Mittwoch, September 29, 2010

Bettina Wegner - Sind so kleine Hände (1978)



Wie kann man als Mensch, der an ein System glaubt und sich damit indentifiziert, zum Staatsfeind werden? Bettina Wegner weiß davon viele Lieder zu singen. Ohne sie hätte es den Agit-Prop-Singeverein Oktoberklub wahrscheinlich nie gegeben. Ohne sie fühlte sich die DDR-Führung sicherer und wohler und setzte sie 1983 schlicht vor die verschlossene Tür. Ich bin heute wieder über ihr bekanntestes Lied gestolpert. Ich finde, kaum ein Lied kann auf so persönliche Art in starken Bildern und kleinen Geschichten die jüngere Geschichte dieses Landes erzählen.

Dienstag, September 28, 2010

Neulich noch im Funkhaus Prenzlauer Berg



jetzt schon auf dem Bildschirm: Toro Camino aus Weißensee!

Montag, September 27, 2010

Dienstag: Funkhaus Prenzlauer Berg auf Radio Einheit 99,1 MHz


Ab Oktober dürfen wir in Prenzlauer Berg für das Blech vorm Haus blechen. Innerhalb des S-Bahn-Rings werden schon fleißig blaue Parkautomaten aufgestellt. Sind wir dafür 89 auf die Straße gegangen? Nein! Oder vielleicht doch? Was sind denn nun die Errungenschaften der Umstürze, Revolutionen und Reformen, die wir miterleben durften? Darüber diskutiert Jenz Steiner am Dienstag, 28. September, von 22.30 Uhr bis Mitternacht mit der Künstlerin Elske Rosenfeld, der HipHopperin Pyranja und dem deutsch-iranischen Rapper Kaveh im Funkhaus Prenzlauer Berg auf Radio Einheit 99.1 MHz und Piradio. Dazu gibt es unveröffentlichte Musik aus Prenzlauer Berg und den Nachbarbezirken. Zum Stream hier.


Samstag, September 25, 2010

Störung Ost - Punks in Ostberlin 1981-1983 Part 1

Das Gespräch zwischen John Peel und Speiche ist für mich der absolute Höhepunkt dieses Films, beide Legenden!




Die beiden Autorinnen Mechthild Katzorke und Cornelia Schneider lassen während einer Dampferfahrt auf der Spree in Gesprächen mit früheren Freunden die Erinnerung an gemeinsame Erlebnisse in einer Ostberliner Punkgruppe wieder aufleben. In den 1980er Jahren war die Clique jugendlicher Punks eine Sensation für DDR-Verhältnisse und eine ernsthafte Bedrohung für die herrschende Politik. ...

Viele der Ex-Punks sind der Einladung der beiden Autorinnen auf das Schiff gefolgt. Sie hatten sich Jahre lang nicht mehr gesehen. In den Gesprächen mit ihnen wird deutlich, welche Spuren die Behandlung des DDR-Regimes in den Lebensläufen hinterlassen hat. In den Archiven der ehemaligen DDR haben Katzorke und Schneider erstaunliches Material zu Tage gefördert, das Einblick gibt in die Abgründe der massiven Repression der damaligen Staatsmacht.

Private Super-8-Aufnahmen und die geliebte Punkmusik aus der Zeit lassen im Film die Erinnerungen an das Lebensgefühl der 80er Jahre lebendig werden. John Peel, britischer Rockmusikspezialist, wurde damals mit seinen Radiosendungen zur Kultfigur der Punks in Ostberlin. Seine Sendungen wurden illegal mitgeschnitten und untereinander verbreitet.

Dass John Peel auch aus der DDR herausgeschmuggelte Aufnahmen einheimischer Punk-Bands spielte, wurde ihm von der Szene hoch angerechnet. Auch er ist eigens für die Bootsfahrt und diesen Film angereist, um einige seiner Fans persönlich kennen zu lernen. Allerdings überrascht er seine Anhänger mit dem Bekenntnis, dass er sich die deutschen Texte der von ihm gespielten DDR-Punk-Bands nie hat übersetzen lassen, ihm die mühsam herausgeschmuggelten Botschaften aus der DDR also unverständlich geblieben sind.

Auch der (West-)Journalist Peter Wensiersky ist mit an Bord und gibt der Geschichte noch eine zusätzliche, merkwürdige Perspektive: Er erzählt, wie schwer es auch auf der Westseite in den Medien war, von der Existenz der Ost-Punks zu berichten. Denn in der Bundesrepublik passten die Ost-Punks ebenfalls nicht in das Bild, das man sich von der anderen Seite machte. Das Dokumentarvideo Störung Ost ist ein Dokument der jüngeren deutsch-deutschen Geschichte, in all ihrer Vielschichtigkeit und - eine Liebeserklärung an den Punk

Montag, September 20, 2010

Funkhaus - Prenzlauer Berg vom 14. September auf Radio Einheit 99,1 MHz

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Die erste September-Sendung aus dem Funkhaus Prenzlauer Berg
beleuchtet Berliner Kulturgeschichte aus sehr einzigartigen
Perspektiven. Wie sah Friedrichshain kurz nach der Wende aus? Die Wallerts plaudern darüber aus dem Nähkästchen. Warum war der Osten so grau? Der Cartoonist, DJ, Blogger und Autor Meikel Neid
hat Beweise für eine bisher völlig unbekannte Vorwende-Verschwörung
gesammelt: Der Westen hat den Import von Farbpigmenten in die DDR
boykottiert. Die Musik kommt vom Suppe & Mucke Sampler "Mucke! Mit Pauken und Trompeten", vom Rap ohne Lizenz - Beattape und von der Gangway Beatz Berlin Compilation Vol. 2.
Download der kompletten Sendung hier.

Stuff

Playlist Funkhaus Prenzlauer Berg vom 14. September 2010
Kitty Solaris - Kisses lift me up
Felix K - Junebug
Menschenfleisch Rec - Wir sind für Euch da
Berlinska Droha - Rec
Tillevision - Spießerpunker Instrumental
Neofarius - Polka 4 la Charlotte
Xperiment Beats - Sound barrier
Chemo (Telemachus) - Dirt Digler
Die Wallerts - Tanz mit mir
Das Geraet - Beck's
Bugseed - Break of Dawn
Die Cellolitas - Wer hat an der Uhr gedreht?
Ganz Gut - Urlaub Anna Spree
Die Stullenesser - Anpflanzer
Kaveh & Karim - Rebellier
Elaquant - Good Future
Gigaflow - Deutschland
4xSample - So ein Lärm
Die Wallerts - Spongebob Schwammkopf
Lord Mouse - Boxi Bacchanal
Die Dieter Zeesen Blues Band - Ace
Musikredaktion: Anja F.
Technik: Paul P.
Intro Download MP3 11,2 MB

Neujahrsansprache Горбачёв (1989)

Literatursalon verschwindet

Gerade bei mir eingetrudelt:

Unser wunderbarer Literatursalon Mitte...

...wird im Oktober leider für immer schließen, da das Kulturhaus Mitte künftig anderen Zwecken dienen soll.
Darum heute letztmalig unsere herzliche Einladung zu einem ganz besonderen Abend:

Literatursalon Mitte, Mittwoch, 22. September, 20 Uhr, Kulturhaus Mitte (Auguststr. 21):

Der gefeierte ungarische Poet ISTVÁN KEMÉNY, geb. 1961 in Budapest, liest erstmals aus der Übersetzung seines Romans "Geliebtes Unbekanntes" (Arbeitstitel), der in Ungarn bereits Furore gemacht hat und im nächsten Jahr auf Deutsch erscheinen wird.

Und die gewieften Berliner „Sprachspieler“ Erich Schwarz und Manfred Eisner zünden für uns unter dem Titel LEBENSZEICHEN ein Feuerwerk literarischer Einfälle polnischer Dichter wie Slawomir MROZEK, Stanislaw Jercy LEC, Stanislaw LEM, Wislawa SZYMBORSKA, Adam ZAGAJEWSKI, Zbigniew HERBERT u.a.m. - passend zum Osteuropaschwerpunkt des "internationalen literaturfestivals berlin", zu dem auch dieser Abend gehören wird... Prädikat "Nicht verpassen"!

Herzlich Willkommen!!

Mittwoch, 22. September, 20 Uhr
Kulturhaus Mitte, Auguststr. 21
S/U-Bahn, Tram: Weinmeisterstr. oder Hackescher Markt
Eintritt 3/5 €

Freitag, September 17, 2010

DT64 Frequenzklau 08.09.1990

Blechreiz elf99 TV-Auftritt BumbleBee

THE FATE - All Tomorrow's Parties - bei ELF 99 mit Svea & The Joy Advent...



1990 produzierte die AMIGA-Nachfolgefirma ZONG (Deutsche Schallplatten GmbH) den Sampler "All Tomorrow's Parties" (bei AMIGA hiessen diese Sampler "Kleeblatt") mit 4 Bands aus der DDR-Untergrundszene. Dabei waren THE FATE, Big Savod & The Deep Manko, Kampanella Is Dead und B.Crown. Als Maskottchen hatte man sich die amerikanische Sängerin Svea ins Boot geholt und nannte das Projekt um den Titelsong Svea & The Joy Adventure.

Als Titelsong wählte man den Song "All Tomorrow's Parties" von Velvet Underground (Nico). Die 4 Bands gingen mit dieser Schallplatte auf umfangreiche Tournee durch die neuen Bundesländer. Auch bei der damals beliebten DDR-Jugendsendung "ELF 99" war das Projekt zu Gast. Anfangs in der Interwiewsequenz ist besagte Svea zusehen und Reinhard Grahl, Sänger und Gitarrist von Big Savod & The Deep Manko.

Ed, der Schlagzeuger von THE FATE war bei dieser TV-Aufzeichnung leider nicht dabei, er saß derzeit im Studio, um den Titel "Help!" von THE FATE für das John-Lennon-Tribute-Album "Celebrating The Eggman" (auch ZONG/Deutsche Schallplatten) einzuspielen.

Leider gibt es diese Aufnhame nur in schwarzweiß, da das damalige SECAM-Format schlecht in guter Farbqualtiät umzuwandeln ist.

Bärbel Bohley bekommt Platz in Prenzlauer Berg

Zumindest wenn es nach den Plänen der Grünen geht, könnte der Platz  rund um die Gethsemanekirche einmal den Namen der vor einer Woche verstorbenen Bürgerrechtlerin tragen. Ich finde den Vorschlag gut und wesentlich besser als Platz der friedlichen Revolution. Gleichzeitig bin ich dafür, eine Straße im Herzen Prenzlauer Bergs, die noch oder wieder den deutschen Namen polnischer oder französischer Ortschaften trägt, in Adolf-Endler-Straße, André Greiner-Pol-Straße oder Aljoscha-Rompe-Straße umzubenennen. Schließlich waren es diese Tarzans vom Prenzlauer Berg, diese Feeling Bs und Freygänger, die für den Bezirk und die gesamte Kulturlandschaft des Landes entscheidende Impulse gegeben haben.

Icon großes Thema in der BVV



Eine ordentliche Zusammenfassung der BVV-Sitzung zum Thema Icon gibt es hier auf der Prenzlberger Stimme.

Montag, September 13, 2010

Funkhaus Prenzlauer Berg sendet auf Radio Einheit 99,1 MHz


 

Dienstag, 14. September 2010, Funkhaus Prenzlauer Berg mit den Wallerts, DJ Jakoby 8 und Jenz Steiner auf Radio Einheit, über die Berliner Antennen auf 99,1 MHz

Bärbel Bohley ist tot. Alle sind traurig, selbst die, die sie zu Lebzeiten nicht leiden konnten. Zwanzig Jahre nach der Wende, die jetzt friedliche Revolution heißen soll, ist im Nordosten Berlins eine neue Generation von Künstlern und Kulturschaffenden nachgewachsen, die zu den alten, nun langsam wegsterbenden Kunst-Ikonen gar keinen Bezug mehr hat, oder doch? Darüber unterhält sich Jenz Steiner im Funkhaus Prenzlauer Berg mit den Wallerts und dem DJ Jakoby 81 (Bobby Solo) von den Gefundenen Fressen.

Freut Euch auf einen Abend ohne sentimentale Erinnerungen an die Rompes, Endlers, Bohleys und mit Musik von Neofarius, Bloody Kalinka, Berlinska Droha, Mittekill, 4xSample, Skanshot, Lord Mouse, Kaveh und den Cellolitas.

Die Wallerts
Jakoby 81

Sonntag, September 12, 2010

Die Frau für den Frieden ist tot

Montagsrunden, Frauen für den Frieden, Neues Forum, Seestern e. V.: Bärbel Bohley hat in ihrem Leben vieles in Bewegung gebracht. Genau zwanzig Jahre nach ihrer Beteiligung an der Stasi-Besetzung in Berlin ist sie am 11. September gestorben.


Foto: Rober-Havemann-Gesellschaft.

Ich habe großen Respekt vor dem Lebenswerk dieser Frau. Die Mächtigen mochten sie nur bedingt, weil sie ihre Courage fürchteten. Die Verlierer der Wende mochten sie nicht, weil die das Bundesverdienstkreuz und den Bundespreis entgegengenommen hat. Geleistet und geopfert hat sie viel. Und sie hat zu jeder Zeit Position bezogen. So thematisierte sie noch im letzten Jahr, die westdeutschen Aktivitäten zur Zersetzung der DDR-Opposition, die eher auf einen demokratischen Sozialismus als auf reinen Anschluss der DDR ans Wirtschaftsgebiet der BRD setzte. Auf ihrer Website zitierte sie noch im letzten Jahr einen BND-Bericht an vom 25. April 1990 das Kanzleramt, ans Auswärtige Amt und ans Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen.

Die Bürgerbewegungen streben eine Nivellierung der Gesellschaft an. Sie verfolgen den »dritten Weg«, den demokratischen Sozialismus, wie ihn etwa Bahro vorgezeichnet hat. Sie stehen einem Neubeginn im Wege. Zentrale Frage wird sein: Kann die Arbeit der Bürgerkomitees unterbunden werden?

(Quelle: Deutscher Bundestag, 12. Wahlperiode, Abweichender Bericht der Berichterstatterin Ingrid Köppe (Bündnis 90/Die Grünen) vom 12. Mai 1993, Bundestagsdrucksache 12/zzzz (sogenannter Köppe-Bericht).)

Bärbel Bohleys Tod ist für mich zugleich Sinnbild des Aussterbens oppositioneller Kultur hier vor Ort,
genau wie der kürzliche Tod des Theater-Machers Christoph Schlingensief für mich das Ende sub- und soziokultureller Bewegung vor meiner Haustür verkörpert.

Sonntag, September 05, 2010

Prenzlauer Berg zu Gast in Friedrichshain

Gestern war ein besonderer Tag - für mich zumindest. Mein letztes Konzert unter freiem Himmel für dieses Jahr beim Friedrichshainer Suppe & Mucke Festival war ein wirklich angemessener Open-Air-Saison-Abschluss.

Petrus meinte es gut mit mir. Als ich 15 Uhr auf die Bühne trat, war es noch nicht besonders voll. In Friedrichshain schläft man halt länger. Um so schöner war es, mir wirklich wichtige Menschen aus jedem meiner Lebensabschnitte seit der ersten Klasse im Pupblikum zu sehen. Das war wirklich sehr bewegend und hat mich manchmal auch aus dem Konzept gebracht. Die zwei, drei Verhaspler möge man mir bei knapp einer Stunde Alleinunterhalter-Programm verzeihen.


Der liebe Norman Noise, einstiges Prügelkotze-Gründungsmitglied, hat gestern beim Konzert diesen hübschen Videomtischnitt von Tillevisions und meiner P-Berg-Hymne angefertigt. Das habe ich zum Anlass genommen, den Track vom inwzsichen nahezu ausverkauften Album hier zum freien Download online zu stellen und damit zumindest symbolisch all denen zu danken, die das alles möglich gemacht haben.



P-Berg Hymne, Jenz Steiner live beim Suppe & Mucke Festival, 04. September 2010 in Berlin Friedrichshain, Samariterstraße, prod. Tillevision, Video: Norman Noise

Stylecheck: Ein Blick auf meine Hose verrät sicher, mit welchem Verkehrsmittel ich angereist bin. Radfahren ist wieder richtig angesagt in Berlin.
Wer wissen möchte, wie man in den gelben GTDK-T-Shirts aussieht, kann hier einen ersten Eindruck gewinnen. Der legendäre blaue Schal ist ein Unikat, extra für mich angefertigt - von der lieben Stella.

Samstag, September 04, 2010

Zwei neue Prenzlauer Berg Bücher

Eins stammt von einem alten Hasen: Alexander Osang streift mit seinem bei S. Fischer veröffentlichten Nachwenderoman "Königstorkinder" durchs Bötzowviertel. Die sechzehnjährige Katharina Weiß schreibt bei Schwartzkopf & Schwartzkopf aus ihrer Prenzlauer Berger Perspektive über die "Generation Geil". Ich habe leider noch keins von beiden gelesen. Mich interessieren aber beide. Sobald ich sie durch habe, werde ich mich an dieser Stelle nochmal dazu äußern.

Freitag, September 03, 2010

Mauerpark-Führung

liebe freundinnen und freunde,

zu morgen, 04.09.2010 lädt der bezirksbürgermeister von pankow,
köhne, zu einer mauerpark-führung ein.
treffpunkt eberswalderstr./schwedter str., 14.00 uhr.
siehe:

http://www.berlin.de/ba-pankow/presse/archiv/20100826.1140.307940.html
[1]

ebenfalls morgen findet ein weiterer mauerstreifzug des
europaabgeordneten michael cramer statt, der gegen 15 uhr an der max
schmeling halle station machen wird.

das ist eine gute gelegenheit, um, im rahmen unseres
bebauungswiderstandes, vor ort einsprüche gegen das
bebaungsplanverfahren des bezirksamtes mitte zu sammeln. es wird ein
vorbereitetes widerspruchsformular geben und wir zeigen mit hilfe eines
laptops live und in farbe, wie man per mail einsprüche postet - die
sache mit den einsprüchen hat hohe not; wir haben nur noch 18 tage zeit
- bis zum 22. september - um gegen die bebauungspläne formal einspruch
einzureichen. bitte ruft ebenfalls über eure verteiler zum widerspruch
auf.

hier die mailadresse (und das betreffende aktenzeichen ) an die der
widerspruch gesandt werden muss:
btr.: Bebauungsplan 1-64 (MAUERPARK)

AN: STADTPLANUNG@BA-MITTE.VERWALT-BERLIN.DE [2]

und natürlich präsentieren wir unsere idee der weltbürger-stiftung
mauerpark und sammeln adressen für den widerstand und die stiftung.

bitte nehmt zahlreich teil und unterstützt uns vor ort. wir werden
bis ca. 16.30 uhr an den verschiedenen plätzen vor der halle und / oder
im park anzutreffen sein.

liebe grüße - heiner funken / 0176 - 48 25 84 25

Stasi-Lehrfilm "Revisor"



Ein beklemmendes Zeitdokument aus Lichtenberg und Stadtmitte.

Donnerstag, September 02, 2010

Bau-Lärm oder U-Bahn-Lärm

Manche haben shcon Wetten abgeschlossen. Wird die U2 dieses Jahr wieder über den Magistratsschirm in der Schönhauser Allee sausen? Oder vielleicht doch erst im Frühjahr 2011? Wer weiß? Die BVG weiß es nicht so genau. Eigentlich sollte im November der Verkehr wieder rollen. Aber die Anwohnerbeschwerden wegen des Baulärms machen den Verkehrsbetrieben das leben schwer. Wenn nachts nicht geschindert werden darf, dauert es wohl länger.

Es gibt lecker Suppe und Mucke

Ein Höhepunkt des Jahres und gleichzeitig würdiger Abschluss der Sommersaison steht uns noch bevor. Das Friedrichshainer Suppe und Mucke Festival am Samstag, 4. September. Der Name verrät es bereits. Es gibt Suppe und Musik umsonst! Ja! Alle Bands spielen umsonst. Ich zum Beispiel um 15.45 Uhr Samariterstraße Ecke Benschstraße. Das Suppe und Mucke-Suppenkochbuch kannst Du Dir als pdf hier kostenlos runterladen.

Spende für Suppe und Mucke!

Suppe und Mucke Spendenkonto
Kto 216 499 8013
Blz 100 900 00
Verwendungszweck:
"Suppe und Mucke Spende"



Blechpalast


(Schreiner, Ecke Proskauer Straße)

14.00h The Fire Flowers
15.00h Der Singende Tresen
16.00h Cellolitas
17.00h Dirty Ragga Squad
18.00h Lord Mouse und The Kalypso Katz
19.45h MitteKill
21.00h Sudaca POWER
Pausen und ab 22.00h Dirty Ragga Squad

Tonomat

(Samariter, Ecke Bänschstr)

14.15h Berlinska Dróha
15.45h Jenz Steiner
17.00h Stullenesser
18.15h Walakatah
19.30h Ganz Gut
21.00h Bloody Kalinka

Durchgangszimmer
(Schreiner, Ecke Voigtstraße)

14.00h Kids/Kinderchor
15.00h Kitty Solaris
16.15h Dota die Kleingeldprinzessin
17.30h Neôfariuş 249
18.45h Totally Stressed
20.00h SkankShot
21.15h 4XSAMPLE
Pausen und ab 22.00h Jugotonka


Betonbruch Bude
(Samariter, Ecke Rigaer Straße)

14.00 The Flying Pettys (Akrobatik Performance)
14.45 STÖR die Ohren auf! Lesung mit Tobi
15.00 Die Peperonis zeigen Improvisationstheater aus Berlin
16.30 STÖR die Ohren auf! Lesung mit Tobi, die Zweite
16.45 Spiegelreflex
17.45 Konny
18.15 Revolte Springen
19.00 Roads to Multiverse
19.30 Hocker-Tanz-Show der Outreacher
20.00 Mojo Fit
21.00 Krankheit der Jugend

und in den Pausen kommt Rob, der Puppenspieler ins Publikum

AprèSoup – Programm

im Abstand (Rigaer Straße 78)
ab 22:00: Konzert (Bands tba)

im Sama (Samariter Straße 32)
ab 22:00: Elektroloungedigestif

im Vetomat (Scharnweberstr. 35)
ab 22:oo: Konzert mit Uranus Front

Antje Øklesund (Rigaerstr. 71-73)
ab 22:00: Konzert mit Treiber

im Filmrisz, Rigaer Straße 103
ab 21:00: (Suppen-) Quiz-Wettbewerb

Mittwoch, September 01, 2010

Kann sich noch jemand an den Senatsrockwettbewerb erinnern?



Was ganz ambitioniert in den späten Siebzigern entstand, steckte 1991 in der Krise. Der Senatsrockwettbewerb war altbacken und hatte ausgedient. Ein neues Konzept musste her. Seit 1992 gab es alternativ dazu Metrobeat. Davon redet heute aber auch keiner mehr. Überhaupt sowas wie senatseigene Tonstudios sind doch Geschichten, die heute gar nicht mehr war sind. Das Berliner Rock & Pop Archiv verfügt noch über alle Demotapes Berliner Bands, die zwischen 1980 und 1988 bei der Jury eingetrudelt sind. Eine Liste der Gruppen findet man hier.

Ich habe mal einen Auszug aus der Schriftenreihe des
Forschungszentrums Populäre Musik der Humboldt-Universität vorgekramt. Den findet man vollständig in Den PopScriptum 6 - Rockmusik in der Politik und hier.


Bereits 1979 wurde in Berlin die Notwendigkeit der Förderung von Rockmusik erkannt. Unter dem Motto "Kultur für alle" ging es darum, auch andere als die traditionellen kulturellen Bereiche zu fördern. Dabei erfolgte von Anfang an die Zuordnung der Rock- und Popmusik zur Förderung "freier Gruppenarbeit".

Begonnen wurde 1979 mit einem Etat von ca. 300.000 DM für die Rockmusikförderung. Heute ist die Rockmusikförderung im Referat Kunst- und KünstlerInnenförderung der Kulturverwaltung in der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur angesiedelt.

Neben der unmittelbaren Kunst- und KünstlerInnenförderung, deren finanzielle Mittel ausschließlich disponible Mittel sind, also keine institutionelle Förderung enthalten, gibt es weitere Förderungen, die mittelbar auch die Entwicklung der Rockmusik unterstützen.

Neben der wichtigen institutionellen Förderung von Kultur- und Veranstaltungszentren ist vor allem die Förderung von Rockmusik durch die Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport zu nennen.

Im Unterschied zur Berliner Kulturverwaltung, die Rockmusik als Kunst, als kulturelles Phänomen betrachtet, setzt die Jugendverwaltung Rockmusik als präventives Mittel der Jugendarbeit ein. Seit Anfang der 80er Jahre wird ein Rockmobil gefördert. Inzwischen hat die Jugendverwaltung eigene infrastrukturelle Vorhaben realisiert, betreibt ein Studio (Feedback Studio) und zahlreiche Proberäume in Jugendfreizeitstätten.

Zur Zielgruppe gehören hier die Amateure im Jugendbereich und Hobbymusiker. Ziel ist die Sozialisierung der Jugend mit Programmen wie "Jugend mit Zukunft" und "Jugend ohne Drogen".

Die Kunst- und KünstlerInnenförderung unterstützt professionelle und semiprofessionelle Künstler. Für die Förderung selbst, die Entscheidung über Anträge und Schwerpunkte der zukünftigen Förderung gibt es keine schriftlich fixierte Richtlinie. Diese wird flexibel in Zusammenarbeit mit einem Beirat für Rockmusik bestimmt, der aus der Jury des ehemaligen, bis 1991 bestehenden, Senatsrockwettbewerbes entwickelt wurde und seit 1992 existiert.

Der Beirat, der sich aus Musikern, Veranstaltern und Journalisten zusammensetzt, trifft seine Entscheidungen über Annahme und Ablehnung von Förderanträgen und Entwicklungslinien der Förderarbeit selbständig. Die Kulturverwaltung setzt die empfehlenden Charakter besitzenden Beschlüsse des Beirates um und sichert die ordnungsgemäße und rechtlich korrekte Arbeit des Beirates.

Anträge auf Förderung werden direkt an die Senatsverwaltung gestellt, eine Zwischenebene existiert nicht. Nach verwaltungstechnischer Vorprüfung werden die Anträge an den Beirat zur Entscheidung weitergeleitet. Mit der Arbeit des Beirates kann der Sachverstand der zahlreichen Fachleute unmittelbar in die Verwaltungsentscheidungen einbezogen werden und ist mit dieser Funktion nicht nur punktueller Ansprechpartner der Verwaltung, sondern kontinuierlich mit der Entwicklung und Förderung der Rockmusik der Stadt verbunden.

Ziel der Förderung ist es u.a. dabei, Musikern Hilfe zur Selbsthilfe auf dem Weg zur Wirtschaft, zum Plattenvertrag zu geben. Schwerpunkt der Förderung der letzten Jahre ist deshalb folgerichtig die Konzentration auf die Verbesserung der Arbeits- und Auftrittsmöglichkeiten und die Schaffung von Übungsräumen.

Im Rahmen der Klubförderung wurden beträchtliche Mittel in Baumaßnahmen und technische Ausrüstungen von Veranstaltungsorten gesteckt sowie Veranstaltungszuschüsse (für Tontechnik-Anmietung) gezahlt, wenn mit diesen Veranstaltungen auch Berliner Bands promoted wurden.

Förderungen wie die Klubförderung durch Veranstaltungszuschüsse kommen sehr schnell an die Grenze ihrer Möglichkeiten, wenn ansonsten wirtschaftlicher und selbsttragender Veranstaltungsbetrieb gefordert ist. Einzelne geförderte Veranstaltungen führten nicht dazu, daß es zu einer weitergehenden Einbeziehung Berliner Bands durch die Klubs kam. Deshalb wird es diese besondere Form der Bandförderung zukünftig nicht mehr geben.

Der Senatsrockwettbewerb wurde 1991 das letzte Mal durchgeführt. Die Entscheidung gegen die Weiterführung wurde zum damaligen Zeitpunkt von allen Beteiligten, Jury und Musikern, getroffen. Gleichzeitig mit dieser Entscheidung wurde mit Metrobeat 1992 ein jährlich stattfindendes Forum der Berliner Musikszene geschaffen, das den Charakter eines Rock-und Popmusik-Festivals hat. Da das Festival konzeptionell neuen Musikstilistiken offen steht, hat es bei den Musikern der Stadt großen Zuspruch, verspricht es doch viele Kontakte zu den Medien und der Tonträgerindustrie.

Trotzdem ist nach mehreren Jahren der Existenz von Metrobeat zu fragen, ob nicht neue Formen der Unterstützung der Musikszene der Stadt notwendig sind. Mehrheitlich sind sich Beirat und Musiker einig, daß Wettbewerbe mit ihrer traditionellen Struktur und den für die Unterstützung der Musiker nur beschränkt wirksamen Preise nur wenig zur Förderung der Musik beitragen.

Deshalb wird es in absehbarer Zeit keinen neuen Senatsrockwettbewerb geben. Dies ist auch unter dem Aspekt zu betrachten, daß verschiedene Wirtschaftsunternehmen Rock- und Popmusikwettbewerbe als Werbemittel verstärkt nutzen und in ihre Marketingstrategien konsequent eingebaut haben.

Die Berliner Kulturverwaltung konzentriert sich - auch unter dem Aspekt der immer knapper werdenden öffentlichen Mittel - auf die Fragen: Wo existieren Lücken? Wie kann effektiv Musikern und Veranstaltern auf dem Weg zur Professionalität und zur Industrie Hilfe gegeben werden?

Die Tonstudios des Senats werden professionell betrieben, aber nicht kommerziell geführt. Die Vergabe der Studiotermine erfolgt nach strengen Kriterien und zentral über die Senatsverwaltung. Mit den senatseigenen Tonstudios soll kein Eingriff in den schwierigen Berliner Markt der kleineren und mittleren privaten Tonstudios erfolgen. Bereits Anfang der 80er Jahre wurde wegen des großen Angebots von Tonstudios in Berlin entschieden, keine Förderung von privaten Tonstudios vorzunehmen.

Charakteristisch für Berlin als Land und Kommune in einem ist die in einer Verwaltung vorhandene Einheit der Vorgabe von landesweiten Richtlinien und Entwicklungsperspektiven und der praktischen kommunalen Umsetzung.

Eine Koordination der Kulturarbeit über die Musikschulen hinaus zwischen der Kulturverwaltung des Senats und den Bezirken besteht im wesentlichen nicht. Die finanziellen Ressourcen der Bezirke der Stadt lassen keine eigene Kulturarbeit in der Musik zu. Rock- und Popmusik subsumiert sich in den Bezirken unter Jugendarbeit bzw. Jugendkulturarbeit und unterliegt somit mehr dem jugendpflegerischen Gedanken.

Interessenvertretungen von Musikern sind, das zeigt die Entwicklung der letzten
zehn bis fünfzehn Jahre, in Berlin nicht überlebensfähig. Die Heterogenität und Schnellebigkeit der Musikszene der Stadt hat keinen Bedarf an Interessenvertretungen in Form von Vereinen, Verbänden und Landesarbeitsgemeinschaften, die eigene Strukturen nur über die Jahre konservieren. Von den im Jahr 1990 in Berlin existierenden drei Musikervertretungen hat nur eine überlebt, die allerdings keine Relevanz mehr für die Musikszene der Stadt hat.
Der DRMV hat für Berlin keine Bedeutung.

Veysel - Lieben & Hassen

Leben und leben lassen - Bierwerbung