Freitag, Oktober 23, 2009

Gentrification Songs

Drei Lieder zum freien Runterladen, die sich mit dem Thema Gentrifizierung beschäftigen.
Ich mit Stacheldrahtzaun
und Vivian Flügge mit G-Wort und dann nochmal ich mit meinem Mauerpark-Lied.

Dienstag, Oktober 13, 2009

Martin Ziegler über den RUNDEN TISCH



Martin Ziegler, einer der drei kirchlichen Moderatoren des zentralen Runden Tisches der DDR berichtete am 15. Oktober 2005 über die Wendezeit zwischen Dezember 1989 und März 1990.

Nachrichtenschnippsel vom Wende-Oktober 1989

Montag, Oktober 12, 2009

Jürg Acklin ist nicht Pestalozzi

Ein Gastbeitrag von Ronnie Grob: Im Bezirk Zürich Seefeld sind Wohnungsmieten um die 3000 Euro nicht aussergewöhnlich. Folgt nun wie in Berlin Prenzlauer Berg die Vertreibung der Ureinwohner durch hohe Mieten? Sind die renditegeilen Investoren dafür verantwortlich? Oder doch eher die renditegeilen Verkäufer?



Sonnenuntergang am Züricher See, Foto: Magdalar, flickr (cc)

Letzte Woche zeigte die SF-Sendung “Reporter” einen Bericht über das Seefeld in Zürich:

Die Yuppisierung eines Quartiers (sf.tv, Video, 27:07 Minuten)

(Mich stört, dass dem SF-Online-Video ein lästiger Programmhinweis in eigener Sache vorgeschaltet ist. Warum das?)

Denkwürdig am durchaus kurzweiligen Film ist das Statement von Schriftsteller und Psychoanalytiker Jürg Acklin (ab 18:47 Minuten), der erklärt, warum er ein offenbar in seinem Familienbesitz befindliches Gebäude im Seefeld für 3.5 Millionen Franken an einen Investor verkauft hat und nicht für 2.5 Millionen Franken an jemandem aus dem Umfeld eines bisherigen Bewohners:

Es sind zwei Seelen in der Brust, ich bin auch immer noch in der … [... sozialdemokratischen Partei der Schweiz?] Ich wechsle auch nicht die Partei, weil ich jetzt etwas Geld verdient habe. Ich bin immer noch sozial engagiert und ich glaube: Es ist halt eine kognitive Dissonanz, die man hat, dass man intellektuell und auch gewissermassen gesamtgesellschaftlich kritisch und durchaus auch, wie soll ich sagen, linksliberal ist, aber im entscheidenden Moment: Ich glaube, ich bin einfach nicht Pestalozzi. [gemeint ist Johann Heinrich Pestalozzi, ein Pädagoge, der im Schweizer Sprachgebrauch als Synonym für besonders soziales Handeln Einzug gehalten hat.]


Diese Statement ist deshalb denkwürdig, weil es in wenigen Sekunden aufzeigt, wie rasch Ideologien zusammenbrechen, wenn es um konkrete Geldbeträge geht. Das ist jetzt kein Vorwurf an Acklins Geschäftssinn – er hat natürlich die Freiheit, zu verkaufen, an wen er will. Doch es zeigt nur zu schön das Auseinanderdriften von angeblichen Haltungen und der konkreten Wirklichkeit auf. Jeder, der ein sozialdemokratisches Herz sein eigen nennt, sollte diese Sekunden sehr genau studieren. Vielleicht kommt er ja auch irgendwann in eine Situation, wo sich dieses Herz in der Realität bewähren könnte.

Oft schimpfen Sozialdemokraten auf herzlose Investoren, die nur an ihrer Rendite interessiert seien und Schuld seien an der Umwandlung ganzer Bezirke. Eigentlich ist der ganze Beitrag eine sogenannt “kritische” Auseinandersetzung mit dem Investor Urs Ledermann (Bericht von 2006 in der NZZ), der im Bericht Unterstellungen über hohe Renditeerwartungen dementiert – eine Sachlage, die für den Zuseher ohne Kenntnisse der Materie nicht einzuschätzen ist. Auch die “Reporter” gehen nicht genauer auf diese Erwartungen ein. Man mag überrissene Renditeerwartungen anprangern, das Spiel geht auch nur so lange gut, wie Mieter bereit sind, irrsinnige Mieten zu bezahlen.

Das Wohl eines Bezirks in der Hand haben hingegen die einzelnen Besitzer, also die potentiellen Verkäufer. Gegen Verkäufer, die an Investoren verkaufen, kann die Politik nichts ausrichten, wie Bloggerin Jacqueline Badran ab 24:55 Minuten korrekt erkennt – und das ist auch richtig so. Es sind die einzelnen Besitzer, die über die Zukunft von Stadtteilen entscheiden. In dem sie verkaufen oder nicht. An wen sie verkaufen und an wen nicht. Ob sie überhaupt verkaufen. Oder ob sie sich irgendwie neu organisieren. Diese Entscheidungen bestimmen zusammengenommen einen guten Teil des Stadtbilds.

Ich glaube: Wer von Investoren erwartet, dass sie nicht nur an die Rendite denken, sondern auch an gesamtgesellschaftliche Prozesse, der sollte das genauso von den Verkäufern erwarten. Vor allem dann, wenn sie “intellektuell und auch gewissermassen gesamtgesellschaftlich kritisch und durchaus auch, wie soll ich sagen, linksliberal” (Jürg Acklin) sind.

Dienstag, Oktober 06, 2009

Eine kleine Geschichte


The Notwist, Pick up the Phone

Laserpointer für Tegel

Mainstream-Medien wollen mit ihren Online-Angeboten Geld verdienen. Deswegen wird auf den oft gelesenen Nachrichtenseiten automatisiert kontextbezogene Werbung geschaltet. Ein nachvollziehbarer Schritt, der aber ganz schön nach hinten losgehen kann. Etwa in der heutigen Online-Ausgabe des Berliner Tagesspiegels. Im Artikel Berliner Luftverkehr: Piloten durch Laserstrahlen geblendet heißt es "Moderne Lasergeräte können so stark sein, dass sie auf fünf Kilometer Entfernung landende Piloten zumindest stark irritieren können. Entsprechende Geräte seien in Deutschland offiziell aber nicht auf dem Markt, sagte Jaekel. Im Ausland seien sie jedoch zu beschaffen.". Fast scheint es, als hätte der Tagesspiegel ein deutliches Interesse an solchen Vorfällen. Scheinbar um den Tätern und Nachahmern die Arbeit zu erleichtern, findet man direkt unter dem Artikel einen Werbelink zum Profi Laserpointer Shop.

Samstag, Oktober 03, 2009

Statt Deutschlandlied und Auferstanden

Kinderhymne
Bertold Brecht

Anmut sparet nicht noch Mühe
Leidenschaft nicht noch Verstand
Daß ein gutes Deutschland blühe
Wie ein andres gutes Land

Daß die Völker nicht erbleichen
Wie vor einer Räuberin
Sondern ihre Hände reichen
Uns wie andern Völkern hin.

Und nicht über und nicht unter
Andern Völkern wolln wir sein
Von der See bis zu den Alpen
Von der Oder bis zum Rhein.

Und weil wir dies Land verbessern
Lieben und beschirmen wir's
Und das liebste mag's uns scheinen
So wie andern Völkern ihrs.

Donnerstag, Oktober 01, 2009

Mieter bedrohen Knaack-Klub

Wer in die Berliner Innenstadt zieht, profitiert von guten Verkehrsanbindungen in alle Richtungen, einer großen gastronomischen Vielfalt und einer einzigartigen kulturellen Landschaft, aber nicht mehr lange. Denn viele der neuen Innenstadtbewohner haben gar kein Interesse an Kultur in jeglicher Form. Ganz im Gegenteil. Sie wollen ihre Ruhe haben, und das auch, wenn sie nur drei Minuten vom pulsierenden Zentrum entfernt wohnen. Das klingt absurd, ist aber harte Realität und für ein ein halbes Jahrhundert alten Knaack Klub in der Greifswalder Straße bereits zur ernsten Bedrohung geworden. Kein Einzelfall. Auch dem SO36 in Kreuzberg geht es an den Kragen. Das Ausland in der Lychner Straße hat auch regelmäßig Probleme mit Anwohnerbescherden über Gespräche von Klubgästen vor der Tür. Einweiteres Beispiel ist der Krach um den "Krach" auf der Admiralsbrücke am Landwehrkanal. Die Mietparteien, die sich von ihrem Wohnumfeld gestört fühlen, sollten endlich erkennen, dass man nicht beides haben kann. Provinzielle Ruhe und großstädtisches Leben lassen sich nun einmal schwer vereinen. Augen auf bei der Wohnortwahl! Doch zentral und ruhig wohnen ist in Berlin durchaus möglich. Schließlich sind es vielleicht gerade 30 Straßen von vielen 1000, die über soetwas wie Straßen, oder Nachtleben verfügen. Mehr hier


Forever The Sickest Kids - Hey Brittney live @Knaack