Sonntag, April 06, 2008

Prüfung für P-Bergs Schulen

Ab 2010 reicht der Platz für Erstklässler nicht mehr. Der Bezirk fordert mehr Geld vom Berliner Senat.

Immer mehr Mädchen und Jungen in Prenzlauer Berg entwachsen dem Kindergartenalter und kommen in die Schule. Vor allem in den Sanierungsgebieten werden den Grundschulen dann die Räume fehlen. Deshalb ist Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD) derzeit auf „Sensibilisierungstour“, wie sie es nennt: Die Pankower Bildungsstadträtin wirbt bei der Landesschulverwaltung um Geld, um den Mangel beheben zu können.

Immerhin – sie hat Zeit dafür. Im Sommer vergangenen Jahres musste sie sich des Ärgers vieler Eltern erwehren, weil der Bezirk ihren Kindern Schulplätze zugewiesen hatte, die ihnen nicht gefielen. In diesem Jahr sei es noch ruhig, berichtet Zürn-Kasztantowicz. In der Regel hätten die Bürger ihre Kinder an den von ihnen gewünschten Schulen unterbringen können. Das liege zum einen daran, dass sich ab Sommer mit der neuen Gemeinschaftsschule an der Erich-Weinert-Straße das Angebot vergrößere. Zum anderen sei die Verwaltung anders als im Vorjahr gegen Scheinanmeldungen für Kinder, die gar nicht im Einzugsgebiet der betreffenden Schule wohnten, vorgegangen.

Doch in zwei Jahren droht erneut Ungemach. „Im Schuljahr 2010/11 kommt ein gewaltiger Sprung“, prognostiziert Zürn-Kasztantowicz. In Zahlen: 850 Erstklässler zählt der Bezirk für kommendes Schuljahr an den öffentlichen Schulen im Helmholtz-Kiez, im Kollwitzplatz- und Bötzowviertel. Den Anstieg um 130 Schüler im Vergleich zum laufenden Jahr kann der Bezirk noch auffangen. 2010/11 jedoch werden nach Rechnung des Bezirks 1080 Kinder eingeschult. Das Problem endet jedoch nicht an den Grenzen der drei Kieze: Bezirksweit stünden nach jetzigem Stand ganze 14 Klassen ohne Räume da. „Wir brauchen im Durchschnitt jedes Jahr eine neue Schule“, sagt Zürn-Kasztantowicz.

Bis Sommer will das Bezirksamt nun alle landeseigenen Gebäude auf ihre Eignung als Schulstandort prüfen lassen. Das soll auch dazu dienen, die anhaltende Kritik der unzufriedenen Eltern zu dämpfen: Zürn-Kasztantowicz will zeigen, dass sie keine mögliche Lösung außer Acht lässt. Dabei haben einige Eltern schon wieder Anlass zum Unmut: Der Umbau der Schule an der Danziger Straße zieht sich hin. Sie öffnet statt 2009 erst 2010. Es habe länger als erwartet gedauert, die acht Millionen Euro Baukosten aus EU-Töpfen zusammen zu bekommen, sagt die Bezirksstadträtin.

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