Dienstag, August 23, 2005
FREIe HEIDe: Annemarie Friedrich ist tot
Ich kann nicht einmal annährend schätzen wie oft wir den Unterricht unterbrecchen mussten, wenn die Kampfbomber über unseren Ort und mehr als sehr oft über unser Schuldach donnerten, oft nach durchgängigen und schlaflosen "Bombodrom-Übungsnächten". Viele meiner Kinder von damals sind inzwischen selbst schon Eltern oder sogar schon Großeltern. Auch sie wissen, was diese vierzig Jahre in ihrem Leben bedeuten, solche Jahre. Kann da noch eine Frage offen sein, wie und warum ich zur BI kam?
Annemarie Friedrich im Buch "Bürgerinitiative FREIe HEIDe Bombodrom - nein danke!" Berlin 2000.
Die Aktivistin der Bürgerinitiative FREIe HEIDe, Annemarie Friedrich verstarb am Freitag, den 19. August 2005 im Alter von 85 Jahren. Sie gehörte seit 1992 zu den Gründungsmitgliedern der FREIen HEIDe, die sich gegen eine erneute Inbetriebnahme des Luft-Boden-Schießplatzes Bombodrom in der Kyritz-Ruppiner Heide in Brandenburg einsetzt und wichtiger bestandteil der Friedensbewegung in Deutschland geworden ist. Annemarie Friedrich wurde 1920 in Berlin geboren und ging im Stadtbezirk Tiergarten zur Schule.
Ihr Vater war Krankenpfleger und aktives Gewerkschaftsmitglied. Erverlor aufgrund seiner Mitgliedschaft in der SPD seine Arbeit. In Flecken Zechlin arbeitete sie viele Jahre als Lehrerin. 1933, im Jahr der Machtergreifung der Nazis, wurden Friedrichs Vater und Bruder als "Staatsfeinde" verhaftet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg absolvierte sie in Cottbus eine Ausbildung zur Lehrerin.
In Flecken Zechlin arbeitete sie noch sechs Jahre über das Pensionsalter hinaus an der dortigen Gesamtschule. 1945 wurde auch sie SPD-Mitglied. Sie verließ die Partei jedoch ein Jahr darauf, nachdem es zur Vereinigung mit der KPD kam.
Erst nach der Wende trat sie wieder in die Sozialdemokratische Partei ein.
Foto: indymedia, Sommer 2003
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