Samstag, November 10, 2007

Good Bye Fernmeldegeheimis

Der 9.November in Deutschland heißt:

* 1848 – ...Anfang vom Ende der Märzrevolution...
* 1918 – Novemberrevolution...
* 1923 – Hitler-Ludendorff-Putsch...
* 1925 – Gründung der SS
* 1938 – Novemberpogrome...
* 1989 – Maueröffnung...
* 2007 – Bundestag verabschiedet Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung und TK-Überwachung

Hier die Liste, wer wie abgestimmt hat.

Freitag, November 09, 2007

In der Schönhauser Allee



Regie, Kamera, Schnitt: Enrico Adler, Alexander Aue
gemeinfrei im Sinne der Creative Commons Public Domain
Berlin 2006, 2007


Vom kommenden Album "Steiner - wie er singt und lacht"

Mehr hier

Montag, November 05, 2007

Stasiakten auf dem internationalen Kunstmarkt

An einem trüben Herbsttag schlenderte ich mit einer befreundeten Ausstellungsmacherin über das diesjährige Art Forum Berlin. Durchquerte eine Koje nach der anderen, sah nervende Biskys tonnenweise bei der Galerie Crone, Gemischtwaren bei Eigen + Art und Unmengen Fotos. Landschaftsfotos, großformatige C-Prints oder Porträtfotos, kleinformatig, in schwarz-weiß. Meine Begleiterin blieb dann ungewöhnlich lange bei einer Galerie stehen.

Ich sah inzwischen eine weitere Ausstellungshalle durch und fand sie anschließend, noch immer bei der gleichen Galerie, interessiert in einem Katalog blätternd. Was gab es zu sehen? Bei dem Amsterdamer Aussteller „Ellen de Bruijne Projects“ hing eine Reihe gerahmter schwarz-weiß Aufnahmen mit der flüchtigen Ästhetik von Paparazzifotos.

Gekennzeichnet als BStU-Kopie erkannte ich auf den Observationsfotos der Staatssicherheit eine Gruppe nackter Menschen am FKK-Strand und auf einem anderen eine rauchende Frau in einem Zimmer, welche auch im Katalog des Artforums auf der Seite eben dieser Galerie anonymisiert abgedruckt wurde. Der Preis je Foto bei einer Auflage von 3 + 1 AP wurde mit 3.800 bis 5.000 Euro angegeben. Auf einem daneben hängendem Screen zeigte die Galerie Stasifilmaufnahmen eines öffentlichen Platzes. Die Arbeiten wurden der spanischen Künstlerin Dora Garcia zugeschrieben.

Dora Garcia Interesse an dem Thema wurde in Vorbereitung eines Projektes, das sie innerhalb des Blinky-Palermo - Stipendiums in Leipzig realisieren wollte, geweckt. Auf der Suche nach Wolfgang Hilbigs „Ich“ stieß sie im Netz zufällig auf den Artikel „Loyal Dissidents and Stasi Poets“ und fand das dies nun spannend genug wäre, um es künstlerisch zu verarbeiten, so sie selbst in einem Interview mit Julia Schäfer von der GfzK in Leipzig.

Im Zuge der geplanten Ausstellung in der Galerie für zeitgenössische Kunst in Leipzig arbeitete sie eng mit Julia Schäfer zusammen und erhielt Fotos und Filmaufnahmen aus dem Archiv der BStU. Garcia entwickelte eine fiktive Geschichte und brachte diese mit Leipziger Schauspielern zur Umsetzung. Daraus ging der Film "Zimmer, Gespräche", der auch der Titel ihrer Ausstellung und des dazugehörigen Kataloges in Leipzig war, hervor. Anhand von originalen Mitschnitten und Dokumenten hat Dora García in einer Wohnung Dialoge zwischen einem Stasiführungsoffizier und einem IM inszeniert. Der Film wurde in der Ausstellung von mehreren Stasi-Videos und Stasi-Fotos begleitet. Die Videos "window", "car", "walking man", "couple" oder "house" zeigen den Alltag verschiedener Menschen. Wie sie ihr Wohnhaus verlassen, wie sie ihr Auto waschen, wie sie sich auf der Straße bewegen.

García hatte die zu Forschungszwecken zur Verfügung gestellten Überwachungsvideos, Filme, Fotos und das Lehrmaterial der Stasi gesichtet und bezog diese in ihre eigene künstlerische Arbeit. So sieht man in dem Ausstellungskatalog auf einigen Seiten BStU- Fotos von Punks, die erkennungsdienstlich behandelt wurden. Und auch die oben erwähnte Porträtaufnahme einer Frau. Diese heißt dann Smoking Lady, end of the seventies. Es handelt sich bei dieser Frau um Tina Krone, Mitgründerin des Neuen Forums und leitende Mitarbeiterin der Robert-Havemann-Gesellschaft Berlin. Die Punks sind aus Erfurt und heißen CD Spinne, OT…. usw. Keine dieser Personen wusste etwas von ihrer künstlerischen Vermarktung oder wurde namentlich erwähnt.

Auf der Veranstaltung von Zimmer, Gespräche zu Konspirative Wohnungen im Rahmen der Ausstellung „ Konspirative Wohnungen / Conspiracy Dwellings“ im Kunsthaus Erfurt am 24. Oktober darauf von der Geschäftsführerin Monique Förster im Beisein der Presse angesprochen, erklärt Dora Garcia wahrheitswidrig sowohl einen Vertrag mit der BStU , der diese Vorgehensweise stützt, als auch die Einwilligung der Betroffenen erhalten zu haben. Unabhängig davon sei es mit der Fotoauswahl und der Rahmung der Abzüge zu ihrer künstlerischen Arbeit geworden.

In Fachkreisen murrt es immer lauter und so war nicht verwunderlich, dass bei der Tagung „Vergangenheit in der Gegenwart. Gesellschaftlicher Diskurs zum Umgang mit Diktaturgeschichte in Europa“ bei der Stiftung Genshagen, am 26. Oktober, wo Garcia ins Podium geladen war, einige der Beteiligten schon im Bilde waren. Schnell wechselte die Diskussion vom geplanten Thema „Freiheit und Diktatur im Film“ zu den Fotos von Dora Garcia. Bemerkenswerterweise wurde einen Tag vorher das auf der Internetseite ihrer Galerie veröffentlichte Foto der rauchenden Frau entfernt. Auf dem Podium jedoch rechtfertigte sie die Vermarktung und wiederholte ihre These von der Freiheit der Kunst. Die anwesende Marianne Birthler wies dies energisch zurück und kündigte rechtliche Schritte an. Ihre Justiziare haben den Fall auf den Tisch.

Gewöhnten wir uns schon an die Vermarktung von Fahndungsfotos der RAF-Mitglieder der ersten Generation in allen Arten, ist der Verkauf von Stasifotos in den letzten 17 Jahren nur im Zusammenhang mit „Enthüllungen“ in großen deutschen Magazinen und Fernsehbeiträgen bekannt geworden. Eine alte, nicht beantwortete Frage aus Zeiten der Stasizentralenbesetzungen lautete: Wem gehören die Akten? Den Betroffenen, dem Staat oder dem Markt.

natter | 04.11.07 21:06 | Ost:blog

Freitag, November 02, 2007

P-Berg Crime

Zwei Männer haben am Mittwochabend einen Supermarkt in der Greifswalder Straße überfallen. Sie bedrohten vier Angestellte mit einer Schusswaffe und forderten Geld, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Danach fesselten sie die Angestellten und flüchteten mit ihrer Beute in unbekannter Höhe. Einer der Gefesselten konnte sich selbst befreien und alarmierte die Polizei. Was ich noch nicht herausgefunden habe, ist welcher Markt betroffen war. Lidl an der Ecke Hufeland oder Plus am S-Bahnhof. Kaisers ist, denke ich mal, zu groß und das Mühlencenter auch. Der Lidl ist zu belebt, also tippe ich mal auf den Plus. Da hat man auch gute Fluchtmöglichkeiten.

Kennst Du auch Annabell und Karsten?





Jeder kennt Annabell und Karsten. Sie haben tausend verschiedene Namen.
Ihr Schicksal ist sich so oft so ähnlich. Alles hat perfekt angefangen.
Doch die Überschwänglichkeit der ersten große Liebe versiegt im tristen
Eigenheim vor den Toren der Stadt. Heimliche Affären, Streit und
häusliche Gewalt lassen das Bild der heilen Beziehungswelt allmählich
verblassen.

Mit „Annabell und Karsten“ haben Sichtbetons Jens Grünhagen (Lunte) und Tillevision eine Trilogie des
tragischen Schicksals eines Mittelklasse-Spießerpärchens geschaffen.

Das dreiaktige Drama um das Paar folgt einer linearen Handlung. Jedes
Lied, jeder Akt erzählt ihre Geschichte jedoch aus einer anderen Perspektive.
Zuerst herrscht Chaoas. Man rast und poltert in Karstens hastiger
Gedankenwelt durch Blüte und Verfall ihrer Beziehung. In Annabell geht
es geordnet zu. So naiv wie sie ist, als sie auf Karsten trifft, so
durchtrieben wirkt sie gegen Ende der Beziehung. Ihre Wege trennen sich.
Erst vor Gericht treffen sie wieder aufeinander. Der dritte Akt schaut
entspannt aus der Vogelperspektive auf die Beiden. Das Trauerspiel ihrer
Beziehung löst sich hier in fröhlicher Belanglosigkeit auf.

Die Geschichte ist rund und musikalisch passend umgesetzt. Man fühlt
sich regelrecht ins Reihenhaus versetzt. Assoziationen an billige
Vorabend-Krimis und Gute-Laune-Düdelradiostationen werden wach.

Vielleicht kennst auch Du eine Annabell und einen Karsten.

Hier
geht es zum kostenlosen Download der Trilogy.
Hier findest Du mehr Informationen zu Tillevision und hier noch ein paar andere Lieder von Sichtbeton.

Donnerstag, November 01, 2007

Dachschaden

Damion Davis will hoch hinaus und wird wird es schaffen. Schon jetzt steht er auf den Dächern der Stadt. "Rooftops" heißt der von DJ V.Raeter produzierte Track, der innerhalb der letzten drei Tage auf Youtube einschlug wie eine Bombe. Knapp zweitausend Plays in so kurzer Zeit sind schon eine beachtliche Leistung. Sein Label SpokenView (Mr. Mick, Sir Serch, V-Raeter) hat jetzt schon Schwierigkeiten, die Masse an Bestellungen für sein neues Album "Licht am Ende des Tunnels" zu bearbeiten.


Mittwoch, Oktober 31, 2007

Reformationstag oder Halloween

Den heutigen Reformationstag feiert die Gemeinde Prenzlauer Berg Nord mit einem Festkonzert in der Gethsemanekirche um 20 Uhr, Stargarder Str. 77. Gespielt wird unter anderem die Reformationssinfonie von Felix Mendelssohn Bartholdy. Karten kosten 8 Euro, ermäßigt 6 Euro.
Mehr dazu und zur Kirchenlandschaft in Prenzlauer Berg im heutigen Tagesspiegel.

Jetzt proben P-Bergs Eltern den Aufstand

Das Chaos an den Schulen im Babyboom-Viertel Prenzlauer Berg geht in die nächste Runde. Gestern protestierten Kinder und Eltern vor der Homer-Grundschule im Bötzowviertel für einen Platz zum neuen Schuljahr.

45 Erstklässler kann die Schule aufnehmen, fast 100 wohnen aber im Einzugsgebiet rund um die Pasteurstraße. "Ich wundere mich über den Grad an Dilettantismus bei der Behörde", ärgert sich Dorthe Ferber, die mit ihrem Sohn Carl demonstriert. Die benachbarte Turnvater Jahn-Grundschule kommt für sie und die meisten anderen Eltern wegen Sport-Orientierung und mäßigem Hort-Angebot nicht infrage.

Zu wenig Plätze wird es 2008 wohl auch an den Grundschulen am Planetarium, am Kollwitzplatz und am Falkplatz geben. Schul-Stadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD) will zur Entlastung die Schinkel-Realschule an der Erich-Weinert-Straße zur Gemeinschaftsschule machen. Frage ist, was aus den Realschülern wird.

Dorthe Ferber und ihre Mitstreiter werden nach Anmeldung der Kinder zum Schulamt geladen. Dort müssen die Eltern erklären, warum ausgerechnet ihr Kind auf diese Grundschule soll. Das können Akademiker-Eltern bestimmt gut. Aber andere?

Zum Thema Schule in Prenzlauer Berg gibt es am 12. November, 20 Uhr, im Ballhaus Ost eine Diskussion mit Stadträtin Zürn und weiteren Experten.

Das meldet heute der Berliner Kurier

Was ist Kwas

Wer mal in einem der kleinen Russenläden in Prenzlauer Berg war, hat sicher diese großen Plastikflaschen gesehen, Gefüllt mit einer schwarzbraunen Flüssigkeit, nicht Bier, nicht Brause.
Auf dem Schildchen meist eine dicke Babuschka mit einem Glas in der Hand un darüber in kyrillischen Buchstaben das Wörtchen KBAC, also Kwas.

Ursprünglich war das ein kohlensäurehaltiges Erfrischungsgetränk aus Wasser, Roggen und Malz. Kleine gelbe Tonnen auf Rädern prägten zu UdSSR-Zeiten das Straßenbild sowjetischer Städte. Für ein paar Kopeken bekam man an diesen Wagen ein olles Glas Kwas.

Die Perstroika ließ die kleinen Kwas-Händler weniger werden, aber nicht verschwinden.
Die großen Limonadenfabriken entdeckten den Dauertrend für sich und starteten die eigene Kwasproduktion. Aus wirtschaftlichen Gründen verwendeten sie jetzt mit Kohlensäure versetztes Mineralwasser, Zucker, Farbstoff und Aromen, die an den ursürünglichen Kwas erinnern sollen.

Retro-Produkte können Erfolg haben. Beispiele in Deutschland gibt es viele. Nudossi im Osten, Brauner Bär im Westen. In Russland ist es halt Kwas.

Nun hat Coca-Cola diesen Trend entdeckt und nimmt ihn durchaus ernst. Das macht dem russischen Limo-Hersteller Borodino Sorgen. Im März 2008 will Coca Cola mit einer eigenen Kwas-Version den russischen Limonadenmarkt aufmischen. Ob es die Westversion des Russenkwas auch in die kleinen "Magaziny" in der Berliner Innenstadt schaft, bleibt abzuwarten.

Dienstag, Oktober 30, 2007

Kollwitzplatz wird Fußgängerzone

Bauzäune, Bagger und umherliegende Bordsteine prägen zur Zeit die Wörther Straße vorm Kollwitzplatz. Seit die Baustelle steht, ist der Öko-Markt ausgewichen und gleichzeitig gewachsen.
Die Bauarbeiten sind der erste Schritt der Einrichtung einer Fußgängerzone am Kollwitzplatz bis Ende nächsten Jahres. Es lohnt sich sicher, noch ein Foto mit Straßenverkehr zu machen.

Ohne Robotron kein SAP

Bis kurz nach der Wende befand sich in der Greifswalder Str. / Ecke Hufelandstr. eine Außenstelle der Robotron-Werke. Heute berichtet die Welt, dass das Kombinat Robotron Anfang der 70er eine Geschäftssoftware entwickelt hat, die allen anderen weit überlegen war. SAP konnte auf diese Robotron-Vorarbeit aus der DDR zurückgreifen und damit seinen weltweiten Siegeszug beginnen. Der Software-Konzern weist diese Behauptung jedoch vehement zurück.

Die "Forschungsstelle für Gesamtdeutsche wirtschaftliche und soziale Fragen" konstatierte 1990 in einer Studie für die Bundesrepublik: Auf den meisten Gebieten sei die DDR-Informatik zwar sechs bis zehn Jahre der westlichen Technologie hinterher gehinkt. Auch sei vieles "nachempfunden" worden. Doch habe die DDR mit den SOPS in den siebziger Jahren im europäischen Maßstab Pionierarbeit geleistet.

SAP und Siemens Nixdorf kaufen die Reste von Robotron
Aus der Robotron-Zentrale ging 1990 das "Software- und Systemhaus Dresden" (SRS) hervor, an dem zu gleichen Teilen SAP und Siemens Nixdorf beteiligt waren. Das Gros der 300 Mitarbeiter hatte zuvor bei Robotron gearbeitet. "Einige kamen damals zu mir und erzählten, sie hätten dort gar nicht groß eingewiesen werden müssen, weil die Software so ähnlich sei", erinnert sich Gräßler. Für ihn ein weiteres Indiz. Nun sucht der inzwischen 80-Jährige späte Gerechtigkeit.

P-Berg attraktiv für Nordmänner

Wirft man einen Blick auf die Seite der dänischen Firma Bolig Berlin, wird man merken, dass das Interesse an Berlins Innenstadt in den nordeuropäischen Ländern enorm hoch ist. Nach einem Bericht in Springers Welt, würden 80 Prozent der Käufer aus dem Norden für den Eigenbedarf Eigentumswohnungen in Prenzlauer Berg und Friedrichshain kaufen.
"Sie kaufen auch ein Stück Lebensgefühl, das sie in Kopenhagen nicht mehr finden", wird der Firmenchef im Beitrag zitiert. 90.000 Euro für eine Eigentumswohnung gelten unter seinen Kunden bereits als Schnäppchen.

Sonntag, Oktober 28, 2007

Vom Arbeiterbezirk zur Bobotown

Arkaden oder Arcaden – das bleibt stets die Frage. Für die k-Version entschied man sich 1998 am Potsdamer Platz, beim c blieb es in den 1999 eröffneten Schönhauser Allee Arcaden. Beiden gemeinsam ist, dass die so betitelten Heimstätten der modernen Warenwelt mit den namensstiftenden klassischen Bogengängen wenig gemein haben. An sich lag es nahe, in der Schönhauser Allee, schon vor der Wende eine Einkaufsmeile, genau am Schnittpunkt von Tram, Bus, U- und S-Bahn, ein Einkaufszentrum zu bauen – direkt über dem S-Bahnhof, der dank eines Umbaus von 1962 auch vom Hochbahnhof der U-Bahn bequem zu erreichen ist. Im hinteren Teil des Geländes befand sich vorher ein großer Marktplatz mit Einzelhändlern. Er ist ebenso verschwunden wie der Flachbau rechts, in dem sich eines der wenigen, dafür umso begehrteren Ost-Berliner Fachgeschäfte für Meeresfrüchte befand: „Alles vom Fisch.“ Das historische Foto, aus einer Zeit, als man dort Zebrastreifen für die Fußgänger für ausreichend hielt, entstammt dem Bildband „Berlin-Ost. Das letzte Jahrzehnt“ von Thomas Uhlemann (Sutton Verlag, 127 S., 19,90 Euro).

DIE ERSTEN

Die Mauer öffnete sich 1989 zuerst an der Bornholmer Straße. Das war nur gerecht, galt doch schon zu DDR-Zeiten Prenzlauer Berg als Hort der Unangepassten, alles andere als Stromlinienförmigen. „Berlin Ecke Schönhauser“ hieß kaum zufällig in den fünfziger Jahren ein Ost-Kinohit über eine aufmüpfige Jugendgruppe. Später verband man den alten Bezirk vor allem mit Dichtern, Studenten, Kulturgruppen – noch später mit Oppositionellen, die sich in Zions- und Gethsemanekirche sammelten. Und auch heute geht der Stadtteil politisch eigene Wege: Bei der Abgeordnetenhauswahl 2006 gewannen in zwei von vier Wahlbezirken Grünen-Politiker. Damit bekamen erstmals im Ostteil der Stadt die Bündnisgrünen ein Direktmandat.



DIE SPORTLICHEN

Sport ist Mord – das gilt nicht für Prenzlauer Berg. International wichtige Wettkampfstätten sind hier zu Hause. Im Velodrom fanden 1999 die Bahnweltmeisterschaften im Radsport statt. Nebenan liegt die Schwimm- und Sprunghalle im Europapark. Beide Gebäude wurden für die Olympiabewerbung 2000 gebaut. Weichen musste dafür die Werner-Seelenbinder-Halle, in der viele SED-Parteitage stattfanden. Das Basketball-Team von Alba hat in der Max-Schmeling-Halle seine Heimat. Fußball-Bundesligist Hertha BSC hat in Prenzlauer Berg seine Wurzeln: 1892 wurde der Verein in der Kastanienallee gegründet.



DAS GERÜCHT

Wer sagt, im Prenzlauer Berg gebe es massenhaften Zuzug? Zumindest mit Zahlen lässt sich das nicht belegen. Bevölkerungsaustausch trifft es schon eher: Alteingesessene gehen, vor allem junge Familien und besser verdienende Singles kommen. Der Ortsteil des Reformbezirks Pankow wuchs von 1991 bis 2006 nur um 879 Bewohner. Drastischer ist der Verlust, den er seit 1961 hinnehmen musste. Damals wohnten hier fast 207 000 Menschen, heute sind es knapp 145 000. Aus maroden Häusern wurden sanierte Vorzeigeobjekte. Falkplatz und Helmholtzplatz wurden 1999 in das Quartiersmanagementverfahren eingebunden. Die Maßnahme wirkte. Selbst Stars wie Heike Makatsch oder Daniel Brühl entdeckten Prenzlauer Berg für sich. Und wieder spielte dort ein Kinohit: „Sommer vorm Balkon“.

LITERATUR

Die Mauer war weg, und Robert Liebling, Rechtsanwalt, machte sich gen Osten auf: Aus „Liebling Kreuzberg“ wurde zeitweise „Liebling Prenzlauer Berg“. Ulrich Plenzdorf ersann diese Folgen der TV-Serie, formte daraus auch Bücher – schade, es gibt sie nur noch antiquarisch. Über diese Quelle kann man auch Daniela Dahns „Prenzlauer Berg-Tour“ von 1987 beziehen – und sie mit der bei Rowohlt 2001 erschienenen Wiederauflage vergleichen. Auf die Gegend um den Helmholtzplatz konzentrieren sich die Autoren in dem Band „Prenzlauer Berg im Wandel der Geschichte“ (hrsg. von Bernt Roder und Bettina Tacke, be.bra Verlag), die Perspektive reicht von den Hinterhöfen der Kaiserzeit bis zur Mahnwache in der Gethsemanekirche im Oktober 1989 und den baulichen Veränderungen der Nachwendezeit. Vor allem Zeitzeugen kommen in „Berlin Prenzlauer Berg – Alltag und Geschichte 1920 – 1970“ von Jan Jansen zu Wort (Sutton Verlag). ac / mj

(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 28.10.2007)

Flusssäure-Tags in der Schönhauser

Die Verglasung einer Straßenbahnhaltestelle in der Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg ist mit Flusssäure bemalt worden. BVGler hätten laut Polizei die Scheibe am Freitag entdeckt, ausgetauscht und entsorgt.

Noch zwei Tage Zeit

Ich erinnere daran, dass Pässe ohne Abgabe von Fingerabdrücken nur
noch bis zum Mittwoch, 31. Oktober 2007 beantragt werden können. Wer
noch keinen Pass mit RFID-Schnüffelchip hat, sollte sich also noch
einen neune Pass besorgen.

Samstag, Oktober 27, 2007

Heikles Thema: Umstrukturierung des Raumes

Andrej Holm ist jetzt wahrscheinlich einer der bekanntesten Soziologen des Landes. Er ist der Beweis dafür, dass man mit wissenschaftlichen Arbeiten zu Themen wie Gentrifizierung schnell unter Terrorverdacht geraten kann. Nach einer Haftverschonung für Andrej Holm im August hebt der Bundesgerichtshof den Haftbefehl gegen ihn auf. Drei weitere Beschuldigte,
Florian L., Axel H. und Oliver R. sitzen seit dem 31. Juli 2007 immer noch in Untersuchungshaft in Berlin-Moabit, weil sie angeblich versucht haben sollen, Bundeswehrfahrzeuge anzuzünden.
Am gleichen Tag wurde auch Andrej H. festgenommen und die Wohnungen und Arbeitsplätze von drei weiteren Personen durchsucht. Der Vorwurf gegen sie bezieht sich auf den Strafgesetzbuchparagrafen 129a: "Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung".

Anbei einige Links zum Thema:
Annalist - Das Weblog von Andrej Holms Frau liefert detaillierte Hintergründe zum Fall und den Ermittlungen.

einstellung.so36.net Seite des Bündnisses für die Einstellung der § 129a-Verfahren

Freie-Radios.net
- Hier berichtet Andrej Holms Verteidigerin von den Ereignissen der letzten Monate (Download als mp3 / ogg vorbis)

Aktueller Bericht in der taz von Uwe Rada und dessen Kommentar dazu.

Erklärung des Republikanischen Anwaltsvereins zu Andrej Holm

Der im Haus der Demokratie und Menschenrechte in der Greifswalder Str. ansässige Republikanische Anwaltsverein gab vor zwei Tagen diese Mitteilung heraus:

Der Berliner Soziologe Andrej H. saß im August unter dem Verdacht der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung (§ 129 a Abs. 2 Nr. 2 StGB) für drei Wochen in Untersuchungshaft. Danach wurde er von dem Vollzug der Untersuchungshaft verschont. In seinem am 24. Oktober veröffentlichten Beschluss hat der Bundesgerichtshof nun festgestellt, dass die Voraussetzungen für den Erlass eines Haftbefehls fehlten, die „aufgedeckten Indizien“ sprächen nicht hinreichend deutlich für eine Einbindung in die „militante gruppe“, sondern ließen sich ebenso gut in anderer Weise interpretieren. Es bestehe lediglich ein Anfangsverdacht.

Der RAV erklärt zu diesem Vorgang:

So erfreulich die Entscheidung des Bundesgerichtshofes ist, so erschreckend ist die Tatsache, dass Herr H. aufgrund eines „Anfangsverdachts“ drei Wochen in Haft gehalten wurde.

Mitteilung an die Presse
im Fall Andrej H.

Der Berliner Soziologe Andrej H. saß im August unter dem Verdacht der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung (§ 129 a Abs. 2 Nr. 2 StGB) für drei Wochen in Untersuchungshaft. Danach wurde er von dem Vollzug der Untersuchungshaft verschont. In seinem am 24. Oktober veröffentlichten Beschluss hat der Bundesgerichtshof nun festgestellt, dass die Voraussetzungen für den Erlass eines Haftbefehls fehlten, die „aufgedeckten Indizien“ sprächen nicht hinreichend deutlich für eine Einbindung in die „militante gruppe“, sondern ließen sich ebenso gut in anderer Weise interpretieren. Es bestehe lediglich ein Anfangsverdacht.

Der RAV erklärt zu diesem Vorgang:

So erfreulich die Entscheidung des Bundesgerichtshofes ist, so erschreckend ist die Tatsache, dass Herr H. aufgrund eines „Anfangsverdachts“ drei Wochen in Haft gehalten wurde. Der „Anfangsverdacht“ ist gegeben, wenn die Möglichkeit einer strafbaren Handlung besteht. Ein Haftbefehl darf nur erlassen werden, wenn eine hohe Wahrscheinlichkeit der Täterschaft oder Teilnahme besteht („dringender Tatverdacht“).

Die das Verfahren betreibende Generalbundesanwältin Harms – immerhin seit 33 Jahren in der Justiz tätig und selbst sieben Jahre Vorsitzende am Bundesgerichtshof – behauptete Ende August angesichts der Presseveröffentlichungen (z.B. FR v. 31.8.2007 „Neun Wörter – ein Terrorverdacht“), der Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof erlasse keine Haftbefehle nur aufgrund von wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Der Beschluss des BGH hat diese Behauptung widerlegt.

Das Erfassen des Unterschieds zwischen einem „Anfangsverdacht“ und einem „dringenden Verdacht“ gehört zu den einfachen Dingen der Rechtswissenschaft. Um den Verdacht gegen Herrn H. zu erhärten, wurde fast ein Jahr sein Telefon abgehört, sein Handy geortet, seine E-Mails gelesen und die Eingänge seines Wohnhauses gefilmt. Herausgekommen ist für den BGH ein „Anfangsverdacht“. Wenn gleichwohl mit dem schärfsten strafprozessual zur Verfügung stehenden Mittel vorgegangen worden ist, wenn – wie man jetzt sagen muss – der dringende Verdacht eine schlichte Erfindung des BKA und der Generalbundesanwaltschaft war, ist dies Willkür. Es ist die Konstruktion von Verdacht aufgrund der Gesinnung.

Der RAV sieht sich ferner zu folgendem Hinweis veranlasst:

Die Ermittlungen wurden im Fall Andrej H. vom Bundeskriminalamt geführt. Im Zuge der 2006 verabschiedeten „Föderalismusreform“ sind dem Bundeskriminalamt neue Kompetenzen bei der „Terrorismusbekämpfung“ zugewachsen (Art. 73 Abs.1 Ziff. 9a GG). Zur Ausgestaltung dieser Kompetenzen hat Bundesinnenminister Schäuble im Juli den „Entwurf eines Gesetzes zur Abwehr von Gefahren des Internationalen Terrorismus durch das BKA“ vorgelegt, der massiv gegen das 1949 von den Alliierten vorgegebene Trennungsgebot verstößt. Die strikte Trennung zwischen präventiver geheimdienstlicher und verfolgender Polizeitätigkeit ist eine Lehre aus der Zeit des deutschen Faschismus und soll verhindern, dass jemals wieder Menschen wegen eines vagen, unbewiesenen Verdachts der Geheimpolizei festgehalten und verfolgt werden.

Es drängt sich der Verdacht auf, dass im Fall Andrej H. - in Vorwegnahme der im Gesetzesentwurf neu definierten Begehrlichkeiten - genau dies passiert ist.

Wende wird volljährig

Ab heute veröffentlicht der Tagesspiegel in einer Serie Geschichten und Lebenswege von Menschen aus den elf alten Ostbezirken.

Berlins Ostbezirke sind 18 Jahre nach der Wende nicht wiederzuerkennen: Prenzlauer Berg ist nicht mehr einzig Hort der Unangepassten, Marzahn nicht nur die kalte Platte, Mitte zum neuen Zentrum der vereinten Stadt geworden. Friedrichshain ist nicht mehr bloß Arbeiterbezirk, Hohenschönhausen und Hellersdorf streifen langsam das Trabantenstadt-Image ab. Treptow hat alte Medienstandorte durch neue ersetzt, Lichtenberg steht nicht mehr für Normannenstraße, Pankow entwickelt sich zum grünen, feinen Quartier für Zugezogene. Weißensee wird Zufluchtsort für junge Familien, denen „Prenzlberg“ inzwischen zu schick und teuer ist, Köpenick pflegt seine zwei Seiten: Idyll am Wasser und die Nähe zur Wissenschaft.

Der Landwehrkanal kommt nach Prenzlauer Berg

Ähnlich wie am Landwehrkanal in Kreuzberg, sollen jetzt 75 Bäume in der Gleimstraße gefällt werden. 25 wurden bereits Opfer der Kettensäge. Das Grünflächenamt diagnostizierte Wurzelfäule. Doch ein Gutachten des Bürgervereins Gleimviertel und des BUND bescheinigte die Symptome der fortschreiteten Fäule nur für zehn Prozent der Bäume.

Altsprech und Neusprech.

Der Begriff ABC-Schütze als Synonym für Schulanfänger hat einen militärischen Beigeschmack, jedoch kann man sich noch vorstellen, dass sich hinter dem Wort noch ein Mensch verbrirgt.
Wenn Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) von "überdurchschnittlichen Stückkosten" - im "Produktbereich 0883" und einem katastrophalen Rechnungsergebnis für 2006 spricht, bezieht er sich auf die vielen neuen Schülerinnen und Schüler der Grundschulen in Berlin Pankow, genauer in Prenzlauer Berg. Bei Sätzen wie: "Die überdurchschnittlich hohen Stückkosten werden sich in allen Produkten der Oberschule widerspiegeln.", sollte man ins Grübeln kommen.

In Prenzlauer Berg ist das Schulchaos ausgebrochen. Realschulen wie die Karl-Friedrich-Schinkel-Schule sollen geschlossen werden. Eltern, die ihre Kinder in einer Schule anmelden wollen, müssen mit ihrer Stromrechnung nachweisen, dass sie in der Gegend nicht nur gemeldet sind, sondern auch wohnen.

Autos brannten in der Ebertystraße un der Greifenhagener Str.

Sowohl in der Friedrichshainer Ebertystraße in F-Hain als auch in der Greifenhagener Straße in Prenzlauer Berg gingen gestern wieder Autos in Flammen auf. Auf dem öffentlichen Parkplatz hinter dem S-Bahnhof Schönhauser Allee wurden Carsharing-Fahrzeuge der Bahn beschädigt. Jetzt soll der Statsschutz ermitteln, ob ein Zusammenhang zwischen dem Feuer und dem Lokführer-Streik besteht.

Die tapfere Schneiderin

Susanne Schuster ist 26 und Schneiderin. Vor einem Jahr kam sie aus Freiburg nach Berlin. Seit sie ein Dutzend Läden in Prenzlauer Berg, Mitte und Friedrichshain abgeklappert hat, braucht sie sich um Aufträge keine Gedanken mehr machen. Die erste Adresse, die sie anlief, beauftragte sie, 50 Pullover zu nähen. Im Gegensatzu zu vielen der 800 Designern und den unzähligen Absolventen der acht Modeschulen in Berlin, hat sie den Sprung geschafft. Ihre Geschichte kann man heute in der taz lesen.

Freitag, Oktober 26, 2007

Raus aus P-Berg, aber freiwillig

Eine regelrechte Fluchtbewegung löste der massive Wohnungsbau in Marzahn, Hohenschönhausen und Hellersdorf in den Achtzigern aus. Gründe gab es viele: Klo und ein richtiges Bad drinnen, Fahrstuhl, Müllschlucker, Fernwärme, Straßenbahn, Schule und Kindergarten vor der Tür, große und helle Höfe. Es gibt sie immer noch, die P-Berg-Flüchtlinge. Einer von ihnen heißt Cornelius Mangold. Er zog vor wenigen Jahren ins Hansaviertel. Die Zitty hat ihm einen Artikel gewidmet.

Mittwoch, Oktober 24, 2007

Kinderwagen-Stylecheck

Prenzlauer Berg ist bekanntlich die kinderreichste Region Europas. P-Bergs Mütter schätzen hochwertige Kinderwagenmodelle. Doch auch Retrowagen sind begehrt.
In Kürze werden diese stylischen Säuglingsbeförderungsmittel das Straßenbild des Bezirkes prägen.

ZDF schickt Gido Knopp nach Prenzlauer Berg

In den Gewölbekellern der Königsstadt-Brauerei in der Saarbrücker Straße dreht der Doku-Drama-Regisseur Guido Knopp zur Zeit "Die Wölfe", einen Film über das Schicksal einer Jugendclique im geteilten Deutschland.

Lesben- und Schwulenverband feiert mit Türkiyemspor

Ein deutsch- türkisches Sport- und Kulturfestivals findet an diesem Wochenende im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark statt. "Wir in Berlin" lautet das Motto der Veranstaltung, die vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg und dem türkischen Sportverein Türkiyemspor organisiert wird.

Montag, Oktober 22, 2007

Bundesweiter Demonstrationsaufruf zum Stopp der Vorratsdatenspeicherung

"Bundesweiter Demonstrationsaufruf zum Stopp der
Vorratsdatenspeicherung"

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung ruft unter dem Motto
"Freiheit statt Angst - Für die Grundrechte!" zu bundesweiten
Demonstrationen am 6. November 2007 auf, um die von der Koalition
geplante Vorratsdatenspeicherung noch in letzter Minute zu stoppen.

Anlass für die Demonstrationen ist die Abstimmung des Deutschen
Bundestags am 9. November über den Gesetzesentwurf zur Neugestaltung
der Telekommunikationsüberwachung. Das Gesetz soll ab 2008 für
Sicherheitsbehörden rückblickend über 6 Monate nachvollziehbar
machen, wer wann mit welchen Adressen das Internet genutzt hat
und wer mit wem per Telefon oder E-Mail Kontakt hatte, bei Handy-
Nutzung einschließlich des Standorts. Diese Pläne der
Regierungskoalition zur Aufzeichnung von Informationen über die
Kommunikation, Beziehungen, Bewegung und Mediennutzung jedes Bürgers
stellen die bislang größte Gefahr für unser Recht auf ein
furchtloses, selbstbestimmtes und privates Leben dar. Wir fordern
die Abkehr von diesem verfassungswidrigen Generalangriff auf
Bürgerrechte und Datenschutz in Deutschland.

Mit friedlichen Protesten soll am 6. November von 17:00 bis
19:00 Uhr vor Rathäusern und
Regierungsgebäuden für die Grundrechte eingetreten werden. Die
Kundgebungen knüpfen an die Berliner Großdemonstration vom 22.
September an, welche mit 15.000 Teilnehmern die größte
Bürgerrechtsdemonstration seit der deutschen Wiedervereinigung war.
Damit soll die Unverhältnismäßigkeit einer totalen Protokollierung
jeglicher Telekommunikation nun in vielen deutschen Städten deutlich
gemacht werden.

Demonstrationen sind bereits in Planung in Berlin, Bremen, Frankfurt
am Main, Bonn, Köln, Leipzig, Karlsruhe, München und Münster.
Weitere Städte sowie Einzelheiten werden auf der Internetplattform
des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung abrufbar sein. Die Veranstalter rufen
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Kundgebungen auf,
Grundgesetze, Kerzen, Fackeln oder Grablichter mitzubringen.


1. Eine derart weitreichende Registrierung des Kommunikations-,
Bewegungs- und Internetnutzungsverhaltens greift unverhältnismäßig
in die persönliche Privatsphäre ein.

2. Die geplante Vorratsdatenspeicherung hebt den Schutz besonderer
Vertrauensbeziehungen auf und beeinträchtigt dadurch berufliche
Aktivitäten.

3. Die geplante Vorratsdatenspeicherung verhindert Terrorismus und
Kriminalität nicht.

4. Die geplante Vorratsdatenspeicherung belastet Wirtschaft und
Verbraucher mit hohen Kosten und schränkt Zugangsmöglichkeiten zum
Internet ein.

5. Die geplante Vorratsdatenspeicherung diskriminiert Nutzer von
Telefon, Handy und Internet gegenüber anderen Kommunikationsformen
wie der Post und unmittelbaren Gesprächen.

6. Die geplante Vorratsdatenspeicherung verletzt das Menschenrecht
auf Privatsphäre und informationelle Selbstbestimmung. Sie ist daher
verfassungswidrig.

7. Wegen offensichtlicher Rechtsverstöße ist der deutsche
Gesetzgeber nicht zur Umsetzung der EU-Richtlinie zur
Vorratsdatenspeicherung verpflichtet.


Pressekonferenz:

Am 02.11.07 um 10:30 laden wir zu einer Pressekonferenz in den
Robert-Havemann-Saal ein, Haus der Demokratie und Menschenrechte,
Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin.

Sonntag, Oktober 21, 2007

Oliver Pocher im Bötzowviertel

Wenn der Hannoveraner Versicherungskaufmann und Moderator mit seinem Neuwagen ins Bötzowviertel fährt, ist das der Welt schon einen langen Artikel wert.
Vor einem Straßenrestaurant in Berlin-Charlottenburg steigt Oliver Pocher in einen neuen Mercedes-Benz 320 CLK, Mietwagen, erst 1728 Kilometer gefahren, und fährt damit einmal quer durch Berlin bis zum Prenzlauer Berg, genau gesagt zum Bötzowviertel, einem Edel-Minibereich innerhalb des Prenzlauer Bergs.

Was er dort konkret will und macht, bleibt jedoch unklar.

Montag, Oktober 08, 2007

Die Kinderwagen-Mafia vom Kollwitzplatz

Die Wahl des falschen Kinderwagen-Modells ist ein schwerer Fauxpas, der in Berlin-Prenzlauer Berg mit größtmöglicher Missachtung geahndet wird. Da sind die Mütter vom Kollwitz-Platz rigoros. Das weiß die FAZ in ihrer heutigen Ausgabe zu berichten.

P-Berg ist nicht resistent gegen Strukturwandel

"Prenzlauer Berg ist nur noch Simulationen einer anderen, nichtdeutschen Lebenskultur für jugendliche Kulturtouristen."
Warum das so ist, kann man heute in der taz lesen.

Wenn man nicht ins Schema passt

In der Kulturbrauerei im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg spielen derzeit viele geistig behinderte Menschen Theater, die genau wissen, was es bedeutet, nicht in gesellschaftliche Schemata zu passen. Auf der dortigen Bühne erleben die zahlreichen mutigen Darsteller ihre eigene Behinderung als Stärke. Vor 17 Jahren haben die beiden erfolgreichen Theaterleute Gisela Höhne und Klaus Erforth diesen neuen Schritt gewagt und den RambaZamba-Trägerverein Sonnenuhr e.V. gegründet. Inzwischen hat sich diese ungewöhnliche Truppe zu einer Künstlergemeinschaft von rund 150 Teilnehmern gemausert, die unter anderem Schauspiel, Artistik, Malerei und bildende Kunst praktizieren. Das erfolgreiche Theater verfügt inzwischen über drei Ensembles, die professionell arbeiten, sich in der Szene und auch beim Publikum einen guten Namen gemacht und auch bereits zahlreiche Auszeichnungen sowie Preise erhalten haben. Das berichtet heute Springers Welt.

Mauerblümchen feiert Tag der Republik

Mit einer Reportage aus dem Cafe Mauerblümchen gedenkt der Tagesspiegel heute dem Nationalfeiertag der DDR.
Die Wände sind geschmückt mit FDJ-Fahnen, DDR-Plakaten und Dynamo Dresden-Logos. „Betrieb der sozialistischen Arbeit“, steht auf einer Tafel neben dem Eingang. Erich Honecker und seine Genossen hätten sich hier bestimmt wohl gefühlt – wäre da nicht das knapp drei Meter lange Stück Berliner Mauer, das unter der Decke hängt. „Das Mauerblümchen“ in Prenzlauer Berg ist eine so genannte Ostalgie-Kneipe. Mit einem Augenzwinkern wird der Tag der Republik am 7. Oktober hier auch 18 Jahre nach dem Mauerfall noch gebührend gefeiert.

Ringbahnparty statt Disko in der U-Bahn

von Roland Ionas Bialke

Vorgestern, am 6. Oktober 2007, fand in Berlin die traditionelle Ringbahnparty statt. Etwa 70 Personen wollten in der S-Bahn feiernd die Stadt umrunden. Die Party endete jedoch in einer Farce, als etwa 50 der Partyteilnehmerinnen durch die Bundespolizei gekesselt wurden.
Gegen 18 Uhr waren auf dem Alexanderplatz etwa 70 Menschen in bester Partystimmung. Doch es sollte noch nicht losgehen, denn es fehlten die Getränke. Eine Stunde später ging es dann los. Der Mob setzte sich gemeinsam in Bewegung um vom Alexanderplatz zum Ostkreuz, also zur Ringbahn, zu fahren. Leider gab es dabei Koordinationsschwierigkeiten, sodass sich die TeilnehmerInnen später noch einmal am Ostkreuz zusammenfinden mussten.

Am Ostkreuz wurden nun die beiden Musikanlagen in Betrieb genommen. Die abgespielte Punkmusik wurde durch gemeinschaftliches Mitsingen beziehungsweise Gegröle übertönt. Schon gesellten sich zwei Security-Milizen der Deutschen Bahn zu den TeilnehmerInnen. Die Stimmung sank dadurch jedoch nicht. Gegen 19 Uhr 20 wurde die erste Ringbahn mit Fahrtrichtung entgegen den Uhrzeigersinn bestiegen und in dieser (un-)ordentlich gefeiert. Es wurde Musik gehört, geraucht, viel getrunken und gelacht. Als die DB-Milizen in der S-Bahn gegen das Rauchen und Trinken verbal einschritten und die ersten TeilnehmerInnen austreten wollten wurde eine Pause auf dem S-Bahnhof Prenzlauer Allee eingelegt. Dann ging es weiter.

Am S-Bahnhof Gesundbrunnen, aber auch schon vorher, konnten sich die TeilnehmerInnen nicht einigen ob ausgestiegen oder weitergefahren werden sollte. Dadurch wurde der S-Bahn-Verkehr ein bisschen aufgehalten. Die DB-Milizen nervten nun etwas mehr. Darum, und auch so, wurde nun mehrfach die Notbremse gezogen. Der Bahnhof wurde nebenbei zur öffentlichen Töilette umfunktioniert. Nun gab es für einige TeilnehmerInnen Bierduschen. Dabei flogen dann einige Flaschen. Es wurde gegen einen Fahrkartenautomat getreten. Den spionierenden DB-Milizen wurde zugleich deutlich gemacht, dass sie auf dem Bahnhof nicht mehr willkommen wären. Nachdem die Stimmung immer aggressiver wurde, enschieden sich die DB-Milizen zur schnellen Flucht. Da nun die Polizei erwartet wurde, verließen die Party-TeilnehmerInnen nun den Bahnhof, eventuell um woanders (U8?) weiter zu feiern. Dabei wurde versucht eine Überwachungskamera zu zerstören.

Gegen 20 Uhr trafen nun die ersten BundespolizistInnen ein. Erst zu viert und spärlich ausgerüstet kamen plötzlich etwa 40 martialisch gepanzerte und bewaffnete PolizistInnen und kesselten die verplanten Party-TerroristInnen ein.

Zwei PolizistInnen filmten von aussen einzelne und friedliche Party-TeilnehmerInnen ab. Auf Nachfrage weswegen diese Menschen festgehalten wurden und warum Sie illegalerweise abgefilmt wurden gab es keine oder nur unzureichende Antwort. Mehrere gekesselte PartygängerInnen wollten sich nicht Ihr Recht auf Ihr eigenes Bild und Ihre Bewegungsfreiheit nehmen lassen und taten das lautstark kund. Dabei gab es zwei brutale Festnahmen. Die Bundespolizei ging immer wieder in den Kessel um die Menschen drinnen einzuschüchtern oder herauszuziehen.

Der Grund der Maßnahme wurde den Party-Teilnehmerinnen immernoch nicht genannt. Allerdings wurde nun angekündigt, dass alle gekesselten Menschen erkennungsdienstlich behandelt werden. Und so geschah es dann auch. Vorher wurde jedoch ein mal mit Pfefferspray in den Kessel gesprüht, als ein Mensch wohl zu nah an einem Polizeiauto stand. Dadurch mussten ziemlich viele husten. Gegen 23 Uhr wurde erneut durch die Polizei in den Kessel gestürmt und ein Punker festgenommen. Dabei wurde er geschlagen und beim Abtransport Mund und Nase zugehalten.

Die ED-Behandlung stellte sich dann als eine Ausweiskontrolle mit anschliessender Fotosession heraus. Die meisten TeilnehmerInnen, da recht unerfahren, halfen beim Fotografieren mit. Es gab eine Fragestunde bei der einige TeilnehmerInnen wohl zuviel redeten. Danach wurde ein Platzverweis gegen die ED-bahandelten Menschen ausgesprochen. Speicherkarten von Digitalkameras wurden beschlagnahmt.

Auf Nachfrage wurde mir nun der Grund der Maßnahme genannt - Verstoss gegen das Versammlungsgesetz. Dazu muss unbedingt angemerkt werden, dass alle nur S-Bahn gefahren sind! Andere bekamen zuerst als Grund Sachbeschädigung zu hören. (Einige hatten dann wohl mit der Polizei über die Ringbahnparty geredet und so wure dann ein anderer Grund genannt.) Zudem wurde als Grund für die Verweisung § 38 BPolG genannt. Gegen 0 Uhr 30 waren alle Partey-Teilnehmerinnen, außer die 3 Festgenommenen, wieder frei.

Hintergrund

Was ist die Ringbahnparty? Die Ringbahnparty ist eine Variante der S-Bahnparty bei der eine S-Bahn durch eine grosse Anzahl von feierwütigen Menschen gekapert wird. Dann wird in der S-Bahn mit Musik, Getränken und allem anderen drum und dran gefeiert. Die Besonderheit in Berlin ist, dass es dort einen S-Bahn-Ring gibt. Das heisst, die PartyteilnehmerInnen können in eine Bahn steigen und Berlin feiernd komplett umrunden.

Was sind die Ziele der Ringbahn-Party? Das erste Ziel ist es viel Spaß zu haben und das zweite Ziel ist es Berlin komplett zu umrunden. Und das ist schwieriger als wie es klingt.

Gibt es eine politische Aussage? Ja, die TeilnehmerInnen bringen ganz klar eine politische Haltung zum Ausdruck. Die Vertreibungspolitik am Berliner Alexanderplatz und anderswo lässt Jugendliche keinen Raum zum selbstgestalteten Feiern. Durch Polizei und kapitalistische Milizen sollen geldarme und alternative Menschen von den Konsumtempeln und Luxusvillen ferngehalten werden. Die Störung des Berufsverkehrs und der gemeinen Ordnung des Bürgertums durch die TeilnehmerInnen soll aufzeigen, dass es noch andere Lebensweisen gibt und diese sich nicht unterdrücken lassen. Das Zerstören von Fahrkartenautomaten soll verdeutlichen, dass die TeilnehmerInnen für Bahnfahrten nicht bezahlen wollen. Geldarme Menschen können sich die teuren Bahnpreise schon lange nicht mehr leisten. Das Bekleben oder Zerstören von Überwachungskameras soll eine direkte Aktion gegen den Überwachungswahn darstellen. Zudem gibt es kaum noch kostenlose Toilletten im öffentlichen Raum. Darum wird bei jeder Ringbahnpartey konsequent die S-Bahn oder der Bahnhof zur Toilette umfunktioniert.




Aktionsgruppe Alexanderplatz

http://rts.squat.net/
http://de.indymedia.org/2004/09/94753.shtml
http://de.indymedia.org/2005/05/114134.shtml
http://de.indymedia.org/2006/02/139346.shtml
http://de.indymedia.org/2006/10/159121.shtml

Freitag, Oktober 05, 2007

Jetzt gegen die Mieten hoch

Aus einem Artikel in der aktuellen Ausgabe des Property Magazins:

Der Berliner Wohnimmobilienmarkt befindet sich vor einem Aufwärtstrend. In sechs der zwölf Berliner Bezirke erwarten die GSW Immobilien GmbH und Jones Lang Lasalle (JLL) in den nächsten 18 Monaten eine steigende Mietpreisentwicklung für Neuvermietungen und in fünf Bezirken ein konstantes Mietniveau.

Pankow ist der Bezirk mit dem stärksten Einwohnerzuwachs und integriert das aufstrebenden Szeneviertel am Prenzlauer Berg sowie attraktiven grünen Lagen in Alt-Pankow und Weißensee. Das historische Zentrum in Mitte ist stark begehrt bei einkommensstarken Nachfragern mit hohem Anspruch an ein urbanes Umfeld. Dies gilt allerdings weit weniger für die nördlichen und westlichen Bezirksteile Wedding und Moabit mit ihrem hohen Anteil einfacher Altbauten.

Wer kocht P-Bergs beste Marmelade

Wer kocht die beste Marmelade in ganz Berlin? Egal, ob süß, säuerlich, fruchtig oder herb – über Geschmack und Aussehen urteilt eine fachkundige Profi-Jury. Kostproben nimmt das "Mühlenberg-Center" in der Greifswalder Straße 90 bis zum 11. Oktober entgegen (pro Person bis zu zwei Sorten, dazu Name, Anschrift, Telefonnummer).

Am 12. Oktober werden von 10 bis 16 Uhr die Marmeladen verkostet. Die Gewinner erhalten tolle Präsentkörbe.

Mittwoch, Oktober 03, 2007

So hätte es kommen können

17 Jahre nach dem Beitritt der DDR an die Bundesrepublik Deutschland nahmen Occam und ich sich die Zeit für einige utopische Staatsformen, die wir uns damals hätten vorstellen können.

Deutsches Demokratisches Reich
Volksrepublik Deutschland
Demokratische Republik Deutscher Nationen
Humanistische Republik Deutschland
Sozialmarktwirtschaftliche Deutsche Volksunion
Union unabhängiger Deutscher, Dänischer, Friesischer und Sorbischer Staaten
Großsächsische Republik
DDBRD
Deutsch-deutsche Sowjetrepublik
Kinderland
Deutsche Föderative Republik
Königreich Bayern-Sachsen

Samstag, September 29, 2007

Wenn die Stasi Mielke jagt

Eine absurde Diebesgeschichte von Claudia Keikus, die eher von den Nachnamen ihrer Akteure lebt, veröffentlicht heute der Berliner Kurier.


Jonatan Mielke (37) wollte auch Turnschuhe kaufen, als er am Nachmittag den Runner's Shop in der Schönhauser Allee betrat. Die weißen "Nike Airport No.1" für 89,90 Euro sollten es sein. "Ich hatte nur 50 Euro, brauchte aber die Schuhe dringend", sagt Mielke kleinlaut. Denn er hatte sich frisch verliebt, in Jenny vom Strich an der Oranienburger. Mielke: "Meine ausgelatschten Schuhe kann sie nicht leiden."

Also probierte er die Marken-Treter an und bat dann den Verkäufer, ihm doch noch ein größeres Paar zu bringen. Dann rannte er los. Mit dem flotten Azubi Francesco Stasi (21) hatte der dreiste Dieb aber nicht gerechnet. Der setzte sofort hinterher. Ein Sprint bis zum Cantian-Stadion (Eberswalder Straße) begann.


Sein Versteck in einem Busch blieb nicht unentdeckt. Dort gabelten ihn die Jungs und Mädels von der Innenverwaltung auf.

Freitag, September 28, 2007

P-Bergs Schulamt will junge Eltern durchleuchten

"Wir müssen kontrollieren, ob der Lebensmittelpunkt von Familien auch wirklich in der Wohnung liegt, die die Eltern für ihr Kind angeben", sagt Schulstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD).Neben der Meldebescheinigung will das Amt jetzt auch weitere Nachweise sehen: Mietverträge, Gas- und Stromverträge, Telefonrechnungen. Damit soll verhindert werden, dass Eltern aus anderen Wohngebieten, die sich zum Schein im Einzugsgebiet beliebter Grundschulen angemeldet haben, den Ortsansässigen die Plätze wegnehmen.

Montag, September 24, 2007

Samstag, September 22, 2007

Neues Video von Sir Serch online

Hier geht es zum neuen Video von Sir Serch "Noo".

P-Berg gegen Köpenick

Prenzlauer Berg hat natürlich nicht den Hauch einer Chance – falls wir hier nach dem schrulligsten Stadtteil suchen würden oder dem schönsten Ausflugsziel. Denn
natürlich ist an Köpenick wenig schlecht: Es gibt dort die höchste natürliche Erhebung Berlins, den größten See, und 75 Prozent der Fläche sind Wälder, Wiesen und Felder. Der Fischerkietz ist tatsächlich sehr schön und ein Hauptmann hat Köpenick in den bundesdeutschen Schulunterricht gebracht. Aber: In Prenzlauer Berg gibt es keinen Hauptmann, sondern einen King und weil zitty auf der Suche nach dem besten Stadtteil ist – mit Betonung auf Stadt – gibt es in dieser Runde einen klassischen K.O. für Köpenick. Prenzlauer Berg wird seiner Favoritenrolle auf gespenstische Art und Weise gerecht.

meint die zitty

Wie hipp ist mein Bezirk?

Prenzlauer Berg und Mitte gelten als extreme Szenebezirke mit coolen Bars, Clubs und Klamottenläden. Der Anteil an jungen Einwohnern ist hoch, auch Stars und Sternchen geben sich die Klinke in die Hand. Aber ist wirklich alles so hipp, bunt und glitzernd? Nervt der allabendliche Krach auf den Feiermeilen nicht manchmal? Und was hat man eigentlich davon, im gleichen Kiez zu wohnen wie Brangelina, Ben Becker und Uma Thurmann? Nichts als hohe Mieten?

meinberlin.de befragt jetzt seine User: Was ist besonders gut oder schlecht am Leben in Mitte und Prenzlauer Berg? Wer ist der prominente Nachbar, denn Ihr gerne grüßt oder beschimpft?

Freitag, September 21, 2007

Popkomm-Chefin wollte auch nach P-Berg

Für Popkomm-Chefin Katja Bittner war Prenzlauer Berg ein einziger Spielplatz. Grund genug für sie, sich hier niederzulassen. Ein Portrait der Messearbeiterin gibt es heute im Tagesspiegel,

Grünen ist die Oderberger zu grün

Die Oderberger Straße soll 2009 totalsaniert werden. Den Bewohnern schmecken die Umgestaltungspläne gar nicht. Der Grünen-Bezirksstadtrat für öffentliche Ordnung Jens-Holger Kirchner (ehemals Netzwerk Spielkultur) hingegen beklagt die krummen Bürgersteige und die schlecht asphaltierte Straße.
Die unzähligen Pflanzen, die nicht nur die Bierbänke auf dem Trottoir umgeben, sind für die eine Seite partizipative Architektur, für die andere Seite jedoch nur Wildwuchs, der zwar seinen Charme haben mag, aber auch seine Grenzen. Diese Position vertritt Kirchner. Er argumentiert in der heutigen Ausgabe der taz mit Barrierefreiheit für das Entfernen wild gewachsene Bäume und "illegale" Hochbeete.

Mittwoch, September 19, 2007

Flusssäure auf Storkower Brücke

Mit Flussäure gemachte Tags wurden gestern auf einer Scheibe der Storkower Brücke gefunden. Die Acid-Tagger scheinen sich jetzt nach Friedrichshain abgesetzt zu haben. Dort wurden heute in der Simplonstr. Säuretags gesichtet.

Freitag, September 14, 2007

P-Berg leidet unter Grundschulchaos

Die Einzugsgebiete der Grundschulen sollen nach Vorstellungen der Schulstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD) neu gegliedert werden. Einige Schulen sind beliebter als andere. Für viele Eltern ist das Grund genug, sich Scheinwohnsitze zuzulegen. Schließlich sollen die Sprösslinge optimale Bildungschancen haben. Diese Anmeldungen sollen nun, so berichtet heute der Berliner Kurier, fallabhängig überprüft werden.

Donnerstag, September 13, 2007

Juggern statt Joggen

Im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark wird nicht mehr nur gejoggt, sondern auch gejuggert. Der Tagesspiegel beschreibt den nicht ganz neuen Alternativtrendsport als wildes Umsichschlagen mit Gummikeulen.

Mittwoch, September 12, 2007

Zitat des Tages

Als ehemaliger Bewohner der Bonni zitiere ich heute Dietrich Bonhoeffer:
"Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen."

Humanistische Privatschule will in die Gürtelstraße

Das Schulgebäude in der Gürtelstraße wird nicht weiter vom Land genutzt. Jetzt interessiert sich der Humanistische Verband Deutschland für das Objekt und will dort die erste humanistische Privatschule Deutschlands seit 1933 gründen.
Mehr dazu im Tagesspiegel.

Gleimtunnel mit Gleimsteg

Der Berliner Architekt Mathias Stelz hat eine Idee. Er hat sich eine Stegkonstruktion einfallen lassen, die einerseits die Brücke nicht belastet, und anderseits eine volle Nutzung des Mauerparks zulassen würde.
Mehr dazu bei Readers Edition

Mediamarkt statt Weihnachtsmarkt: Konsumenten en rage


Eine putzige Meldung in der Welt von heute:
Bei der Neueröffnung einer Filiale einer Elektromarkt-Kette sind am frühen Mittwochmorgen in Berlin-Mitte mehrere Personen leicht verletzt worden. Nach Polizeiangaben hatten rund 100 Beamte eingreifen müssen, als das Geschäft kurz nach Eröffnung um Mitternacht wegen zu hohen Besucherandrangs wieder geschlossen werden musste. Allein vor dem Gebäude hatten sich rund 5000 Menschen versammelt. In dem Markt ging eine Glastür zu Bruch, wobei sich einige Personen leicht verletzten. Daraufhin wurde das Geschäft für zunächst wieder geschlossen.


Anbei ein Bericht auf indy.de

Der Elektronikmarkt hatte seine Pforten schon vor der offiziellen Eröffnung des riesigen und hässlichen Shoppingcenters "Alexa" am 11. September um 24 Uhr geöffnet. Dies war in großflächigen Werbeanzeigen als die "größte Öffnung seit dem Mauerfall" angekündigt worden. Etwa 2000 Kaufwillige wollten sich die angeblichen Schnäppchenpreise dieses Pseudoevents nicht entgehen lassen. Als dann der tanzende Mob auftauchte und zum Teil auch in den Mediamarkt hineingelangte, wurde das Einkaufcenter geschlossen.

Dabei sorgten die gerufenen Parolen wie "Wir wollen alles - kaputtkaufen!", "1,2,3 - lasst die iPods frei!", "Wir wollen nur - friedlich investieren" oder auch "Leute lasst das kaufen sein, wir laden euch zum Plündern ein!" und die laute Technomusik aus zwei Soundsystemen für eine solche Unruhe, dass der geregelte Ablauf des Shopping-Events nicht mehr gewährleistet werden konnte. Auf den Kassen postierten sich Polizisten, die Rolläden des Marktes wurden heruntergelassen, die Eingangstüren des gesamten Centers verschlossen. Schließlich sagte die Polizei dann durch: "Wir fordern alle vor dem Einkaufscenter befindlichen Personen auf nach Hause zu gehen. Der Mediamarkt macht bis morgen früh nicht mehr auf." Die Soundsysteme und alle beteiligten Personen des Happenings konnten ohne Festnahmen und Personenfeststellungen abziehen und zerstreuten sich.

Karen Eliot vom Zentralkommitee umherschweifender Hedonistinnen sagte zur Aktion: "Mir ging es hier nicht um Konsumkritik, sondern darum der schön glitzernd-kapitalistischen Warenwelt mit ein bisschen Chaos und Freude den Profit zu vermiesen. Gleic
hzeitig war das ein wunderbar spontaner Protest gegen das Mediaspree-Mammutprojekt, das die Subkultur in Berlin verdrängen will."

Bring back the Weihnachtsmarkt!

Foto: de.indymedia.org

Wertigkeit von West-Nackedeis

"Ein Bielefelder, der seit fünf Jahren an der Kastanienallee lebt, wird als größere Bedrohung empfunden als ein Neuruppiner, der vor ein paar Monaten hergezogen ist." Warum das so ist, steht heute im Tagesspiegel

Montag, September 10, 2007

Marie wird umgebaut

In Kürze beginnen die Umbauarbeiten des Kiezparks "Marie". Nach dem Abriss des Rettungsamtes in der Marienburger Straße entstand in den späten Neunzigern auf dem 5000 qm großen Gelände mit Geldern des Urban-Föderprogramms eine durch Anwohner gepflegte grüne Freifläche mit einem Abenteuerspielplatz, einem Amphietheater und Photovoltaikanlagen nach dem Vorbild von Zwischennutzungsprojekten in Brooklyn New York.

P-Bergs Rotes Kreuz in Not

Laut einer Meldung der ddp soll der Kreisverband des Roten Kreuzes Wedding Prenzlauer Berg jetzt Insolvenz angemeldet haben. Gründe seien drohende Zahlungsunfähigkeit, Geldnot bei der Seniorenpflege und umfangreiche Pensionsverpflichtungen. Die Berliner Morgenpost berichtete jedoch, dass der Kreisverband seine Arbeit trotz der Insolvenz weiterführen würde. Die Kreisverbände Wedding und Prenzlauer Berg wurden in den Neunzigern zu einem Verband zusammengefasst. Der neue Verband war stets finanziell unabhängig.

Samstag, September 01, 2007

Wer kennt Wolfgang Hilbig?

Das Literarische Colloquium am Wannsee erinnerte am Montag mit einer Lesung und einer Diskussion an den am 2. Juni gestorbenen Schriftsteller Wolfgang Hilbig ("Ich"). Hilbigs Ausgangspunkt seines Erzählens waren die proletarischen Verhältnisse im thüringisch-sächsischen Braunkohlerevier. Der spätere Roman "Ich" beschrieb nicht ohne Ironie die von der Stasi unterwanderte Künstlerszene am Prenzlauer Berg.

In der Schule wird gelacht

Die sechsjährige Schulanfängerin Kunika Tappert aus Prenzlauer Berg darf in ihrer neuen Schule machen, was sie will. Glaubt sie. Doch auch an der Freien Schule am Mauerpark gibt es bestimmte Tabus für die Schülerinnen und Schüler, die dort bestimmt nicht als ABC-Schützen bezeichnet werden.

Montag, August 20, 2007

Hunde raus aus dem Mauerpark

Für voraussichtlich drei Tage muss ab Dienstag der Hundeauslaufplatz im Mauerpark in Prenzlauer Berg gesperrt werden. Laut Pankows Vize-Bürgermeisterin Christine Keil (Linke) sind Sicherungsmaßnahmen am Hang erforderlich.

Kolle Bolle, gelbe Ungeheuer und Townhäuser

Die letzten Bauflächen in den sogenannten In-Vierteln verschwinden: Der Bauboom in Prenzlauer Berg lässt teure Eigentumswohnungen auf einstigen Brachen entstehen. Die Nachfrage ist riesengroß.

Rainer Bahr hat damit gerechnet, dass die freche Berliner Schnauze die französische Aussprache nicht widerstandslos hinnimmt. „Ur-Berliner“, die an der Kollwitzstraße vorbeikommen und den Namen auf dem Bauzaun lesen, sagen Kolle Belle, mit „e“ wie Bolle. Oder Kolle wie Kollwitzplatz. Wichtiger als die richtige Aussprache ist dem Geschäftsführer der Bauherrin Econ-Cept, dass dieser Tage damit begonnen wird, eine der letzten großen Lücken im Häusermeer von Prenzlauer Berg zu schließen – und dass von 77 Wohnungen, von denen bislang noch kein einziger Stein gebaut ist, nur zwei noch nicht verkauft sind. Der Stadtteil ist gefragt, und die Baulücken in den Straßen werden immer weniger.

Das Palais Kolle Belle ist derzeit das eindrucksvollste Beispiel, wie große Brachen verschwinden. Wo jahrzehntelang Pfade durch Wildwuchs führten, Anwohner ihre Hunde ausführten und so mancher Obdachlose die Nacht verbrachte, soll jetzt „einer der schönsten Plätze Berlins“ entstehen. Mit Pariser Flair, Stuckfassaden, hohen Räumen, 60 bis 225 Quadratmeter groß. Vier Zimmer ab 309 000 Euro, steht auf dem Bauschild, die Vermarktung begann im letzten Februar, Ende nächsten Jahres sollen alle exklusiven Eigentumswohnungen fertig sein. Für Marc Kocher, der die Häuser entwarf, ist Berlin die einzige Stadt, in der er Paris nicht vermisst. Doch ein Stück Paris will er hier schaffen.

Gerade hier – in Sichtweite des Senefelderplatzes – ein anspruchsvolles Wohnprojekt: Das wäre vor zwei, drei Jahren noch schwer vorstellbar gewesen. Der Platz aber hat sich in den letzten Wochen, in denen viele Gerüste gefallen sind, am augenfälligsten verändert. Hier wurde die große Freifläche zwischen Schönhauser Allee und Kollwitzstraße mit dem Wohn- und Geschäftshaus Kollwitzspitze bebaut. Ein Biomarkt, der sich als Europas größter bezeichnet, bringt Leben an den Platz, ein Hostel, das schon mit dem Plakat „Miteinander schlafen“ wirbt, wird bald eröffnet, Cafés stellen Tische und Stühle heraus, auch die Kollwitzstraße hat eine Fassung erhalten, die gelbe Fassade wirkt fast mediterran, einige Bewohner stellen sich Palmen auf die Balkons. Stadtentwicklungsstadtrat Michail Nelken (Linke) hätte sich indes an dieser exponierten Stelle eine „architektonisch bessere Lösung“ vorstellen können, der Neubau sei ein „gelbes Ungeheuer“. Genehmigt hat’s sein Vorgänger.

Bis auf das (modernisierte) Café Achteck, das grüne Pissoir, erinnert nichts mehr an den alten Senefelderplatz, mit der verwilderten Brachfläche vor dunklen Brandmauern, die nach der Wende mit Hausbesetzerparolen beschmiert waren. Nun sind sie hinter hochgezogenen Neubaufassaden verschwunden. In Sichtweite wird gerade eine weitere Baulücke an der Kollwitzstraße 22 geschlossen, hier entstehen „familienfreundliche Wohnhäuser“, sieben Stockwerke hoch.

Am Kollwitzplatz wird für das Projekt „Puccini Hofgärten“ geworben, das gar nicht dort gebaut wird, sondern in Weißensee. Aber der Hinweis, dass es von dort nur zwei Kilometer zum Kollwitzplatz sind, soll helfen, die 80 Wohnungen, für die gerade Baubeginn war, zu vermarkten. Und noch eine Entfernungsangabe soll den Verkauf ankurbeln: „Nur hundert Meter von Prenzlauer Berg.“

Mitten im Kiez liegt die Marienburger Straße mit einer großen Grünfläche. Vor eine fast 70 Meter lange Brandwand hat die Baugemeinschaft um das Architektenbüro Arnold und Gladisch einen Neubau mit 23 Eigentumswohnungen gesetzt. Noch wird gebaut. „Wohnen an der Marie“ heißt das Projekt. Die meisten, die hier einziehen, kommen aus der Gegend, der Bau war preisgünstig, Familien ließen sich schnell als Bauherren finden. „Alle Wohnungen sind vergeben“, steht auf dem Bauschild. Ein ähnliches Projekt wollen die Initiatoren jetzt an der Scharnweberstraße in Friedrichshain starten. „Prenzlauer Berg ist aber abgegrast“, sagt Anja Hoffmann vom Architektenbüro.

An der Lychener Straße 43 gibt es ein besonders auffälliges Beispiel einer kleinen Lückenschließung. Wo einst ein Pferdestall stand, haben die Architekten Walter Nägeli und Sascha Zander ein Haus mit Büro und 13 Wohnungen errichtet. Im Glas spiegeln sich die Gründerzeitbauten des Helmholtzplatzes. Ein paar Meter weiter werden in einer Lücke an der Lychener Straße 13 Eigentumswohnungen errichtet, bis 200 Quadratmeter groß.

Wo in Höhe Am Friedrichshain die Schneider-Brauerei stand, geht der Bau von 60 Townhouses und 49 Eigentumswohnungen in die letzte Runde. Die „Prenzlauer Gärten“ nach britischem Vorbild sind das größte Bauvorhaben in Prenzlauer Berg. Um dort französisches Lebensgefühl zu genießen, haben sich fast nur Neu-Berliner eingekauft, 40 Prozent aus dem europäischen Ausland. Vielleicht bürgert sich „Koll Bell“ noch ein.

Das schreibt Christian van Lessen heute im Tagesspiegel.

Sonntag, August 19, 2007

P-Berg ist wie Brooklyn in den Achtzigern

Die Miete im Prenzlauer Berg betrage gerade mal ein Viertel des Preises für Apartments in New York. Auch die Lebensmittel und das Ausgehen sind billiger. "Berlin ist ein bisschen wie New York in den Achtzigern, bevor die Gentrifizierung in den Künstlervierteln zugeschlagen hat." Das berichtet die amerikanische Modedesignerin und Neuberlinerin Western Bonime in der TAZ von gestern. Für sie vereine Berlin "Das Vielfältige und Dynamische von New York und die lockere Gemächlichkeit Kaliforniens." Auch ne Meinung.

Kein Platz für Erstklässler im P-Berg

Zwar gehr die Zahl der Kinder, die in die Schule kommen, in Berlin zurück (von 28.300 auf 25.000), doch in Prenzlauer Berg quellen die Grundschulen bereits aus allen Näthen. Die Schulanfängerinnen müssen nun weite Schulwege in Kauf nehmen, berichtet der rbb.

P-Berg ganz vorn bei den In-Vierteln

„In-Viertel“ sind Gegenden, die vom Ruf leben, gefragt zu sein, eine besondere Atmosphäre zu vermitteln. Aber eigentlich ist es ein gefühlter, erin hohler Begriff. Der Überzeugung ist auch der Stadt- und Regionalsoziologe Hartmut Häußermann von der Humboldt-Uni im gestrigen Tagesspiegel. Häußermann meint in dem Artikel, dass sich ein In- Viertel aus einem zunächst vernachlässigten Gebiet mit Leerstand entwickelt. Es wird von Künstlern entdeckt, die hier billig leben und arbeiten können. Es wird zum Bohème-Viertel, wird kulturell attraktiv, auch „schräg“, es zieht Infrastruktur wie Galerien, Lokale und Clubs mit sich, wird interessant. Auf die maroden Altbauten wird die Immobilienwirtschaft aufmerksam, sie saniert die Gebäude, wertet sie auf, und irgendwann verschwindet die Szene vielleicht auch wieder, weil sie hohe Mieten nicht mehr zahlen kann. In kann schnell out werden.

Barbara Schönig vom Institut für Soziologie an der TU verweist im gleichen Artikel auf Berlin Mitte hin. Den Künstlern, die sich irgendwann die Lage nicht mehr leisten können, würden sogenannte „Urbaniten“, junge, alleinstehende Leute mit Geld folgen. spricht von Gentrifizierung heißt das Zauberwort: Umstrukturierung eines Stadtteils. „Pioniere“ werten ihn auf, machen ihn teuer, alteingesessene Bewohner fühlen sich vertrieben, ziehen weg. In Prenzlauer Berg seien es vor allem studentische Pioniere gewesen, die mit Clubs, Szeneläden und Lokalen im Gefolge Leben auf die Straße gebracht hätten.

Gerade hier gebe es einen starken Verdrängungsprozess, sagt Barbara Schönig, „extrem hochpreisige“ neue Häuser. Das Bötzowviertel sei inzwischen ein Wohn-In-Viertel. Sie vermutet, dass der Kern des In-Viertels aus Prenzlauer Berg weiterzieht, Richtung Friedrichshain.

Kreuzberg, das in den siebziger- und achtziger Jahren von Leerstand und Hausbesetzungen geprägt war, werde ihrer Ansicht nach von Barbara Schönig als In-Viertel nicht mehr so stark wahrgenommen. Die Mieten gelten als relativ teuer, am Landwehrkanal gebe es jedoch noch „Wohn-In-Viertel“.

Hoffentlich kommen beide Forscher jetzt nicht auch noch wie Dr. Andrej Holm. ins Gefängnis, nur weil sie sich mit der Umstrukturierung des Raumes beschäftigt haben.

Montag, August 13, 2007

Niemand kennt die Agnes-Wabitz-Straße

Unbekannte zündeten in der Agnes-Wabitz-Straße, auf dem Gelände des alten Schlachthofes Storkower Str. in Prenzlauer Berg einen Geländewagen der Marke Hummer und einen Porsche an. Beide brannten aus. Ein daneben geparkter Renault und ein Skoda wurden durch die Hitze stark beschädigt. Die Polizei geht von einer politischen Motiviation aus.

Studi-Filme in P-Berg-Kneipen

"In Kneipen in Prenzlauer Berg und Mitte zeigen junge Filmstudenten regelmäßig ihre selbstgedrehten Streifen. Das sind oft Zombie- oder Vampirfilme mit viel Kunstblut. Oder Simulationen von Drogenerlebnissen mit grellen Farben und krachiger Musik", meint Sebastian Leber heute im Tagesspiegel.

Die armen Briten

Sechs Tourie-Teenies aus Großbritannien haben sich am Samstagmorgen im P-Berg beim Taggen an Hauswände busten lassen. Zwei Cans beschlagnahmt, Farbe an den Fingern und Stress mit dem Betreuer. Nicht gut! Springers Morgenpost hat den jungen Touristen einen kleinen Artikel gewidmet.

Donnerstag, August 09, 2007

Mehr Kinder - Kindermeer, 6479 Neugeborene im ersten Quartal

Der Baby-Boom geht weiter. In Berlin wurden im ersten Quartal 2007 knapp fünf Prozent mehr Kinder geboren als im selben Zeitraum des Vorjahrs. Bundesweit stieg die Geburtenzahl nur um 0,4 Prozent.

Bald gibt es mehr Neugeborene als Eingeborene. Im ersten Quartal 2007 kamen in der Stadt 6479 Kinder zur Welt, 310 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies berichtet die Berliner Morgenpost von heute. Anfang des Jahrtausends hatten demnach noch rund zehn Prozent weniger Kinder in Berlin das Licht der Welt erblickt. Fast jedes zweite der Neugeborenen hat heute Eltern ohne Trauschein.

In den Innenstadtbezirken werden die meisten Kinderwägen geschoben. In Mitte, Prenzlauer Berg (Pankow) und Friedrichshain(-Kreuzberg) liegt der Anteil der Neugeborenen je 1000 Einwohner deutlich über dem Berliner Durchschnitt. Allein Friedrichshain-Kreuzberg verzeichnet im ersten Quartal 2007 einhundert Geburten mehr als im Vorjahreszeitraum, Pankow 79. Mehr als die Hälfte des Zuwachses kommt aus diesen beiden Bezirken.

Interessant wird diese Entwicklung in fünfzehn Jahren. Werden die jetzigen Neugeborenen aus Protesthaltung gegenüber ihren Eltern neue Subkulturen beleben? Werden vagabundierende Jugendgangs mit Hightechspielzeugwaffen die Berliner Innenstadt unsicher machen und die alten miefigen Bio-Supermärkte in Brand stecken?

Freiheit statt Angst


Bürgerrechtler rufen bundesweit zur Teilnahme an einer Demonstration gegen die ausufernde Überwachung durch Wirtschaft und Staat auf. Am Samstag, den 22. September 2007 werden besorgte Bürgerinnen und Bürger in Berlin unter dem Motto "Freiheit statt Angst - Stoppt den Überwachungswahn!" auf die Straße gehen. Treffpunkt ist der Pariser Platz (Brandenburger Tor) um 14.30 Uhr.

Freitag, August 03, 2007

Inszenierung als Alpha-Männchen-Rapper

"Rapper brechen keine Tabus, sondern bedienen vielmehr eine rassistische Wahrnehmung, in der schon im Voraus festgelegt ist, wie der "Neger" oder der "Kanake" zu sein hat.", meint Murat Güngör in der taz von heute. Um als Gangsta-Rapper sichtbar zu werden, müsse man Stereotype wie "kriminelle Vergangenheit", "Omnipotenz" und "Gewalt" aufrufen. Diese ästhetischen Codes seien aber häufig rassistisch und sexistisch gefärbt, meint der taz-Autor.

Der Erfolg von Gangsta-Rappern würde zudem mit einer Verschärfung des Jugendstrafvollzugs einhergehen. Auf der einen Seite werde das Drogendealer-Dasein von der Unterhaltungsindustrie ästhetisch glorifiziert. Andererseits verschärfe der Staat die Kontrolle über klandestine Jugendgruppen.
Dabei trügen die rückständigen Bilder, die vom vermeintlichen Ghetto reproduziert werden, nur dazu bei, die wahren sozialen Probleme in vielen Einwanderervierteln zu verdecken: von Arbeitslosigkeit, fehlenden Bildungschancen, Ausgrenzung von Frauen und Schwulen, repressiven Ausländergesetzen bis zu den schwierigen ökonomischen Bedingungen, unter denen viele Familien leiden müssen, so Güngör weiter. Den ganzen Artikel kann man hier nachlesen.

Donnerstag, August 02, 2007

Sowas filmt man nicht

In Russland kommt man schnell mal in Spionageverdacht. Besonders wenn man - wie der ukrainische Journalist Grigori Pasko - die russische Pazifikflotte beim Verklappen atomarer Abfälle im Japanischen Meer filmt. Dafür saß der Schreiberling erstmal 21 Monate in Untersuchungshaft und nach seiner Verurteilung vier Jahre im Straflager.
Sein Tagebuch half ihm, dem Wahnsinn standzuhalten. Jetzt hat er es im Göttinger Wallstein-Verlag veröffentlicht.

Grigori Pasko wurde 1962 in der Ukraine geboren. Er war als russischer Marineoffizier und Militärjournalist tätig. Im Jahr 2002 erhielt er den Menschenrechtspreis der Organisation „Reporter ohne Grenzen“. Sein Fall soll bald vor dem Europäischen Gerichtshof verhandelt werden.

PASKO, GRIGORI: Die rote Zone. Ein Gefängnistagebuch. Aus dem Russischen von Hannelore Umbreit. Wallstein Verlag, Göttingen 2006. 364 S., 24,90 Euro.

Montag, Juli 30, 2007

Friedhof mein Friedhof

Also wissen se, nee! Townhäuser auf dem St. Marienkirchhof in der Prenzlauer Allee. Das geht nun wirklich nicht. Verzwickte Lage, ausführlich erläutert in der taz von heute.

Samstag, Juli 21, 2007

Gransee im P-Berg

"Fördert der märkische Sand die Beziehungen mehr als unser schmutziger Asphalt? Gibt es in Gransee mehr Liebe als in Berlin?", fragt sich Newcomer-Autorin Iris Schwarz (14) vom Schliemann-Gymnasium in der heutigen Ausgabe der Märkischen Allgemeinen Zeitung. Zum Artikel hier.

Donnerstag, Juli 05, 2007

Preis für den größten Großen Bruder

Zum achten Mal jährt sich die Verleihung der Datenschutz-Negativpreise
"BigBrotherAwards". Immer neue Gesetze zur vorsorglichen Ausspähung
aller Bürger, Entwicklung von Überwachungstechnologien und uferloses
Datensammeln durch die Wirtschaft lassen das Bewusstsein für
Datenschutz in der Bevölkerung stetig wachsen: Jedes Jahr werden es
mehr Einsendungen, wer einen der bei den Preisträgern wenig beliebten
Preise erhalten soll. Auch dieses Jahr bittet die Jury wieder um
qualifizierte Vorschläge zu den BigBrotherAwards 2007.

Eine Jury aus Menschenrechtlern, Computerexperten, Daten- und
Verbraucherschützern wählt aus den Vorschlägen die gemeinsten
"Datenkraken" des Jahres aus. Vorschläge können per Post, eMail, Fax
oder Online-Formular eingereicht werden. Einsendeschluss für Vorschläge ist der 15. Juli 2007

Zu den Ausgezeichneten der letzten Jahre gehörten u.a. die
Payback-Rabattkarte (für das zentrale Sammeln umfangreicher
Konsumdaten), Innenminister Schily (2001 und 2005 für sein
Lebenswerk), die Bayer AG (für den Drogentest per Urinprobe bei ihren
Auszubildenden), die Informa (für das völlig intransparente
Scoringverfahren, das die Kreditwürdigkeit jedes Bürgers in einer Zahl
angibt), das Ausländerzentralregister (für institutionalisierte
Diskriminierung), Microsoft (u.a. für Digital Rights Management),
TollCollect (für Kfz-Kennzeichenerfassung aller Fahrzeuge), die Metro
Group (für ihre Future Store Initiative zur Einführung von
RFID-Technik im Supermarkt), das Fußball-WM-Organisationskomittee
(wegen inquisitorischer Fragebögen u.a.), SWIFT (für die weitergabe
von Zahlungsdaten an die USA), Kultusminsterkonferenz (wegen
Schüler-ID) und die Versicherungswirtschaft (wegen ihrer „Warn- und
Hinweisdatei“).

Till Schweiger und die Loveparade...

haben nicht so viel gemein. Naja, doch, ihren Firmensitz. Die alte Bötzow-Brauerei in der Prenzlauer Allee. Schön da. Besonders die Kellergewölbe. Nun soll das Grundstück verkauft werden und "Kulturwirtschaft" angesiedelt werden, schreibt Springers Welt.

Dienstag, Juli 03, 2007

Die Franzosen vom Berg

Wie französisch Berlin Prenzlauer Berg ist, beschreibt heute ein Artikel im Tagesspiegel von Sebastian Rothe. Klar, das da "Chez Maurice" in der Bötzowstraße/ Ecke Pasteurstr. nicht fehlen darf. Dabei macht der Laden meist einen uneinladenden Eindruck. Türen offen, aber Rolladen runter. Fehlt nur ein Schild "Bloß nicht reinkommen".
Zu DDR-Zeiten zierte ein gemaltes Lumpenmännlein das Ladenlokal. Damals war das noch eine SERO-Altstoff-Annahmestelle. Mit der Wende verschwanden die Altstoffsammler. Der damalige Inhaber stieg um auf Ersatzteile für Westautos und überlebte die Neunziger mit Ach und Krach.

Donnerstag, Juni 28, 2007

Hoppla! Wie konnte das geschehen?

Erst brannten am Mittwochmorgen vier Müllcontainer in Prenzlauer Berg, dann erlitt die Heckscheibe eines DB-Fahrzeug noch einen Defekt. Da ein politischer Hintergrund der Taten nicht ausgeschlossen wird, ermittelt jetzt der Staatsschutz. Zwei Mitarbeiter hätten den Wagen gegen 1.30 Uhr in der Greifswalder Straße geparkt, um in der Nähe Reinigungsarbeiten durchzuführen. Bei ihrer Rückkehr hätten sie den Defekt bemerkt.

Der Ruf ist im Eimer

Die Bilder, die zu den Texten abgedruckt sind, sind etwas erschreckend: die Hälfte sieht, wie jedes Jahr, so aus, als käme sie direkt aus Prenzlauer Berg, mit Prenzlauer-Berg-Brillen und Prenzlauer-Berg-Haaren, und neben den Bildern steht dann, dass sie wirklich aus dem Prenzlauer Berg kommen oder zumindest aus Berlin.


Das schreibt FAZ-Autor Volker Weidermann heute in einem Feuilleton-Artikel über den Bachmann-Wettbewerb. Im obigen Zitat bezieht er sich auf die Literaturzeitschrift Volltext, die den TeilnehmerInnen die Möglichkeit gab, sich selbst schriftlich vorzustellen.

Das sind Jörg Albrecht, Martin Becker, Christian Bernhard, Jan Böttcher, Andrea Grill, Björn Kern, PeterLicht, jagoda Marinic, Milena Oda, Kurt Oesterle, Ronald Reng, Silke Scheuermann, Fridolin Schley, Jochen Schmidt, Lutz Seiler, Thomas Stangl, Michael Stavaric, Dieter Zwicky. Ich kenne keinen aus dieser Liste.

Sonntag, Juni 24, 2007

Brauchen wir einen U-Bahnhof "Prenzlauer Berg"

Geschäftsleute fordern die Umbenennung der Station Eberswalder Straße

"Nächster Bahnhof: Prenzlauer Berg." So soll die Ansage lauten, bevor die U-Bahn der Linie U 2 in die Station Eberswalder Straße einfährt. Das fordern die Hoteliers, Gastronomen und Betreiber von Kultureinrichtungen in dem Szeneviertel. Sie wollen, dass der U-Bahnhof Eberswalder Straße künftig den Namen Prenzlauer Berg trägt. Der soll dann auch auf allen Stadt - und Fahrplänen stehen.

Zum Artikel von Stefan Strauss in der BLZ

Dienstag, Januar 30, 2007

Ein blutiger Sonntag

Britische Fallschirmjäger schossen vor 35 Jahren, am 30. Januar 1972 gezielt in eine große Kundgebung von fast 30.000 Menschen in der Bogside von Derry. Diese hatten sich dort trotz Demonstrationsverbot versammelt, um gegen die seit August 1971 üblichen Inhaftierungen von Verdächtigen auf unbestimmte Zeit und ohne Gerichtsverhandlung in Internierungslagern, in denen mißhandelt und gefoltert wurde, zu protestieren. Der demokratische Staat antwortete.

Die damaligen Ordensträger „Member of the British Empire“ John Lennon und Paul McCartney, inzwischen Ex-Beatles, engagierten sich politisch und schrieben unabhängig voneinander Protestsongs (McCartney: Give Ireland Back To The Irish), diese landeten auf dem Index der BBC.

Quelle: Ostblog

Dienstag, Januar 23, 2007

ORWO-Haus im Zapata

Foto:Joachim Wanitschek
Das ORWO-Haus an der Landsberger Allee war vor zwei Jahren in aller Munde. Damals wollte die Treuhand Liegenschaftsgesellschaft das überdimensionale Bandprobenhaus zwischen Lichtenberg und Marzahn plattmachen. Die korrekte Adresse des Hauses lautet Straße 13. Eine Umbennenung in Frank-Zappa-Straße soll dieses Jahr im Juli erfolgen.

In der OKB-Sendung Szenesounds wurde kürzlich eine Benefizparty für das Orwohaus aus dem Cafe Zapata übertragen. Der Erik hat gefilmt. Die Sendung kann man hier ansehen.

SpokenView geht online


Soeben wurde die neue Website des ebenso neuen Labels SpokenView gelauncht.
http://spokenview.com lautet die neue Adresse.
SpokenView ist das Label von Mr Mick, V.Raeter, Fotobo$$ Aesop Krüger, Damion und Sir Serch. Gemeinsam wollen sie Musik für die Augen machen. Erstmals kann man auf Spokenview.com deren neues Video in voller Länge ansehen.

Samstag, Januar 20, 2007

Jenz Steiner jiggy jiggy


Russland - unendliche Weiten, unendlich viele tote Journalisten. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Hier werden Träume war. Hier kann man noch vom Tellerwäscher zum Milizionär werden oder einfach mal 5000 Platten verkaufen. Das sagte sich der Moskauer Discjockey und Produzent DJ Krypton und veröffentlichte als erster DJ auf dem russischen Markt MP3-R'n'B- und Rap-Sampler. um die deutsch-sowjetische Freundschaft auch knapp zwei jahrzehnte nach der Perestroika aufrecht zu erhalten, lud er Bühnenwunder Jenz Steiner ein, um auf dem aktuellen Sampler mitzuwirken. Die Compilation erscheint bei CD-Land und ist vorerst nur auf dem russischen Markt zu haben. Als Startauflage hat das Label kurz vorm Jahreswechsel 5000 Stück produzieren lassen. "Das Cover ist sehr an den Massengeschmack der russischen Jugend angeleht", sagt DJ Krypton. Mit seiner Samplerreihe wolle er sein Publikum mit der Nase auf Musik und Musiker stubsen, auf die sie sonst nie gestoßen wären, sagt der Moskauer Produzent.

Wer in Deutschland an Krypton feat. Steiner kommen will, sollte in einen der vielen kleinen Russenläden um die Ecke gehen und dort folgenden Satz formulieren:
"Izvinitje, poschalsta, u was usche jest rep i r'n'b diedschei kriptona iz Moskwui?"

Donnerstag, Januar 18, 2007

Mindesteinkommen in Monte Carlo

Ein Demonstrationszug von 60 Arbeitslosen zog am 29. Dezember 1999 durch die Innenstadt von Monte Carlo und skandierte die Parole "Teilt den Reichtum, oder wir werden und selber helfen." Gefordert wurde ein garantiertes Mindesteinkomen un ein gesicherter Zugang zu Wohnung und Bildung für alle Monegassen. Der Chef der Sicherheitskräfte des Fürstentums, bedacht auf Deeskalation, lud daraufhin die Demonstranten erst einmal zu einem Lunch in ein Feinschmeckerrestaurant. Ein voller Mund schänkt natürlich die Redefreiheit fundamental ein.

Fatima, reich mir die Flosse

Die Hand der Fatima wird überall im Orien auf den Basaren als Schmuckstück angeboten. Aber was ist die Story dahinter? Als Fatima, Mohammeds Tochter, eines Tages das Esssen zubereitete, kam ihr Mann Ali unerwartet in Begleitung einer jungen, schönen Dame herein. Bestürzt und gequält fuhr Fatima mit der Zubereitung der leckeren Süßspeise Halwa fort, bemerkte aber nicht, dass sie die zuckersüße Masse mit der bloßen Hand umrührte. Erst als Ali entsetzt hinzusprang, empfand sie Schmerz und zog die Hand aus dem Topf. Autsch, das tat richtig weh. Das nach unten gerichtete Handsymbol versinnbildlicht Loyalität und Reue. Es soll zudem Glück bringen, Geduld und Treue fordern und vor den Qualen der Eifersucht schützen.

Dienstag, Januar 16, 2007

Alles NEU macht der Januar

Relaunch geglückt.

Nachdem ich bei meinen letzten Wartungsarbeiten am Blog den gesamten Quellcode total zerschossen habe, blieb mir nicht viel übrig. Ich habe mich kurzerhand entschlossen, das ganze Weblog neu aufzusetzen. Kilians Template, dass er im Februar 2005 für mich ausgewählt hat, als er mir das reifenwechsler-blog einrichtete, ist von nun an Geschichte. Das neue Layout und die weniger grellen Farben wirken ein wenig moderner und schlichter.
Die vielen nützlichen Links und Downloads in der rechten Sparte sind alle verloren gegangen. Nicht traurig sein! Es kommen sicher neue dazu.

Neu ist auch, dass der selbsternannte King vom Prenzlauer Berg sein Exil verlässt und in die geliebte Heimat zurückkehrt.
Die Zeile "Der King vom P-Berg im Exil" ist auch verschwunden.

Das ist nicht mein einziges Blog.
Besucht auch meinen Audioblog unter
http://www.reifenwechsler.podhost.de
und meine Myspace-Seite
http://www.myspace.com/reifenwechsler

Montag, Januar 15, 2007

Hang zur Dramatik


V.Mann und Morlockk Dilemma begannen nach anderthalb Jahren ständiger Korrespondenz vor knapp einem Jahr mit der Arbeit an einem gemeinsamen Album. Nun ist es fertig. Auf "Hang zur Dramatik" überbieten sich beide in Tempo und Flow. Ihren Erfahrungen im Deutschland der späten Neunziger Jahre begegnen sie mit Ironie, Spott und manchmal sogar mit einer kleinen Träne im Auge. Jenseits des sterilen Produktionsstils der Neuzeit basieren ihre Instrumentale vor allem auf Samples. Die Bandbreite reicht von Amiga-Platten über Märchenfilme bis hin zu türkischen Seifenopern. Zusammen sind sie V-Mann & Dilemma - der leuchtende Pfad vom Mittelmaß zum Wahn!