Die Decken und Fußböden sind aus Fichtenholz, das Tragwerk und die Wände ebenfalls. Bei einer Blockhütte verwundert das nicht. Doch bei dem Haus in Berlin handelt es sich um einen Siebengeschosser für sechs Familien mitten in der Stadt. Die Architekten sagen, ihr Werk sei weltweit einzigartig.
Äußerlich hebt sich das 22 Meter hohe, siebengeschossige Gebäude an der Esmarchstraße 3 in Berlin-Prenzlauer Berg lediglich durch seine moderne Fassadengestaltung von der angrenzenden Bebauung aus der Gründerzeit ab.
Ein siebengeschossiges Wohnhaus aus Holz ist in Berlin fertiggestellt worden. Nur in der Schweiz stehe bereits ein vergleichbarer Bau mit sechs Geschossen, sagte Tom Kaden vom verantwortlichen Berliner Architekturbüro Kaden und Klingbeil. Bauherr des 2,25 Millionen Euro teuren Hauses aus Fichtenholz sind sechs Familien, die bereits eingezogen sind. Für den Siebengeschosser im Stadtteil Prenzlauer Berg habe man sogar die Berliner Bauordnung umgehen müssen, die nur Holzbauten mit einer Höhe bis zu fünf Geschossen vorsehe, erläuterte Kaden.
Nicht nur Decken und Fußböden - wie sonst im "steinernen Berlin" üblich - sondern auch Tragwerk und Wände sind aus Holz. Von außen ist das Gebäude nicht als Holzhaus erkennbar. Im Gegenteil, das Stadthaus mit der kubischen Aufteilung der Fassade ist betont modern gehalten und steht im Kontrast zur gründerzeitlichen Bebauung in der Straße. Die Fassade erhielt eine Dämmung aus Steinwolle und wurde verputzt. Die Wohnungen haben eine Größe zwischen 120 und 150 Quadratmetern.
Gefunden hat sich die Baugruppe über Annoncen, Aushänge und Mund-zu-Mund-Propaganda. Alle Beteiligten teilten von Anfang an die Idee einer ökologischen und nachhaltigen Bauweise, an der sie auch konsequent festhielten. Im Herbst 2005 entdeckten sie schließlich das Grundstück in der Esmarchstraße, das der Bezirk erst kurz zuvor aus der Freiflächenplanung gestrichen hatte.
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