Mittwoch, September 14, 2005

1955 BRD-SU: Sturheit gegen Freiheit

"Herr Ministerpräsident! Auf Grund der Übereinstimmung, die im Laufe der Verhandlungen zwischen den Regierungsdelegationen der Bundesrepublik Deutschland und der Sowjetunion erzielt wurde, habe ich die Ehre, Ihnen zu bestätigen, daß die Bundesregierung den Beschluß gefaßt hat, diplomatische Beziehungen mit der Regierung der Sowjetunion aufzunehmen und diplomatische Vertreter im Range von Außerordentlichen und Bevollmächtigten Botschaftern auszutauschen."

schrieb heute vor fünfzig Jahren der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer an den sowjetischen Außenminister Bulganin.

Damit legte er nach viertägigen Verhandlungen in Moskau die Grundlage für diplomatische Beziehungen zwischen der Sowjetunion und der Bundesrepublik Deutschland. Zehn Jahre hatte es gedauert. Nun erreichte das Tauwetter auch die Aussenpolitik. Die Sowjetunion bat die BRD lange zeit vergeblich um den Aufbau diplomatischer Beziehungen. Adenauer, für den Sibirien schon in Magdeburg anfing, hatte seit seinem Amtsantritt kein Problem damit, dass 10.000 Kriegsgefangene aus Westdeutschland seit Kriegsende in sowjetischen Lagern saßen.

Wenn die Bundesrepublik zögert, diplomatische Beziehungen aufzunehmen, gut dann eben nicht. Die Sowjetunion kann warten.
Nikita Chruschtschow, 1955

Erst nach den Moskauer Gesprächen vom September 1955 konnten diese Menschen in ihre Heimat zurückkehren.

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