Vorsicht, tieffliegende Bäume! Im Bezirk Prenzlauer Berg droht der Kahlschlag! 686 Bäume der Sorte „Traubenkirsche“ stehen auf der roten Liste des Bezirksamtes für Umwelt und Natur.
In den letzten Jahren wurden schon knapp 200 Bäume entfernt – doch jetzt droht das große Fällen.
Am 17. April sollen wegen akuter Bruchgefahr 60 weitere Traubenkirschen folgen.
Die Bäume wurden von 1985 bis 1988 im Bezirk gepflanzt – mittlerweile haben Gutachter festgestellt, dass diese Baumart eigentlich nicht für die „Straßenbepflanzung“ geeignet ist. So droht den Traubenkirschen im Alter von gerade mal 20 Jahren ein junger Baumtod. „Durch den Fäulnisbefall besteht eine große Gefahr für Bürger und Verkehr. Viele Traubenkirschen sind nicht mehr zu retten“, so Roland Dengler, Sachverständiger des Gutachtens.
Dieses Horrorszenario wollen die Anwohner des Bezirkes nicht teilen. „In den letzten Jahren wurden mindestens 100 Bäume umsonst gefällt“, kritisiert Heiner Funken, Vorstand des Bürgervereins Gleimviertel. Erst jetzt hat ein Umdenken des Bezirksamtes stattgefunden – wurde früher oftmals nach Augenmaß für eine Fällung entschieden, so wird heute jeder Baum geprüft. Trotzdem lösen auch diese Fäll-Methoden Kritik aus. „Mit Halteverbotsschildern wird Platz geschaffen, Anwohner erst gar nicht informiert“, so Funken weiter. Und so kann es schnell passieren, dass ein grüner Bezirk langsam grau wird.
Daniel Riedel
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