Ich wollte gerade lüften, klappte das Fenster an und ein schwarzgraues Ascheschnippselchen landete auf meinem Fensterbrett.
Nanu. Grauer Qualm trübte meine Sicht aufs Haus gegenüber.
In die Kunststoffmülltonnen soll man doch keine glühende Asche einwerfen.
Die jüngeren Hinterhausbewohner kennen sich aber mit Öfen und Asche noch nicht so gut aus. Zuhause kam die Wärme ja immer aus der Heizung.
Die Flammen aus der Mülltonne tanzten inzwischen lustig und munter bis auf die Höhe des ersten Stocks und wollten sich gerade an den umliegenden Sträuchern vergreifen.
Alle paar Sekunden knallte es laut, weil irgendwas in der Tonne in die Luft flog.
Da hab ich doch mal bei der Feuerwehr angerufen.
Auf dem Hof und dem Nachbargrundstück zückten ein etwas betagterer und ein jüngerer Herr das Mobiltelefon - und filmten die Flammen. Das macht man heute so.
Sieben Minuten hat die Feuerwehr gebraucht - von der Oderberger Straße bis hier.
Der Zugführer kam allein auf den Hof, warf einen Blick auf die Tonne, funkte und verschwand wieder. Zwei Minuten später kamen zwei Feuerwehrler auf den Hof, einer mir einem Schlauch über die Schulter.
Schutzbrille auf und Wasser marsch! Die Flammen schienen gespürt zu haben, dass es ihnen nun an den Kragen geht und türmten sich nochmal richtig auf, bevor sie - wie der restliche Hof - in schwarzblauem Qualm verschwanden. Die benachbarte Mülltonne begann schon an der Seite zu schmelzen und bekam bei -2 Grad noch eine Abkühlung.
Zwei Polizisten kamen auf den Hof, suchten am hellichten Tag mit Taschenlampen nach Hinweisen auf eine mögliche Brandstiftung und verschwanden kurz nach den Feuerwehrleuten.
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