Wenn das Marx und Engels wüssten! Aus der alten Kommunisten-Zentrale an der Ecke Torstraße/Prenzlauer Allee wird ein exklusives Club House. Aber nicht nur "For members only", jeder darf rein.
Torstraße 1, das war nach dem Krieg bis 1990 die erste Adresse für alle Marxisten: In dem früheren Kaufhaus (1928/29 gebaut) residierte erst das Zentralkomitee der Staatspartei SED, dann das Institut für Marxismus und Leninismus. Wo früher Marxisten ein und aus gingen, sollen ab Herbst 2009 Mitarbeiter aus der Medienbranche sich in exklusivem Ambiente wohlfühlen. Dafür lassen britische Investoren das Haus nach der Plänen des Büros JSK Architekten umkrempeln.
Im Erdgeschoss sind die Eingangshalle, Restaurants und eine Galerie geplant, vielleicht auch Geschäfte. In die beiden Etagen darüber sollen Büros einziehen. Im 3. Stock (hier hatte der erste DDR-Präsident Wilhelm Pieck sein Büro) und im vierten wird ein Boardinghaus einziehen. Auf den anderen Etagen wird es Clubräume, Bibliothek, Bar geben. Doch der Höhepunkt liegt auf dem Dach: Clou ist ein 70 Quadratmeter großer Pool samt Terrasse und Bistro mit weitem Blick über Berlin.
Soho Clubs (der erste wurde 1995 gegründet) gibt es bisher beispielsweise in London, New York und Hongkong. Hier können sich die Mitglieder zu Geschäftsgesprächen treffen, aber auch einfach nur entspannen.
(lokale Kopie, Susanne Kröck, Berliner Kurier, 23.04.2008)
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