In Berlin gibt es einen kleinen Verlag. Den Berliner Verlag. Vielleicht kennt noch jemand die BZ am Abend, den "Berliner Kurier, die einzige Zeitung, die zweimal am Tag erscheint" und die Berliner Zeitung, die ein gewisser Herr Böhme zur Washington Post Deutschlands machen wollte. Von vielen Zeitungsmachern und Lesern wurden die Blätter belächelt. "Pupige Lokalblättchen.", habe ich mal jemanden sagen gehört.
Dabei hat man über die Jahre viel Geld investiert, in aggressives Marketing, in ein modernes Layout mit guten Infografiken, in gute und namenhafte Schreiberlinge.
Einen Gewinn von 9 Millionen Euro machte der Berliner Verlag im vergangenen Jahr. Allein 5,6 Millionen davon erwirtschaftete der Berliner Zeitung.
Aber irgendwie ist in der Karl-Liebknecht-Strasse der Wurm drin. G+J hat sich vor nicht so langer Zeit von den alten Ostblättern getrennt. Plötzlich hat
Holtzbrinck auch keinen Bock mehr und will den Berliner Verlag nach England verscherbeln.
Das Kartellamt war auf die Fusion der alten Westberliner Tante
Tagesspiegel und der Berliner Zeitung nicht sehr angetan. Jetzt hat Holtzbrinck schon Gespräche mit dem privatfinanzierten Investor 3i (steht wohl für Dreiauge) geführt. 3i wollte letztes Jahr schon bei der Frankfurter Rundschau einsteigen.
Eigentlich wollte sich Hotzbrinck immer vom Tagesspiegel trennen. Jetzt kommt aber doch alles anders.
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Zu dem Konsortium an Kaufinteressenten für den Berliner Verlag gehört neben dem Finanzinvestor 3i auch der ehemalige Chef der "Mirror"-Group, David Montgomery. Für Freitag wurde in Berlin eine Betriebsversammlung einberufen. Ein Verkauf durch Holtzbrinck steht offenbar kurz bevor.
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