Sonntag, Oktober 30, 2005
Left-right-left, the military step
Der Bahnhof ist voller Menschen. Es sind so viele. Im Hintergrund die Nazideppen. In der Mitte die Miliz, vorne die antifaschistischen FrühaufsteherInnen
Foto: activist, indymedia
Ja,ja, is' klar, dass man gerade von mir auch einen Kommentar zu den Ereignissen in Göttingen am vergangenen Samstag erwartet. Ich bin nicht der Aufforderung der Chefredakteurin des Göttinger Tageblattes gefolgt.
Statt den Nazis (in Mainstream Medien immer auf die NPD reduziert) einen Strich durch die Rechnung zu machen und ihre Marschroute zu blockieren, solle man sich doch lieber entlang der Strecke schweigend mit dem Rücken zur Strasse stellen. Ãœber soviel Naivität konnte ich nicht einmal mehr lachen. Das angekündigte Anti-Nazi-Frühstück war ein Witz. Keine Brötchen, kein Kaffee, nur ein paar antifaschistische FrühaufsteherInnen.
Miez miez, that's the sound of the Miliz
Insgesamt beteiligten sich etwa 7000 Menschen an der Demo und den Aktionen gegen den Naziaufmarsch. Das sind meine Schätzungen. Die offiziellen Zahlen liegen weit darunter. Ich hab nur eine Verhaftung gesehen. Das Göttinger Stadtradio hat die ganze Zeit live berichtet. Das war ganz cool. Wo ich war, hat nichts gebrannt. Die regionale Anzeigenzeitung Tipp titelt heute mit "Strassenkampf und brennende Barrikaden".
Wenn auf'm Dorf mal drei Mülltonnen brennen, schmettert die kostenlose Lokalpresse gleich Bürgerkriegsmeldungen raus.
Jetzt ist es wieder ruhig in der Bratwurst- und Unimetropole.
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