“Let’s start the revolution! Where is Your Heart?�, heißt es in einer Textzeile von Killah Priest. Treffender kann man das Black Market Militia Album nicht charakterisieren. Black Market ist Wu-Tang. Das hört man vom ersten Song an. Warme Soulsamples, die ans Herz gehen, werden von meist zu überladenen, recht kühlen Drumsets überrollt. Die finsteren Texte folgen keinem roten Faden. Sie sind ein Brainstorming zum Zeitgeist und zum Lebensgefühl in den USA. 11. September, Krieg, Kürzungen im Sozialsystem, Einschnitte in Menschen- und Bürgerrechte, fast nur Schwarze in den Gefängnissen als billige Arbeitskräfte. Tränen rollen in offene Särge. Wo soll das alles hinführen? Killah Priest spricht in klaren Bildern, die kitschig erscheinen, es aber nicht sind. Der zweite, etwas ruhigere Teil lässt das alte Wu-Tang-Gefühl wieder auferstehen. Die Beats sind so strukturiert, dass sie den Raps mehr Freiheiten gewähren. Man hört vierzehn Lieder mit einer souligen Note und wütenden Texten, die trotzdem ein positives Gefühl hinterlassen. Wu-Tang Fans werden an der Black Market LP ihre Freude haben. Den Kult-Charakter der großen Wu-Alben der Neunziger wird sie jedoch nicht erreichen.
Martin Pohle und Jenz Steiner
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