und Bistros an der Ecke Schönhauser freuen sich sicher leise, während die Rest- und Möchtegern-Berliner die Stirn runzeln.

Freitag, Juli 02, 2010

Kolle-Belle-Investor will Häuser für neue Wohnanlage abreißen

[((i)), cc] KolleBelle will expandieren. Nachkriegsbauten am Wasserturm, Bäume und Grünanlagen sollen bis 2013 Luxus-Wohnungen und Tiefgaragen weichen. Eine neue Mieterinitiative will um ihren Wohnraum in Prenzlauer Berg kämpfen.

Betroffen seien die Mieterinnen und Mieter der Nachkriegsbauten in der Belforter Straße 5 bis 8, Straßburger Straße 33 bis 36 und Metzer Straße 35 bis 37. Die Firma ECON-CEPT KolleBelle KG, Erbauerin des benachbarten Palais KolleBelle, wolle dort innerhalb von zwei bis drei Jahren , einen siebenetagigen Wohnblock. Dies geht aus einem Rundschreiben einer neuen Miterinitiative hervor.

Um das neue Bauvorhaben umzusetzen, müssten demnach die ersten Aufgänge der Belforter Straße 8 und Straßburger Straße 33 abgerissen und die Belforter Straße 5 bis 7 und Straßburger Straße 34 bis 36 um zwei Etagen erhöht werden. Die parkähnlichen Grünflächen und Bäume müssten zwei Tiefgaragen weichen.

Die Mieter, die mitunter bereits seit 50 Jahren in den Häusern leben, befürchten außerdem Beschädigungen ihrer Häuser während der Bauarbeiten, die zum kompletten Abriss ihrer Wohnhäuser führen könnten. Für sie wären die nächsten Jahre mit Baulärm, Schmutz und blockierten Parkplätzen verbunden. ((i))

Hörgalerie unterm Wasserturm geöffnet

Noch bis September kann man die Hörgalerie im Speicher unterm Wasserturm besichtigen, oder besser belauschen. Zu hören gibt es Klangkunst von Paul DeMarini.

Hörgalerie Diedenhofer Str./Belforter Str., Prenzlauer Berg, Tel. 24 08 47 88, Mi.-So. bis 20 Uhr, Eintritt drei Euro

Wassertürme in Berlin

In Berlin kann man immer wieder Altes neu entdecken. Vor drei Tagen bin ich am Wasserturm am Obersee in Hohenschönhausen vorbei geradelt. Hier ein etwas älterer und weichgespülter rbb-Beitrag zu den Wassertürmen der Stadt. Das wilde KZ im Maschinenhaus des Wasserturms in Prenzlauer Berg blieb wieder unerwähnt. Aber in unterhaltsamen 3:30 min-Beiträgen ist dafür natürlich kein Platz.

Donnerstag, Juli 01, 2010

Frisch gedruckt

Der neue telegraph ist draußen. Nach langer Zeit mal wieder mit einem kleinen Artikelchen von mir. Bestellen könnt ihr gleich hier für nette sechs Euro. Bestellt schnell, solange es noch Euros gibt. Ich hab jetzt schon keine mehr.

Aus dem Inhalt:

FÜNFJAHRPLAN / CHRONOKLASMUS PRENZLAUERBERGIENSIS / NAHVERKEHR
Bert Papenfuß

AUF DEM WEG IN DIE ZITADELLENÖKONOMIE
Andrej Holm

SICHERHEITSPOLITIK UND OSTEUROPA
Kamil Majchrzak

Ein bunter Konzert-Sommer wird das noch

Ich trete am 10. Juli bei der Mega-Spree-Sterndemo auf. Los geht es 15 Uhr am Mauerpark. Der Prenzlauer-Berg-Zug zieht dann zum Roten Rathaus. Am 13. und 14. August könnt ihr mit mir beim OBOA-Festival an der polnischen Grenze feiern. Beim Suppe & Mucke Fest am 4. September in Berlin Friedrichshain bin ich auch dabei. Ich freue mich auf Euch!


Bastelbogen für mehr Toleranz und Verständigung



Einfach knicken!
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